Düstere Geheimnisse der Schäfer-Drillinge— Sie heirateten jede Frau ihrer eigenen Familie

Aber der Wald wirkt älter, als er sein sollte. Es ist als ob die Bäume atmen. Sie erreichte das Tal am späten Nachmittag. Die Sonne stand tief, golden, doch im Talboden herrschte Schatten. Es war still, vollkommen still. Sie beschrieb, wie die Luft dichter wurde, je tiefer sie ging. Kein Wind, kein Insekt, keine Bewegung.

Ich höre nur mein eigenes Herz. Sie fand die Fundamente der Schäferhäuser. Das Moos war dick wie Teppich und zwischen den Steinen wuchsen kleine weiße Blumen, die sie nicht kannte. Vielleicht allraun, notierte sie. Als sie sich bückte, um eine zu pflücken, bemerkte sie eine Vertiefung im Boden. Sie begann zu graben, nur mit den Händen.

Wenige Zentimeter unter der Erde stieß sie auf Holz. Es war alt, manch, schwarz, ein Kreuz. Sie hob es an und der Geruch nach verbrannter Erde stieg auf. “Ich habe es”, schrieb sie. “Es ist schwer und warm.” Dann folgte eine Pause in ihren Aufzeichnungen. Die nächsten Zeilen hastig, ungleichmäßig. Kinder, ich höre Kinder. Sie singen etwas. Alte Worte unverständlich.

Ich glaube, sie sagen meinen Namen. Die Tonaufnahme, die sie machte, endet mit einem langen statischen Rauschen. Dazwischen eine Stimme, leise, brüchig, nicht Klaras. Du bist heimgekehrt. Klara Weiß wurde nie wieder gesehen. Drei Tage später fand ein Förster ihren Wagen an der Straße, die in den Wald führte. Der Tank war leer, die Türen unverschlossen.

Auf dem Beifahrersitz lag ihr Notizbuch aufgeschlagen, die letzte Seite leer, bis auf ein Wort, das mit Bleistift tief eingeritzt war. Rein. Die Behörden erklärten sie für tot, doch ihr Körper wurde nie gefunden. In der Zeitung erschien ein kurzer Artikel. Historikerin bei Feldforschung im Thüringer Wald vermisst. Polizei geht von Unfall aus.

Doch in den Wochen nach ihrem Verschwinden berichteten Wanderer von seltsamen Phänomenen. Einige sagten: “Sie hätten nachts Licht im Tal gesehen, ein flackerndes weißes Leuchten, das kam und ging wie Atem. Andere erzählten, sie hätten eine Frau singen gehört. Eine sanfte, monotone Melodie ohne Worte.

” Einer schwor: “Er habe sie im Nebel gesehen, stehen zwischen den alten Mauern. Barfuß, die Hände zum Himmel erhoben, ein verkohltes Kreuz in den Fingern haltend. Nach Klaras Verschwinden wurde das eiserne Tal erneut ein Fall für die Behörden. Die örtliche Polizei leitete Suchaktion ein, unterstützt von Spürhunden und Drohnen. Doch weder Wärmebilder noch Bewegungsmelder registrierten irgendetwas.

Der Wald verhielt sich, als wäre er tot. Nur eines fiel auf. Die Hunde weigerten sich, das Tal zu betreten. Sie jaulten, zerrten an den Lein, legten sich flach auf den Boden, sobald sie die Felsen erreichten, die den Eingang bildeten. Einer der Hundeführer, ein erfahrener Mann aus Sul, sagte später: “Ich habe in meiner Karriere vieles gesehen, aber noch nie, dass Tiere so reagierten, als wüssten sie, dass etwas dort unten nicht für Lebende ist.” Die Suche dauerte 7 Tage. Am 8. brach man ab. Keine Spur,

keine Kleidung, keine Abdrücke, nur der Wind, der abends durch die Schlucht fuhr und Geräusche machte, die man nicht deuten konnte. Die Behörden schlossen den Fall als vermisst, vermutlich verunglückt ab. Doch im Dorf Neustadt begann man wieder zu reden.

Ein alter Förster, der sich an die Erzählungen seines Großvaters erinnerte, erzählte im Gasthaus: “Imer wenn jemand das Tal betritt, nimmt es etwas mit. Früher waren es Kinder, jetzt sind es die, die zu viel wissen wollen. Im Winter dessselben Jahres entdeckte ein Fotograf der Lokalzeitung durch Zufall ein seltsames Phänomen. Als er von einem Aussichtspunkt oberhalb des Waldes Panoramaufnahmen machte, bemerkte er auf einem Bild einen schwachen Lichtpunkt mitten im Schatten der Baumkronen.

Er vergrößerte die Aufnahme und sah, dass das Licht aus der Mitte des Tals kam, wo sich die Schäferhäuser befunden hatten. Es war kein Sonnenreflex, kein Feuer, eine gleichmäßige runde Leuchtquelle, die in der nächsten Aufnahme wenige Sekunden später verschwunden war. Er zeigte das Foto dem Pfarrer von Ilmenau, einem Mann namens Pater Johannes Falk, der seit Jahren die Legende kannte.

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