Zwei Jahre später war die Luft im Garten erfüllt vom Summen der Bienen und dem hellen Klang von Kinderlachen. Die Sonne schien warm auf Elaras Gesicht, die von der Veranda aus zusah. Das Haus war nicht mehr das kalte Mausoleum der Sterlings, sondern das Lilli Sterling Zentrum für Kommunikation. Victoria Sterling hatte die Scheidung eingereicht und das Vermögen in Elaras Vision investiert. Richard Sterling war verschwunden, sein Imperium zerbrochen.
Elara war die Direktorin. Ihre Philosophie war einfach: Jedes Kind als Individuum zu sehen, ihm eine Stimme zu geben – durch Worte, Zeichen oder Technologie.
Eine kleine Gestalt in leuchtend Blau rannte über den Rasen. “Elara, Elara, schau!” rief Lilli, ihre Stimme klar und voller Aufregung. Sie hielt eine zappelnde Raupe. “Er wird ein Schmetterling!” verkündete sie stolz.
“Das wird er, mein Schatz,” sagte Elara lächelnd.
Lilli war ein aufgewecktes, unglaublich widerstandsfähiges Kind. Ihre Sprache blühte auf.
Victoria, eine veränderte Frau, setzte sich neben Elara. “Sie hat heute Morgen eine ganze Geschichte über einen Drachen erzählt, der Angst vor Mäusen hatte,” sagte sie, ihre Augen feucht. “Ich hätte nie gedacht…”
“Ich wusste es,” sagte Elara leise. “Ich wusste immer, was in ihr steckt.”
Sie saßen schweigend da und sahen den Kindern zu. Elara dachte an jenes Weihnachtsfest zurück. Sie hatte geglaubt, alles zu verlieren. Stattdessen hatte sie einen neuen Sinn, eine neue Familie und die Heilung einer alten Wunde gewonnen. Sie hatte gelernt, dass manchmal die leisesten Stimmen die wichtigsten Wahrheiten aussprechen. Wahre Verbindung, wusste sie jetzt, kann niemals zum Schweigen gebracht werden. Sie findet immer einen Weg, gehört zu werden.