Brüder Kern – ihre Zuchtscheune und was sie 42 Frauen antaten, wird euch erschüttern..(1883, Bayern)

Er kam dreimal die Woche, prüfte mich, schrieb in sein Buch. Wenn ich weinte, sagte er, Tiere weinten auch, bevor man sie zähmte. Die Menschen im Saal hielten den Atem an. Luzinde beschrieb, wie sie die Stimmen der anderen Frauen hörte, wie sie zählten, wer verschwand, wer schwanger war. Sie erzählte von Anna aus Wien, die betete, und von Katharina aus Berlin, die lachte, bis sie fortgebracht wurde und nie zurückkam. Sie erzählte vom Tag, an dem Albrecht den Hammer brachte.

Ich sah durch die Ritze im Holz, wie er zuschlug. nur einmal. Es war leise danach. Dann kam die Flucht, das Feuer, der Rauch, der Bolzen, der brach. Sie rannte barfuß durch den Wald, 18 Meilen bis nach Sonfen. Ihre Stimme zitterte nicht, nur ihre Hände. Der Staatsanwalt fragte: “Hat Wilhelm Kern ihnen je Reue gezeigt?” Sie antwortete: “Nein.

” Er sagte: “Gott habe ihm die Aufgabe gegeben, die Menschheit zu verbessern. Ein Murmeln ging durch den Saal. Richter Weidenfeld ließ sie sich setzen, bevor sie ohnmächtig wurde. Drei Tage lang dauerte ihre Aussage und jeder Satz fügte ein weiteres Stück zur Wahrheit. Danach trat Dr. Johannes Jäger auf, brachte seine medizinischen Berichte.

Er legte Schädel auf den Tisch, erklärte die Verletzung, zeigte die Gleichheit der Brüche, die Lage der Schläge. “Ein Schlag, immer gleich, immer präzise”, sagte er. “Das ist kein Zorn, das ist Routine.” Dann kam Kommissar Friedrich Burg. Er las aus dem Lederbuch Seite um Seite, Stunde um Stunde.

Die Zuschauer hörten Namen, Daten, Orte, alle mit demselben Ende, beseitigt. Manche weinten, andere wandten sich ab. Als Burg an der Stelle angelangt war, an der Wilhelm von Ed Blutreinheit und W Zuchtordnung schrieb, rief jemand laut: “Er ist der Teufel.” Der Richter befahl Ruhe, doch seine Hand zitterte, als er den Hammer senkte. Danach kamen die Familien.

Eine Mutter aus Dresden erkannte den Anhänger ihrer Tochter. Ein Vater aus Wien den Knopf einer Bluse. Jeder Gegenstand war ein Schrei. Am Ende des zwölften Verhandlungstages sagte der Staatsanwalt leise: “Das ist kein Prozess über Warn, sondern über Berechnung. Diese Männer sind nicht verrückt, sie sind kalt.” Am 13. Verhandlungstag begann die Verlesung des Lederbuches vor der gesamten Öffentlichkeit.

Der Staatsanwalt ließ jeden einzelnen Eintrag laut vortragen in der Reihenfolge der Daten. Über vier Stunden lang halte der monotone Klang von Namen, Städten, Kosten und Sterbedaten durch den Saal. Der 15. Januar 1877 Rebecca Stahl Dresden, Alter 24 beseitigt. Der er 1. März 1880 Anna Reinhard Ulm Alter 32 beseitigt.

Der 3. April 1883 Katharina Dörner Berlin Alter 21 beseitigt. Jede Zeile war wie ein Hammerschlag. Nach einer Stunde weinte eine Frau laut auf, wurde ohnmächtig und zwei Männer trugen sie hinaus. Andere beteten leise, doch der Richter befahl, daß alles gehört werden müsse. “Die Wahrheit darf nicht verkürzt werden”, sagte er.

Als der letzte Eintrag verlesen war, legte der Gerichtsdiener das Buch in eine Glasvitrine. Niemand sprach. Das Summen der Gaslampen war das einzige, was man hörte. Danach folgte die Analyse der Handschrift. Ein Experte aus München, der jahrelang für die königliche Post gearbeitet hatte, verglich Wilhelms Schrift aus den Wirtschaftsbüchern mit der aus dem Lederband.

Er erklärte unter Eid: “Dies ist dieselbe Hand, dieselbe Linie, derselbe Druck, dieselben Eigenheiten. Kein Zweifel. Die Verteidigung, angeführt vom Anwalt Robert Hauer, versuchte die Geschworen zu überzeugen, Wilhelm sei ein Geisteskranker, ein religiöser Fanatiker, der den Bezug zur Wirklichkeit verloren habe. Er glaubte, er erfülle göttlichen Willen, sagte Hauer.

Ein Mensch, der glaubt, Gott befiehlt ihm, darf nicht wie ein gewöhnlicher Mörder behandelt werden. Der Staatsanwalt entgegnete kühl. Er hat nicht im WN gehandelt, sondern mit Tinte, Logik und Buchführung. Wahnsinn schreibt keine Tabellen. Der Saal applaudierte, bis der Richter zur Ordnung rief. Danach begann die Verteidigung für Albrecht Kern.

Man stellte ihn als armen, stummen Helfer da, unfähig zu eigenem Denken. Nur ein Werkzeug seines Bruders. Doch Burg trat erneut in den Zeugenstand und zeigte Zeichnungen, die Albrecht selbst angefertigt hatte. Pläne der Boxen, der Kettenhalterung, der Falltür, die zur Schlucht führte.

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