3. Das Insiderwissen: Wer wusste, dass Fabian allein war?
Fabian verließ das Haus ohne Handy – ein Zeichen, dass er der Person, die er traf, absolut vertraute. Der Vater wusste, dass Fabian an diesem Tag krank war und nicht zur Schule ging.
Die Ermittler vermuten, dass Matthias R. dieses Insiderwissen an Gina H. weitergab oder es selbst nutzte, um Fabian unter einem Vorwand abzuholen. Sein anfängliches Leugnen oder die unklaren Angaben zu seinem Wissen über Fabians Aufenthaltsort sind für die Polizei ein weiterer Beweis für die Vorbereitung des Zugriffs. Er war nicht nur ein passiver Beobachter, sondern ein informierter Akteur in den Stunden vor dem Verbrechen.
Akt III: Die Logistik des Verbrechens und die Mittäterschaft
Die forensischen Erkenntnisse zur Tatlogistik haben die Ermittler ebenfalls direkt zu Matthias R. geführt. Der Fundort ist nicht der Tatort; die Leiche wurde an einem anderen Ort getötet und zum Tümpel transportiert und verbrannt.
Dieser Aufwand – der Transport eines leblosen Körpers, die Notwendigkeit eines Fahrzeugs, das Verstecken und die Brandlegung – ist für die Kriminalpolizei ein klares Indiz für mindestens zwei Beteiligte. Die physische Notwendigkeit, einen Leichnam zu transportieren, sowie die entlarvten Funkzellendaten und verheimlichten Kontakte machen Matthias R. zur logischen und wissenschaftlich notwendigen zweiten Person in diesem Komplott.
Das toxische Motiv: War Fabian ein Problem?
Die Ermittler durchleuchten nun das toxische Dreieck zwischen Fabian, Matthias R. und Gina H.. War Fabian nur das Opfer von Gina H.’s Eifersucht, oder war er ein Hindernis für Matthias R. selbst – möglicherweise finanziell (Unterhaltszahlungen) oder in seiner zukünftigen Lebensplanung?
Die Ermittler ziehen das dunkelste Szenario in Betracht: Matthias R. könnte die Tat nicht nur geduldet oder gedeckt, sondern aus einem persönlichen Motiv heraus initiiert oder mitgeplant haben. Die Lügen des Vaters sind nicht nur Strafvereitelung; sie sind der Verrat am eigenen Fleisch und Blut.
Ausblick: Die zweite Anklage und der Fall der Gerechtigkeit
Der Fall Fabian ist in seine entscheidende Phase eingetreten. Die Polizei verfügt nun über die harten Beweise – die entlarvten Lügen im Alibi und die Funkzellendaten – um das Schweigen des Vaters als aktive Täuschung zu interpretieren. Die anfängliche Konzentration auf Gina H. dient nun als notwendiger Ausgangspunkt, um die gesamte Verschwörung aufzudecken.
Die Konsequenz wird juristisch komplex, aber unumgänglich sein: Die Staatsanwaltschaft wird auf eine Anklage wegen Mittäterschaft oder Beihilfe zum Mord gegen Matthias R. hinarbeiten..
Die Mutter Fabians, Dorina L., wird nun mit dem unsagbaren Schock konfrontiert: Ihr Sohn wurde nicht nur auf grausame Weise ermordet, sondern der Verdacht richtet sich nun mit aller Härte gegen den Mann, der Fabians Vater ist. Die Gerechtigkeit für Fabian verlangt die vollständige Aufklärung der gesamten Konspiration, die durch das kalkulierte Schweigen des Vaters vertuscht werden sollte. Der kalte Scheinwerfer der Justiz richtet sich nun auf den Mann, der als trauernd galt – und droht, ihn als Drahtzieher der Tragödie zu entlarven.