Friedrich Steinbrecher – Die Entsetzlichen Familienverbrechen, die 1927 ans Licht kamen

Schwester Magdalena hielt sie, bis der Körper der jungen Frau von krampfartigen Schluchzern erschüttert wurde. Am nächsten Morgen begann die offizielle Untersuchung. Ein junger Staatsanwalt aus Hamburg, Arthur Dingemann, reiste an. Systematisch unermüdlich befragte er jede Person, untersuchte jede Knochenprobe, jedes Blatt aus dem Notizbuch.

Die Dorfbewohner halfen, so gut sie konnten, doch viele waren am Rand ihrer Kräfte. Die Leichen der Schwestern identifizierte Dr. Quirin anhand kleiner Merkmale. Eine Narbe am Knie, ein abgebrochener Zahn, die Größe der Knochen. Die Neugeborenen konnten nicht einzeln bestimmt werden. Sie waren zu zerstört. Patrizia blieb verschwunden.

Die Hoffnung, ihren Körper zu finden, schwand mit jedem Tag. Doch die Suche nach Friedrich Steinbrecher lief weiter und sie sollte bald eine neue Wendung nehmen. Der Name Friedrich Steinbrecher verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch Norddeutschland. In den Zeitungen von Hamburg, Bremen, Hannover tauchten seine Beschreibung und ein grobkörniges Passbild auf.

Ein großer Mann, breitschultrig, mit hartem Blick und grauem Bart, der selbst auf vergilbtem Papier eine unheimliche Präsenz zeigte. Der Fall wurde zum Gesprächsthema in Zügen, Gasthäusern und Kirchhöfen. Viele konnten nicht glauben, daß ein solches Grauen inmitten der friedlichen Heide stattgefunden hatte.

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Dort, wo Schafherden weideten und der Wind so harmlos durch die Birken wehte. Doch die Berichte aus Eichenmoor ließen keinen Zweifel. Die Behörden intensivierten die Suche. Jeder Förster, jeder Heidebauer, jeder Streckenarbeiter an den Bahnlinien erhielt eine Beschreibung des Mannes. Ein Kopfgeld wurde ausgesetzt. In jenen Tagen gingen Fremde selten unbemerkt durch die Region und doch blieb Steinbrecher wie vom Erdboden verschluckt.

Währenddessen erholte sich Anna, so gut es ein Mensch nach einem solchen Trauma kann. Die Schwestern des Klosters bemühten sich ihr einen Alltag zu geben, der berechenbar, sanft und frei von Angst war. Sie erhielt eine kleine Kammer mit Blick auf einen Garten, in dem Kräuter und Heidekraut wuchsen. Stundenlang saß sie dort, nähte oder half den Nonnen in der Küche. Der regelmäßige Klang der Glocken schien ihr Halt zu geben, doch nachts quälten sie Träume. Oft hörte man Schreie, die abrupt abbrachen.

Schwester Magdalena eilte dann zu ihr, setzte sich ans Bett und hielt Annas Hände, bis die Panik veräppte. Manchmal schlief Anna erschöpft in ihren Armen ein. Im Dorf Eichenmo kämpfte man ebenfalls mit den Folgen. Pfahrer Emil verfiel in tiefe Depression. Er war überzeugt, er hätte früher eingreifen müssen.

Er erinnerte sich an Patrizias Erzählung, an Annas flüchtigen Blick vor Jahren, an das beklemmende Gefühl, das Steinbrecher immer ausgelöst hatte. Seine Schuldgefühle nagten so sehr an ihm, dass er sich immer häufiger im Fahrhaus einschloss und trank. zuerst Obstbrand, später alles, was er finden konnte. Eines Abends fand man ihn bewußtlos an seinem Altar, eine leere Flasche neben sich.

Der Bischof wurde benachrichtigt und ordnete an, Fahrer Emil in ein abgelegenes Kloster zur Genesung zu schicken. Manche in Eichenmo waren wütend auf ihn, andere littten mit ihm, doch niemand sprach öffentlich darüber. Für sie war die ganze Angelegenheit ein offener brennender Riss im Herz des Dorfes. Wochen vergingen. Der Staatsanwalt Arthur Dingemann arbeitete unermüdlich weiter.

Er sammelte Beweise, führte Gespräche, sichtete Protokolle. Die Knochenreste wurden in Holzkisten in die Stadt gebracht, um sie ordnungsgemäß zu untersuchen. In langen Nächten schrieb Dingemann Berichte bei schwachem Lampenlicht, die Fenster des Rathauses beschlagen vom Atem des Winters. Während all dieser Zeit wartete man auf eine Spur von Steinbrecher. Sie kam schließlich im September 1927.

Ein Gutsbesitzer in der Nähe von Soltau meldete, ein Mann, der Beschreibung auffallend ähnelte. habe auf seinem Hof nach Arbeit gefragt. Er behauptete, er sei ein erfahrener Viehirte. Der Gutsbesitzer hatte die Verhandlungsplakate gesehen und vorsichtig Zustimmung vorgespielt, während er heimlich den Dorfanden benachrichtigte. Eine Einheit der Landpolizei wurde sofort losgeschickt.

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