(1882, Bayern) Die Dunklen Geheimnisse der Familie Dahlmann, die für Aufsehen sorgten

Dieser Kreis für die Erneuerung des Geistes war ein kleiner halbgeheimer Zusammenschluss von Medizinern, Philosophen und Theologen, die sich der Erforschung des Bewusstseins widmeten. Die Treffen fanden im Hinterzimmer einer Apotheke in der Wiener Leopoldstadt statt. Man las Schriften über Hypnose, Suggestion, Mesmerismus und über die Erziehung des Geistes durch kontrollierte Reizung.

Ein Protokoll eines Treffens aus dem Jahr 186, das im Nachlass des Philosophen Ernst Kleiber gefunden wurde, enthält den Satz: “Der deutsche Arzt BD sprach heute über die Möglichkeit, den Willen durch ritualisierte Wiederholung zu brechen und neu zu formen.” Seine Tochter demonstrierte die Methode in eindrucksvoller Weise.

Die Beschreibung der Tochter in diesem Bericht: Jung, von ruhigem Wesen, mit dunklem Haar und einem Blick wie aus Glas lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um Margareta Dahlmann handelte. Nach diesem Treffen verliert sich ihre Spur für mehrere Jahre. Erst im Sommer taucht in einem kleinen Dorf bei Salzburg eine Frau auf, die sich Margareta Dahen nennt und als Heilkundige für Nervenkrankheiten anbietet.

Sie trägt elegante, aber schlichte Kleidung, spricht wenig und beobachtet viel. Einige Frauen im Dorf suchten sie auf, um Linderung für Schlaflosigkeit und Angstzustände zu finden. Drei von ihnen verschwanden im Laufe weniger Wochen. Die Polizei untersuchte den Fall, doch die Heilerin war verschwunden. In ihrem verlassenen Haus fand man Fläschchen mit Äter, Opium und Morphium. Dazu Notizen mit lateinischen Zitaten.

Durch Reiz zur Reinigung, durch Unterwerfung zur Wahrheit. Der Dorfarzt, der die Schriften las, verbrannte sie aus Furcht. Sie könnten andere verführen, dieselbe Hybris zu begehen. Im Frühjahr 1890 erhielt Dr. Markus Friedemann, inzwischen alt und krank, einen Brief aus Wien ohne Absender. Darin stand: “Sie haben einst die Hände berührt, die den Schlüssel hielten. Die Arbeit geht weiter, nun gereinigt von Mitleid.

Die Familie ist größer geworden. Wir danken Ihnen, daß Sie gesehen haben. Der Brief war mit einem Symbol unterzeichnet, einem Kreis, durch den eine Linie verlief, ähnlich einer stilisierten Null. Friedemann verbrannte das Schreiben sofort, notierte jedoch in seinem Tagebuch: “Sie leben und sie glauben, etwas Heiliges zu tun.

” Er starb noch imselben Jahr am Oktober im Schlaf. Auf seinem Nachttisch lag ein Zettel, auf dem nur stand: “Nicht Gott fürchten, die Menschen fürchten.” Nach seinem Tod geriet der Fall Dalmann in Vergessenheit. Die meisten Dokumente wurden versiegelt oder vernichtet und das gut Grabenau verfiel. Doch in Fachkreisen kursierten weiterhin Gerüchte über einen geheimen Zirkel, der in Wien und später in Leipzig aktiv gewesen sein soll. Man nannte ihn der Kreis.

In einem anonym veröffentlichten medizinischen Journal aus dem Jahr 1899 erschien ein Artikel mit dem Titel über die vollständige Desensibilisierung des Willens. Die Formulierungen darin stimmten nahezu wörtlich mit Passagen aus Dalmanns Notizbüchern überein. Der Autor unterzeichnete mit den Initialen BD. Die Wiener Fakultät reagierte mit Schweigen.

Kein Name, kein Einspruch, keine Erwähnung. Aber in den privaten Notizen des Psychiaters Dr. Otto Schönfeld fand sich ein Satz, der später berühmt werden sollte. Manchmal verwandelt sich das Böse nicht in Dunkelheit, sondern in Kälte. Und in der Kälte kann man sehr gut forschen. Damit endete das 19. Jahrhundert. Doch die Schatten des Dors Dalmann sollten Deutschland noch lange verfolgen.

Mit dem Beginn des neuen Jahrhunderts, im Jahre 1900 galt der Fall Dmann offiziell als abgeschlossen. In den Archiven von Mornau und München wurde er als unerklärter vermissten Fall geführt und die wenigen, die sich noch erinnerten, waren entweder tot oder zu alt, um sich zu äußern. Doch in wissenschaftlichen Kreisen, besonders in Wien, tauchte der Name Dalmann weiterhin auf.

Nie offen, aber in Fußnoten, in Zitaten, in flüchtigen Anspielungen wie ein Gespenst, das man nicht beim Namen nennt. Im Sommer des Jahres 1903 wurde in Leipzig eine private Vortragsreihe angekündigt, geleitet von einem gewissen Dr. Bernhard Dahen über psychologische Reorganisation hysterischer Subjekte. Niemand kannte den Mann, doch seine Sprache erinnerte erschreckend an jene, die in den Notizheften des Bartholomeus Dahmann gefunden worden war.

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