DIE ZEUGE, DIE ZU VIEL WUSSTE: Polizei verfolgt mysteriöse Frau – Wie eine Suchanfrage den Mordfall Fabian (†8) neu definierte

Der stille Wendepunkt: Vom tragischen Zufall zur Hauptfigur

BRANDENBURG/DEUTSCHLAND. Ein trüber Sonntagmorgen in Brandenburg. Der Nebel liegt über dem kleinen Ort, in dem der achtjährige Fabian zuletzt lebend gesehen wurde. Drei Wochen lang suchte die Polizei vergeblich, bis eine Frau plötzlich am Telefon war: Sie habe am Ufer eines abgelegenen Teichs etwas Schreckliches entdeckt – Fabians leblosen Körper. Was anfangs als tragische Begegnung einer zufälligen Spaziergängerin aussah, entwickelte sich rasch zu einer der rätselhaftesten Spuren in diesem Mordfall.

Denn mehrere Indizien führen mittlerweile genau zu dieser Frau. Ihre Haltung – ruhig, fast beobachtend, ohne Tränen oder Zittern – ließ die Ermittler von Anfang an stutzig werden. Doch der wahre Schock kam, als forensische Spezialisten ihr Handy überprüften. Plötzlich war die einfache Zeugin nicht nur eine Hauptfigur in einem möglichen Wendepunkt der Ermittlungen, sondern eine Person von zentralem Verdacht.

Die Fragen, die sich den Ermittlern stellen, sind explosiv: Warum befand sie sich an diesem Morgen schon Stunden vor der angeblichen Entdeckung in der Nähe des Teichs? Warum wich sie in späteren Befragungen in Details ab? Und wieso tauchte ihr Name, der einer geschiedenen, kinderlosen Nachbarin aus der Nähe, in mehreren Datensätzen des Polizeiberichts erneut auf?

Die unsichtbare Nähe: Die Frau mit dem kleinen Hund

Je tiefer die Ermittler in das Umfeld der Frau eintauchten, desto deutlicher wurde: Sie war keine Unbekannte. Sie wohnte nur wenige Straßen entfernt, galt als freundlich, ruhig, unauffällig. Doch in den Monaten vor Fabians Verschwinden hatte sie auffällig oft Kontakt zu Kindern aus der Nachbarschaft gesucht, besonders auf dem Spielplatz, wo sie angeblich Tauben fütterte.

Auch Fabian hatte sie gekannt, zumindest flüchtig. Seine Mutter erinnerte sich an die „nette Frau mit dem kleinen Hund“. Die Frau besaß einen kleinen Terrier, den sie oft zur selben Zeit ausführte, zu der Fabian draußen spielte. Die Ermittler fanden auf dem Handy des Jungen ein Foto, das kurz vor seinem Verschwinden aufgenommen wurde. Im verschwommenen Hintergrund war eine Silhouette zu sehen – weiblich mit einem weißen Hund.

Doch das wirklich Beunruhigende waren ihre Online-Aktivitäten. Sie kommentierte in einer Onlinegruppe für vermisste Kinder mehrfach Beiträge, noch bevor Fabian gefunden wurde. Als man sie darauf ansprach, erklärte sie, diese Details aus den Nachrichten zu haben – doch es gab keine Berichte, die diese Details enthielten. War es Zufall, Intuition oder Wissen, das sie gar nicht haben konnte?

Der digitale Schock: „Wie lange überlebt ein Kind im kalten Wasser?“

Die Ermittlungen nahmen eine dramatische Wärung, als die Kriminalpolizei zwischen all den digitalen Spuren einen einzigen, alles verändernden Fund machte: Eine Suchanfrage, die nur Tage vor Fabians Verschwinden gestellt wurde.

Der Suchbegriff: „Wie lange überlebt ein Kind im kalten Wasser?“

Als die Ermittler die Frau in einem zweiten Gespräch mit diesem Beweis konfrontierten, wich ihre Mimik zum ersten Mal der Gelassenheit. Sie stotterte, widersprach sich und behauptete schließlich, sie könne sich nicht erinnern, jemals nach diesem Begriff gesucht zu haben. Die Polizei legte Beweise vor: Datum, Uhrzeit, IP-Adresse. Die Frau wich aus: „Mein Computer könnte gehackt worden sein.“

Die folgenden Hausdurchsuchungen bestätigten den Verdacht:

  • Fotos vom Tatort: Auf USB-Sticks befanden sich Bilder vom Teich, aufgenommen Wochen vor Fabians Verschwinden.

  • Zeitliche Diskrepanz: Ihr Handy war am Morgen des Verschwindens dreimal in der Nähe des Fundorts eingeloggt – Stunden vor der angeblichen Entdeckung.

  • Der letzte Blick: Ein Radfahrer will sie gegen 10:00 Uhr am Weg zum Teich gesehen haben, in der Hand etwas, das wie ein Stofftier aussah. Fabians Mutter bestätigte später, ihr Sohn habe genau an diesem Tag sein Lieblingsplüschtier bei sich gehabt.

Hexenjagd oder gezielte Falle: Das Opfer der Vorverurteilung

Obwohl die Beweise sich verdichteten, warnte die Staatsanwaltschaft weiterhin vor vorschnellen Schlüssen. Doch der Druck wuchs: Medien griffen den Fall auf, und die Frau wurde zur Zeugin, die zu viel wusste.

Die Veröffentlichung von Überwachungsvideos, die eine dunkle Silhouette am Teich zeigten, schien alles gegen sie zu wenden. Doch die Frau entschied sich zu kämpfen. Sie engagierte eine bekannte Strafverteidigerin, die öffentlich argumentierte, ihre Mandantin sei das Opfer einer Kette von Zufällen und einer öffentlichen Hexenjagd. Die Verteidigung argumentierte, dass die Indizien (unscharfe Videos, Metadaten) schwächer waren, als sie in den Medien dargestellt wurden. „Man sucht weniger nach Wahrheit als nach jemandem, der das Schweigen bricht“, schrieb ein Kommentator.

Doch die Geschichte bekam einen unerwarteten Twist. Ein anonymes Schreiben bei der Polizei meldete, ein Mann habe am Tag des Verschwindens einen blauen Kombi gesehen, der in der Nähe des Teichs hielt – und das Kennzeichen gehörte einem Unbekannten Dritten.

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