(1899, Schwarzwald) Der Zuchtkeller der Schwestern Weber – 28 Männer verschwunden

Experiment 28 schreitet voran, lautete ein Eintrag vom Dezember 1898. Die Vorbereitungen sind nahezu abgeschlossen. Das Gefäß ist bereit. Die Essenz wird übertragen werden. Ein späterer Eintrag, datiert auf Februar 1899, war noch expliziter. Der Transfer war erfolgreich. Das Gefäß hat die Essenz aufgenommen, die Transformation hat begonnen.

Es ist wie eine Wiedergeburt, eine Transfusion nicht nur von Blut, sondern von Sein. Die Sprache der Notizen wurde mit der Zeit zunehmend wirrer und mystischer, durchsetzt mit alchemistischen Begriffen und Verweisen auf das große Werk und die Verschmelzung. Dr.

Richard Vogt, ein Psychiater, der zur Analyse der Dokumente hinzugezogen wurde, kam zu einem beunruhigenden Schluss. Diese Aufzeichnungen deuten auf einen fortschreitenden Warnzustand hin. Die Verfasserin, vermutlich Johanna Weber, glaubte offenbar eine Art Transformation oder Übertragung von Eigenschaften zwischen Menschen durchführen zu können.

Eine warnhafte Vorstellung, die durch ihre offensichtlichen anatomischen Kenntnisse und ihre methodische Vorgehensweise noch beängstigender wirkt. Der letzte datierte Eintrag im dritten Weberprotokoll stammte vom V. Juni9, zwei Tage vor der ursprünglichen Entdeckung des Falles. Er lautete schlicht: “Es ist vollbracht, das Werk ist vollendet, wir sind mehr als wir waren.

” Was genau die Schwestern mit diesem vollendeten Werk meinten, blieb zunächst ein Rätsel. Doch als die Archäologen ihre Untersuchung auf den hinteren Teil der unterirdischen Kammer ausdehnten, entdeckten sie etwas, das einen möglichen Hinweis lieferte. Eine zweite kleinere Kammer, zugänglich durch eine schmale Öffnung in der Rückwand. Diese zweite Kammer war anders gestaltet als das Labor.

Sie enthielt keine wissenschaftlichen Instrumente oder Präparate, sondern war eingerichtet wie ein primitives Wohnquartier. Eine schmale Pritsche, ein kleiner Tisch, ein Stuhl, mehrere Kisten mit Konserven und anderen haltbaren Lebensmitteln. “Es scheint, als hätte jemand hier gelebt, zumindest zeitweise”, sagte Dr. Lehmann. “Die Lebensmittel sind größtenteils verdorben, aber einige der Dosen sind noch intakt. Die neuesten Produktionsdaten stammen von 1952.

Diese Entdeckung bestätigte den beunruhigenden Verdacht, dass jemand, möglicherweise eine der Schwestern Weber, in jüngster Vergangenheit zur Mühle zurückgekehrt war und zeitweise in diesem verborgenen Unterschlupf gelebt hatte.

Doch der eigentliche Schock kam, als die Ermittler einen kleinen metallenen Koffer unter der Pritsche fanden. Der Koffer war verschlossen, aber nicht versiegelt. Als sie ihn öffneten, enthielt er verschiedene Dokumente, gefälschte Pässe, Identitätspapiere und mehrere vergilbte Fotografien. Die Pässe waren ausgestellt auf die Namen Johanna Müller und Margarete Müller mit verschiedenen Geburtsdaten, alle deutlich jünger als die tatsächlichen Geburtsjahre der Schwestern Weber.

Die neuesten Pässe stammten von 1950 und waren angeblich von den argentinischen Behörden ausgestellt worden. Die Fotografien zeigten zwei Frauen in verschiedenen Lebensphasen, von mittlerem Alter bis ins hohe Alter. Obwohl die Zeit ihre Gesichtszüge verändert hatte, waren sie unverkennbar.

Johanna und Margarete Weber fotografiert über einen Zeitraum von 50 Jahren bis in die jüngste Vergangenheit. Die letzte Fotografie scheint erst vor wenigen Jahren aufgenommen worden zu sein, stellte der ermittelnde Beamte fest. Sie zeigt zwei sehr alte Frauen, aber ihre Gesichter sind noch immer erkennbar als die der Schwesternweber. Diese Entdeckung löste eine internationale Fandung aus.

Die Vermutung, dass die Schwestern nach Argentinien geflohen waren, erhielt neue Nahrung. Das deutsche Außenministerium kontaktierte die argentinischen Behörden und bat um Unterstützung bei der Suche nach den beiden Frauen. Doch die Nachforschungen in Argentinien führten zu einer unerwarteten Wendung. Margarete Weber oder die Frau, die sich unter diesem Namen ausgegeben hatte, war bereits 1951 in Buenos Aires verstorben.

Sie hatte die letzten Jahre ihres Lebens in einer kleinen Pension im deutschen Viertel verbracht, zurückgezogen und von wenigen beachtet. Nach ihrem Tod hatte eine ältere Frau, die sich als ihre Schwester ausgab, den Leichnah abgeholt und die Pension aufgelöst. Wohin diese Schwester vermutlich Johanna Weber gegangen war, konnte niemand sagen.

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