Die Inzest-Schwestern, die ihren Vater im Keller anketteten – Die Krüger-Schwesterns Rache 1899

Elise Schneider starb am 28. November 1943 an einer Lungenentzündung.

Im Jahr 1992 stieß die Dokumentarfilmerin Maria Schneider bei Recherchen zu einer Serie über deutsche Auswanderer in Südamerika auf die Geschichte. Fasziniert von dem psychologischen Drama begann sie intensiver zu forschen. Sie reiste nach Schwarzwald Mittenheim, sprach mit den wenigen verbliebenen älteren Dorfbewohnern.

Während ihrer Recherche in den Archiven in Freiburg entdeckte Schneider etwas Unerwartetes. In einem unveröffentlichten Manuskript behauptete ein Journalist namens Robert Fischer, dass die wahre Geschichte der Krügers noch düsterer sei als bisher angenommen. Basierend auf Interviews mit inzwischen verstorbenen Zeitzeugen und verschollenen Polizeiakten argumentierte er, dass nicht nur Hermann Krüger seine Töchter missbraucht hatte, sondern dass mehrere angesehene Männer des Dorfes daran beteiligt gewesen seien.

Die Verschwörung des Schweigens, schrieb Fischer, diente nicht nur dazu, Hermann Krüger zu schützen, sondern ein ganzes Netzwerk von Tätern. Der Bürgermeister, der Polizeichef, sogar der Pfarrer. Sie alle hatten ein Interesse daran, dass die Wahrheit nie ans Licht kam. Als die Schwestern ihren Vater töteten und flohen, war es für die Beteiligten ein bequemer Ausweg.

Fischers Manuskript war nie veröffentlicht worden. Er selbst verschwand 1952 unter ungeklärten Umständen während einer Recherchereise nach Argentinien, vermutlich auf den Spuren von Elise.

Maria Schneider war schockiert von dieser Wendung. Sie beschloss, ihre Dokumentation auf diese breitere Verschwörung auszurichten. Doch als sie begann, entsprechende Fragen im Dorf zu stellen, traf sie auf Widerstand. Anonyme Drohungen wurden an ihr Hotelzimmer geschickt. Ihr Auto wurde beschädigt. Schließlich riet ihr der Bürgermeister, ein Enkel des damaligen Amtsinhabers, zu ihrer eigenen Sicherheit abzureisen.

Schneider dokumentierte ihre Erkenntnisse akribisch, stieß jedoch bei Fernsehsendern und Filmproduktionen auf Ablehnung. Das Thema sei zu heikel, die Beweislage zu dünn. In einem letzten verzweifelten Versuch, die Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen, verfasste sie ein Buch mit dem Titel Das Schweigen von Schwarzwald Mittenheim – Die wahre Geschichte der Krüger-Schwestern.

Das Manuskript wurde von mehreren Verlagen abgelehnt und schließlich von einem kleinen, unabhängigen Verlag in einer minimalen Auflage veröffentlicht. Das Buch verschwand schnell wieder aus den Regalen, angeblich aufgrund rechtlicher Drohungen seitens einiger noch lebender Nachkommen der im Buch erwähnten Personen.

Die wahre Geschichte der Krüger-Schwestern bleibt bis heute ein Flüstern.

Im Herbst 2019 erregte ein ungewöhnlicher Fund in Argentinien die Aufmerksamkeit einiger Historiker und Kriminalpsychologen. Bei der Renovierung eines alten Kolonialhauses in San Antonio de Areco, 110 km nordwestlich von Buenos Aires, entdeckten Arbeiter eine versiegelte Metallkassette, eingemauert in den Kamin.

Die Kassette enthielt ein handgeschriebenes Testament, datiert auf den 25. November 1943, drei Tage vor Elise Schneiders Tod.

Dr. Anna Müller, eine deutsche Historikerin, die sich auf deutsch-argentinische Migrationsgeschichte spezialisiert hatte, wurde zur Begutachtung des Dokuments hinzugezogen. In ihrem Bericht an das historische Institut in Buenos Aires schrieb sie: Das Testament von Elise Krüger ist ein außergewöhnliches Dokument, das nicht nur ein düsteres Kapitel deutsch-argentinischer Migrationsgeschichte beleuchtet, sondern auch einen tiefen Einblick in die psychologischen Langzeitfolgen familiärer Gewalt gewährt.

Das Testament enthielt eine detaillierte Chronologie der Ereignisse, die zur Flucht der Schwestern geführt hatten, einschließlich Informationen, die in keinem der bisher bekannten Dokumente erwähnt wurden. Elise bestätigte die Theorie, dass nicht nur ihr Vater, sondern auch andere Männer des Dorfes an dem Missbrauch beteiligt gewesen waren.

Es begann, als ich 14 war, schrieb sie. Vater brachte einen Geschäftspartner mit nach Hause, Herrn Schäfer, denselben Mann, mit dem ich später verlobt werden sollte. Nach dem Abendessen schickte er Margarete und Johanna nach oben. Mich behielt er bei sich, angeblich um zu lernen, wie man Gäste bewirtet. Was dann geschah, kann ich selbst jetzt nach all den Jahren kaum niederschreiben. Am nächsten Morgen sagte mir Vater: ,Ich sei nun eine Frau und müsse lernen, Männern zu gefallen. Dies sei meine Aufgabe, meine Pflicht.‘

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