Der Fall Fabian (8): Wenn die Liebe zum Albtraum wird – Die Mutter im Visier der Ermittler!

4. Das Dunkle Täterwissen (Widerspruch 5: Wissen um den Fundort)

Dieser Punkt ist der dunkelste aller Verdachtsmomente. Gab Dorina L. Informationen preis, die sie unmöglich hätte wissen können? Wusste sie Details über Fabians Zustand oder den Fundort, die nur der Täter kannte? In der Kriminalistik wird dies “Täterwissen” genannt. Wenn eine Mutter, noch bevor die Polizei ihr offizielle Details mitgeteilt hat, Intimes über die Tat enthüllt, dann ist das nicht nur verdächtig – es ist katastrophal.

Die Psychologie des Abgrunds: Was bringt eine Mutter dazu?

Die Frage aller Fragen: Welches Motiv könnte so stark sein, dass eine Mutter ihr eigenes Kind tötet? Es sind verstörende Realitäten, die die forensische Psychologie hier beleuchtet:

  • Überforderung und Eskalation: War Dorina L. allein in der Verantwortung, finanziell am Ende, psychisch überlastet? Wenn ein Mensch am Ende seiner Kräfte ist, kann es zur Eskalation kommen – eine Kurzschlussreaktion, die niemand für möglich hält.

  • Der Fluch der neuen Liebe: Wollte Dorina L. ein neues Leben beginnen, in das der achtjährige Fabian nicht passte? Stand das Kind im Weg einer neuen Beziehung?

  • Die Rache am Vater: Die grausamste aller Möglichkeiten. Tötete sie Fabian, um dem Vater, Matthias R., das Wertvollste zu nehmen, um ihn mit unvorstellbarem Hass zu bestrafen? Wollte sie vielleicht sogar die Tat so inszenieren, dass der Verdacht auf dessen Ex-Freundin, Gina H., fiel?

  • Finanzielle Kälte: So makaber es klingt, spielten Versicherungen oder Erbschaften eine Rolle? Brauchte die Mutter dringend Geld?

Das Unfassbare: Die Allianz des Hasses

Die Ermittler müssen auch das Unvorstellbare in Betracht ziehen: Haben Dorina L. und Gina H. zusammengearbeitet?

Es scheint absurd: Die Mutter und die Ex-Freundin des Vaters vereint in einem tödlichen Plan. Doch die Möglichkeit einer Allianz des Hasses gegen Matthias R. kann nicht ignoriert werden.

  • Gemeinsames Motiv: Vielleicht verband beide Frauen ein tiefsitzender Hass oder eine tiefe Kränkung durch den Vater.

  • Die Sündenbock-Theorie: Womöglich war Dorina L. die eigentliche Täterin, die Gina H. manipulierte oder durch eine geschickte Inszenierung als perfektes Opfer darstellte. Gina H. hätte dann die Leiche finden müssen, während die Mutter als trauerndes Opfer unverdächtig dastand.

  • Direkte Mittäterschaft: Oder waren beide direkt involviert? Haben sie Fabian zusammen an einen bestimmten Ort gebracht? Hat eine die Tat begangen, während die andere das Alibi sicherte? Haben sie zusammen die Leiche transportiert und versucht, Spuren zu beseitigen?

Wenn Handydaten beweisen, dass die Telefone der beiden Frauen am 10. Oktober zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren, dann wird dieses Szenario des Schreckens plötzlich sehr viel plausibler.

Das Urteil der Öffentlichkeit: Vorschnelle Verurteilung oder blinde Verteidigung?

Wenn diese Verdächtigungen offiziell werden, wird die öffentliche Reaktion ein Erdbeben sein.

Ein Teil der Öffentlichkeit wird in Ungläubigkeit verfallen: “Das kann nicht sein! Die Mutter hat getrauert! Die Anwältin hat sie verteidigt!” Sie werden sie verteidigen, sie für unschuldig erklären und die Polizei als auf der falschen Spur sehen. Der andere Teil wird in rasende Wut ausbrechen: “Ich hab’s gewusst! Von Anfang an war da was faul!” Sie werden Dorina L. ohne Prozess verurteilen und ihr in den sozialen Medien die schlimmsten Dinge wünschen.

Die Medien werden sich auf die ultimative Wendung stürzen, doch wir dürfen eines nicht vergessen: Die Unschuldsvermutung gilt auch für Dorina L.

Die Argumente für ihre Unschuld sind nicht von der Hand zu weisen: Die Cousine Claudia Kauer beschrieb einen authentischen Zusammenbruch beim Fund. Es fehlt an offensichtlichen, klaren Motiven. Und die Widersprüche? Sie könnten schlichtweg Fehler des Schocks sein, des fehlerhaften Gedächtnisses einer traumatisierten Frau, die gerade ihr Kind verlor.

Doch die Ermittler suchen nicht nach einfachen Erklärungen. Sie suchen nach der kalten, dunklen Wahrheit. Und diese Wahrheit, so komplex und verstörend sie auch sein mag, schulden wir Fabian.

Der Fall ist noch lange nicht zu Ende. Die Polizei ist in der entscheidenden Konfrontationsphase – der Moment, in dem die Masken fallen. Es wird sich zeigen, ob Dorina L. tatsächlich eine trauernde Mutter oder die eiskalte Täterin ist. Bis dahin bleibt Güstro im Bann eines schrecklichen Verdachts, der unsere Vorstellung von Mutterliebe für immer verändern könnte.

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