(1882, Bayern) Die Dunklen Geheimnisse der Familie Dahlmann, die für Aufsehen sorgten

” Nach ihrer Genesung zog sie sich aus dem Journalismus zurück, doch sie begann seltsame Dinge zu schreiben. Ganze Seiten lateinischer Texte, die sie angeblich im Schlaf verfasste. Einer der Sätze lautete: Egosum Instrumentum Voluntas mehr nonster. Ich bin ein Werkzeug. Mein Wille ist nicht mein. Ihr Arzt Dr. Hans Keller versuchte die Ursache zu verstehen.

Er führte Hypnosesitzungen durch, bei denen Anna in eine tiefe Trans fiel. Einmal sprach sie mit einer Stimme, die nicht ihre war. Tiefer, männlich, ruhig. Sie hat mich geweckt, sagte die Stimme. Ich war still, aber sie hat mich gelesen. Und wer liest, trägt mich. Keller brach die Sitzung sofort ab. Er glaubte an ein psychologisches Trauma, doch er konnte nicht erklären, woher Anna die lateinischen Zitate kannte.

In den folgenden Monaten begann sie Briefe zu erhalten, immer ohne Absender, mit kurzen Sätzen. Der Kreis lebt. Die Linie darf nicht brechen. Das siebte Buch wird geschrieben. Einer dieser Briefe enthielt einen winzigen goldenen Anhänger, den Kreis mit der Linie. Anna brachte den Anhänger zur Polizei. Der Beamte, der den Bericht aufnahm, notierte. Sie schien ruhig, aber leer.

Ihre Stimme war monoton, als sie sagte: “Ich verstehe es jetzt.” Danach bat sie, den Anhänger behalten zu dürfen. Drei Wochen später wurde sie vermisst gemeldet. Ihr Wagen stand verlassen am Ufer des Vierwaldstädtersees. Auf dem Fahrersitz lag ein Heft mit der Aufschrift lieber Otavus. Inizium Nove Lineai. Das achte Buch Beginn der neuen Linie.

Die ersten Zeilen waren in deutscher Sprache verfasst. Ich bin nicht sie. Ich bin viele. Der Wille spricht durch das Fleisch, das bereit ist und das Fleisch findet sich überall. Unter der letzten Zeile stand in kleiner präziser Schrift MD. Der Fall wurde nie aufgeklärt.

Das Notizbuch verschwand aus der Aserwatenkammer, bevor die Ermittlungen abgeschlossen waren. Doch in den folgenden Jahren berichteten mehrere Ärzte in Deutschland, der Schweiz und Österreich von Patienten, die plötzlich in trans lateinische Worte sprachen, dieselben, die Anna Reiter in ihren Aufzeichnungen geschrieben hatte. Einer dieser Ärzte schrieb: “Es ist, als wäre eine Stimme wieder erwacht, die durch die Generationen gewandert ist, nicht durch Blut, sondern durch das Wort. Vielleicht war das der wahre Sinn von Dalmanns Forschung, nicht Unsterblichkeit des Körpers, sondern

Übertragung des Willens.” Und am Rand seiner Notizen zeichnete er ein Symbol, den Kreis mit der Linie. Im Frühling des Jahres trat in Deutschland eine neue Welle wissenschaftlicher Begeisterung auf. Man sprach von Bewusstseinsforschung, von Bioedback, von der Möglichkeit, Gedanken mit Maschinen zu messen.

In Zürich, München und Hamburg entstanden kleine private Institute, die sich mit neuropsychischer Synchronisierung beschäftigten. Unter ihnen befand sich eine Einrichtung, die sich schlicht Institutlinie nannte. Offiziell erforschte sie die Kommunikation zwischen Mensch und Computer. Doch in ihren internen Papieren, die Jahrzehnte später auftauchten, fand man Sätze, die an Bartolomeus Dalmanns alte Aufzeichnungen erinnerten.

Das Ziel ist die vollständige Resonanz. Wenn Maschine und Geist im gleichen Rhythmus schwingen, verschwindet der Wille. Dann spricht die Form durch das Werkzeug. Das Institut wurde von einem Mann geleitet, der sich Dr. Ernst Dahl nannte. Er gab Interviews, veröffentlichte Aufsätze und sprach von der Zukunft einer verreinten menschlichen Wahrnehmung. Doch niemand kannte seine Vergangenheit.

Keine Universität hatte je ein Doktorat auf seinen Namen ausgestellt. Eine seiner Mitarbeiterin, Sabine Holler, erzählte später in einem anonymen Brief an die Zeitung Basler Tagblatt. Er sprach kaum. Wenn er die Geräte bediente, bewegten sich seine Hände langsam, als folgten sie einem unsichtbaren Rhythmus.

Bei Experimenten mit elektromagnetischer Stimulation der Schläfen erzielten wir seltsame Ergebnisse. Die Versuchspersonen berichteten von Stimmen, die in ihrem eigenen Kopf Befehle flüsterten. Der Doktor lächelte und sagte: “Das ist der Beginn. Der Wille lernt, den Draht zu benutzen. Die Behörden schlossen das Institut im Jahr 1980 nach einem mysteriösen Zwischenfall.

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