Mordfall Fabian (†8): Die ergreifenden letzten Worte seiner Mutter – und ihr unerschütterlicher Schwur auf Gerechtigkeit

Trauer in Güstro: Der Schrei nach Gerechtigkeit in der Stille

GÜSTRO. In der stillen Friedhofskapelle von Güstro tanzten die Flammen der Kerzen im Luftzug. Die Inschrift auf dem schlichten Holzsarg war kurz und brach das Herz der Anwesenden: „Meine kleine Pommelbacke, mein Sophebschei, du bist jetzt an einem besseren Ort.“ Es war der letzte Gruß einer Mutter, deren Welt zusammengebrochen war.

Doria L., die Mutter des achtjährigen Fabian, saß zusammengesunken in der ersten Reihe. Ihre Hände klammerten sich an ein kleines Fußballtrikot, Fabians Lieblingsstück von Hansa Rostock. Daneben lagen seine grünen Stollenschuhe und das kleine Fahrrad. Die Musik – Fabians Lieblingslied – schnitt durch die Stille wie ein Schrei. Fabian war ein Kind voller Leben, immer lachend, träumend, ein kleiner Junge, der die Welt heller machte, so der Sprecher der Familie.

Doch mitten in dieser unermesslichen Trauer, während draußen Journalisten und Nachbarn warteten, geschah etwas Unerwartetes. Doria L. hob den Blick und sprach die Worte, die seitdem zu einem Mantra geworden sind: „Ich werde Gerechtigkeit für meinen Sohn finden.“

Seit diesem Moment ist aus der reinen Trauer eine unbändige Kraft gewachsen. Eine Kraft, die keine Ruhe mehr gibt, bis die Welt erfährt, wer Fabian das Leben nahm. Aus der erschöpften Mutter wurde eine unerschütterliche Kämpferin.

Die zerbrechliche Idylle eines lachenden Kindes

Fabian war ein Kind, das man nicht leicht vergaß. Mit seinen blonden Haaren, den blauen Augen und dem leicht schiefen Lächeln zog er Erwachsene in seinen Bann. Er liebte Zahlen und konnte sich stundenlang in Matheaufgaben vertiefen. Doch sobald er einen Ball sah, verwandelte sich jede Wiese in ein Fußballfeld. Für ihn war das Leben ein Spiel, in dem es immer etwas Neues zu entdecken gab. Eine Lehrerin beschrieb ihn als „immer der Erste, der lachte, wenn jemand hinfiel, aber auch der erste, der half, wieder aufzustehen“.

Seine Beziehung zu seiner Mutter Doria L. war von einer tiefen, innigen Nähe geprägt. Jede Geste, jedes Lächeln schuf ein unsichtbares Band, das stärker war als Worte. Fabian fand in seiner Mutter Geborgenheit und Verständnis. Sie war diejenige, die seine Träume ernst nahm und ihn ermutigte, Neues zu entdecken. Fabian war für sie mehr als nur ein Sohn, er war ein Herzstück ihres Lebens. Diese emotionale Stabilität machte die Tragödie, die am 10. Oktober begann, umso schmerzhafter.

An jenem Morgen verließ Fabian das Haus in der Schweriner Straße um 10:50 Uhr. Wenige Stunden später meldeten Nachbarn das Fehlen des Jungen. Die anfängliche Hoffnung, er hätte sich verlaufen, wich schnell der grausamen Realität. Tage später die entsetzliche Nachricht: Fabians verkohlter Körper wurde in der Nähe eines Tümpels außerhalb von Upal gefunden. Die Idylle eines lachenden Kindes war brutal zerstört.

Die Transformation der Trauer: Doria L.s unerschütterlicher Wille

Für Doria L. begann nach dem Fund ihres Sohnes eine neue, unerträgliche Realität. Ihre Liebe verwandelte sich in Entschlossenheit, ihre Trauer in einen unerschütterlichen Drang nach Gerechtigkeit. „Ich werde alles tun, um herauszufinden, wer das getan hat. Ich werde nicht ruhen, bis Gerechtigkeit herrscht“, lautete ihre Botschaft, die sich schnell in den regionalen und nationalen Medien verbreitete.

Doria L. wurde zum Motor der Aufklärung. Sie setzte sich unermüdlich mit der Polizei in Verbindung, sammelte jeden noch so kleinen Hinweis und drängte darauf, dass jede Spur ernst genommen wurde. Sie schlief kaum, verbrachte Tage und Nächte telefonierend, mit Notizen über mögliche Verdächtige und Beobachtungen, die sie zusammengetragen hatte. „Fabian darf nicht umsonst gestorben sein“, sagte sie mehrfach.

Ihr Engagement ging über die private Trauerarbeit hinaus. Sie wandte sich an Medien, gab Interviews, um die Öffentlichkeit auf das Schicksal ihres Sohnes aufmerksam zu machen. Diese öffentliche Präsenz half nicht nur, neue Hinweise zu generieren, sondern schuf auch ein breites Netzwerk von Unterstützern, die die Familie moralisch stärkten. Sie organisierte Treffen mit Familienberatungsstellen, sprach mit Anwälten und engagierte psychologische Unterstützung. Es war ein Kraftakt, der die Stärke einer Mutter demonstrierte: ein Gleichgewicht zwischen emotionaler Verletzlichkeit und zielgerichtetem Handeln. Doria L. wurde als eine unerschütterliche Figur wahrgenommen, deren Entschlossenheit andere inspirierte.

Sie besuchte sogar den Tatort, sprach mit Zeugen und beteiligte sich an Suchaktionen. Jede Aktivität, jedes Gespräch, jede öffentliche Stellungnahme war Teil eines umfassenden Plans: Fabian Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

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