Der Unbekannte meldet sich: Der 42-Jährige und die Widersprüche
Zwei Wochen nach der Fernsehfahndung eskalierte die Situation erneut. Eine der fünf Personen auf dem Foto meldete sich freiwillig bei der Polizei. Es handelte sich um einen 42-jährigen Mann aus der Region, der beteuerte, zufällig in der Nähe gewesen zu sein, um Holz zu sammeln. Seine Aussage klang zunächst harmlos.
Doch die Überprüfung seiner Angaben förderte massive Widersprüche zutage:
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Zeitliche Diskrepanz: Seine Angaben zur Uhrzeit stimmten nicht mit den meteorologischen Daten (Schattenlänge) des Fotos überein.
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Vorwissen: Sein Name war den Ermittlern nicht unbekannt. Er war bereits in einem anderen Zusammenhang in den Ermittlungsakten aufgetaucht – als Bekannter einer Familie, die nur wenige Kilometer von Fabians Wohnhaus entfernt lebt.
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Inkonsistenz: Laut Insidern soll der Mann während der Verhöre mehrfach seine Version geändert haben, mal allein, mal in Begleitung.
Die Ermittler wurden misstrauisch. Seine Fingerabdrücke wurden mit Spurenmaterial vom Fundort abgeglichen.
Der Verdacht verdichtete sich, als eine weitere Zeugin aussagte, sie habe den Mann am 10. Oktober gesehen, als er mit einem Kind in ein Auto stieg. Das Kind habe eine rote Jacke getragen – ein Detail, das exakt auf Fabians Kleidung am Tag seines Verschwindens passte. Obwohl der 42-Jährige dies vehement bestreitet, durchsuchte die Polizei sein Grundstück und beschlagnahmte elektronische Geräte, Kleidung und Werkzeuge.
Offiziell wird er als Zeuge von besonderem Interesse geführt, doch intern gilt er als zentrale Figur in der Aufklärung. Der Mann schweigt inzwischen auf anwaltlichen Rat, was die Spannung weiter erhöht und die Ermittler dazu zwingt, die Auswertung der Mobilfunk- und digitalen Daten intensiv voranzutreiben.
Das Netz schließt sich: Hoffnung und die Suche nach den drei Unbekannten
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt des 6. November 2025 ist der Fall Fabian immer noch ungelöst, aber er hat einen dramatischen Wendepunkt erreicht. Das Feuerfoto hat die Ermittlungsarbeit in eine neue Dimension katapultiert. Zwei der fünf Personen auf dem Foto konnten als unbeteiligte Pilzsammler bzw. Angler identifiziert werden. Der 42-jährige Mann hat sich gemeldet und steht im Fokus. Damit bleiben drei unbekannte Silhouetten, deren Identität der Schlüssel zur Lösung des Falles sein könnte.
Die Ermittler appellieren weiterhin an die Bevölkerung. Wer etwas gesehen hat, möge sich melden, denn die Hoffnung ist groß, dass ein winziges Detail das große Schweigen bricht. Das Foto, das einst das Verbrechen verschleiern sollte, deckt es nun auf. Es ist ein Symbol für Trauer, Ungewissheit, aber auch für die Hoffnung, dass die Gerechtigkeit für den kleinen Fabian ihren Weg findet.
Die Polizei steht kurz davor, die Auswertung der Handydaten abzuschließen. Sollte sich bestätigen, dass der 42-Jährige oder einer der anderen Unbekannten tatsächlich am Tatort war, würde das Bild, das einst so viele Fragen aufwarf, zur entscheidenden Antwort werden. Für Fabians Eltern bleibt das Warten, das Hoffen und das Gefühl, dass irgendwo da draußen jemand die Wahrheit kennt.