Mordfall Fabian: Staatsanwalt kontert scharf – Doch das „G“ auf dem Zipper verrät mehr, als gedacht!

Der schärfste Konter des Staatsanwalts – Doch ein einziges „G“ auf einem Reißverschluss droht, die gesamte Ermittlungsarbeit zu kippen.

GÜSTRO/ROSTOCK. Es ist nicht nur ein Kriminalfall, es ist ein politisches Erdbeben: Der Mordfall um den achtjährigen Fabian aus Güstro hat einen dramatischen Wendepunkt erreicht, der die Glaubwürdigkeit der deutschen Justiz schwer erschüttert. Was lange als klarer Fall mit einer Hauptverdächtigen galt, verwandelt sich nun in ein komplexes Geflecht aus Versäumnissen, öffentlichem Misstrauen und dem hartnäckigen Verdacht auf einen zweiten Täter, der noch immer auf freiem Fuß ist.

Im Zentrum des Aufruhrs steht Oberstaatsanwalt Harald Nauwak, der in einem ungewöhnlich scharfen und emotionalen Statement die „unzutreffenden Darstellungen“ und die „überzogene Kritik“ zurückwies. Er betonte, man habe „jeden Stein umgedreht“ und mit höchster Sorgfalt ermittelt. Doch während der Staatsanwalt die Reihen zu schließen versuchte, sickerten Informationen durch, die das Gegenteil beweisen – allen voran zwei mysteriöse Fundstücke und ein beispielloser „Zippergate“-Skandal. Der Druck auf die Ermittler ist immens, die Uhr tickt, und Fabians trauernde Mutter fühlt sich „alleingelassen, fast ausgeschlossen aus der Wahrheit“.

I. Der Skandal der verlorenen Spuren: Das „G“ des Misstrauens

Die Fassade der Gewissheit begann zu bröckeln, als zwei Gegenstände auftauchten, die erst Wochen nach der Tat gefunden wurden und von der offiziellen Version abwichen.

1. Der Fall des Zipper „G“: Ein kleiner weißer Reißverschluss-Zipper mit dem eingeprägten Buchstaben „G“ – gefunden direkt neben der Brandstelle. Ein Fundstück, das sofort als Beweismittel hätte gesichert werden müssen. Doch die Staatsanwaltschaft spielte den Fund herunter: Das „G“ stamme von einem Schutzanzug der Spurensicherung und sei „nicht tatrelevant“. Dass der Buchstabe dem Vornamen der Hauptverdächtigen Gina H. entspricht, nannte Nauwak einen „unglücklichen Zufall“.

Doch Beobachter sprechen von einem schwer erklärbaren Fehler. Interne Protokolle belegen, dass der Zipper zwar fotografiert, dann aber liegen gelassen wurde. Tage später war er nicht mehr auffindbar. Ein Foto eines Journalisten zeigt ihn jedoch noch Tage nach der angeblich „vollständigen Spurensicherung“ am selben Ort. Ein anonymer forensischer Experte brachte es auf den Punkt: „Selbst wenn ein Gegenstand zunächst als irrelevant gilt, man nimmt ihn mit – immer. Alles andere ist unprofessionell.“ Dieser Vorgang, der im Netz als „Zippergate“ kursiert, hat das Vertrauen in die Abläufe des LKA massiv beschädigt.

2. Der verkohlte Herrenhandschuh: Noch brisanter ist der zweite Fund: Ein verkohlter Lederhandschuh, entdeckt Wochen später von einer Spaziergängerin in einer Plastiktüte. Die Staatsanwaltschaft betonte, der Fundort liege „mehrere hundert Meter“ entfernt, weshalb der Zusammenhang zur Tat „eher unwahrscheinlich“ sei. Doch anonyme Quellen widersprechen scharf: Der Handschuh lag kaum 100 Meter entfernt, fast auf Sichtlinie zur Brandstelle.

Die alles entscheidende Information lieferten erste interne Analysen: Der Handschuh enthielt Spuren einer zweiten DNAmännlich, kein Treffer in der Datenbank. Hinzu kommt: Quellen zufolge soll es sich um einen Herrenhandschuh gehandelt haben. Wenn dies stimmt, würde es die Theorie vom Alleintäter unwiderruflich kippen und beweisen, dass eine zweite Person – ein Mann – am Tatort war. Die Mutter Fabians, Dorina, hat von Anfang an vermutet: „Gina H. sei Teil von etwas Größerem, einer Abmachung, einem Plan.“

II. Das Rätsel der Nähe: Wessen Spuren wurden beseitigt?

Um die Verzweiflung der Ermittler zu verstehen, muss man die emotional aufgeladene Vorgeschichte betrachten. Gina H. war mehrere Jahre die Partnerin von Fabians Vater. Nach der Trennung gab es Streit um den Besitz, und Gina H. soll zunehmend gestört gewesen sein, da der Vater Kontakt zu seinem Sohn hielt: „Sie wollte komplett abschließen, aber konnte es nicht“. Dieses starke, emotionale Motiv sprach zunächst für eine Einzeltat.

Doch die neu entdeckten Ungereimtheiten befeuern eine andere Hypothese:

  • Zweites Fahrzeug: Zeugen wollen ein zweites Fahrzeug gesehen haben – ein dunkler Kombi ohne Kennzeichenbeleuchtung.
  • Unbekannte Begleitung: Gina H. wurde am Tag vor Fabians Verschwinden gegen 20 Uhr in der Innenstadt von Güstro gemeinsam mit einer unbekannten Person gesehen.

Die entscheidende Frage lautet nun: Könnte jemand aus ihrem Umfeld eine Rolle gespielt haben? Jemand, der ihr half, Spuren zu vernichten, oder der sie gar in die Tat hineinzog?

Die Ermittler prüfen die Möglichkeit, dass jemand nach der Tat zurückkehrte, um Spuren zu beseitigen oder etwas zu holen, das vergessen wurde. Das würde auch erklären, warum der Tatort so chaotisch, aber zugleich so gezielt manipuliert wirkte. War Gina H. am Ende nur ein Werkzeug in einem perfideren Plan? Diese Frage steht unausgesprochen im Raum.

III. Der externe Retter und die Spur des Schmiermittels

Der öffentliche Druck – untermauert durch Tausende Unterschriften für eine unabhängige Spurenauswertung – zwang die Staatsanwaltschaft, die Fehler einzuräumen, wenn auch nur indirekt: Ein externer Forensiker, Professor Lennard Foss, ein renommierter Tatortanalytiker aus Hamburg, wurde hinzugezogen. Seine Ankunft markierte den Beginn einer stillen, aber intensiven Neuprüfung.

Professor Foss interessierte sich besonders für den Handschuh. Seine erste, vertrauliche Einschätzung veränderte die ganze Richtung der Ermittlungen:

  1. Glykol in 30: Die chemischen Rückstände auf dem verkohlten Handschuh wiesen auf ein spezifisches Schmiermittel hin, das ausschließlich in bestimmten Werkstattketten und Landwirtschaftsbetrieben verwendet wird. Das Additiv „Glykol in 30“ wird laut Herstellerliste nur in zwei Regionen Mecklenburg-Vorpommerns verkauft – darunter Güstro.
  2. Die Verbindung: Einer der registrierten Abnehmer war ein Agrarbetrieb, in dem bis vor einem Jahr ein Mann namens Kai M. (KM) gearbeitet hatte.

Dieser Name bekam plötzlich Gewicht: Kai M. war nicht nur Mechaniker, sondern auch ein ehemaliger Bekannter von Gina H.. Fotos zeigten sie gemeinsam. Bislang galt er als unauffällig. Doch die Spur des Schmiermittels machte ihn zum neuen Fokus der Ermittlungen.

IV. Die Jagd nach Kai M. und das Ende des Schweigens

Die Indizien gegen KM verdichten sich rasant:

  • Das Auto: Eine Überwachungskamera zeigte am Abend der Tat, 15 km vom Tatort entfernt, einen dunklen Kombi, der exakt der Beschreibung des zweiten Fahrzeugs entsprach. Die hintere Stoßstange wies markante Dellen auf – identisch mit einem Auto, das bis vor kurzem auf KM zugelassen war.
  • Die Durchsuchung: Die Polizei durchsuchte daraufhin KMs Grundstück. Laut Medienberichten fand man in seiner Garage Reste von Benzinkanistern und eine verbrannte Plane.

Der Verdacht ist massiv: KM könnte nach der Tat am Tatort gewesen sein, vielleicht um Spuren zu beseitigen oder etwas zu holen, das Gina dort verloren hatte.

Gleichzeitig beginnt Gina H.s Schweigestrategie zu bröckeln. Ihr Anwalt bestätigte, dass sie bereit ist zu kooperieren, unter gewissen Bedingungen. In einem Brief an ihre Mutter schrieb Gina kryptisch: „Ich habe Fehler gemacht, aber nicht die, von denen sie sprechen.“ Ein deutliches Signal, dass sie den Namen einer Person nennen will, die sie bisher geschützt hat.

Die forensischen Ergebnisse bringen weitere Verwirrung: Auf dem Handschuh wurden Kunstfasern gefunden, die identisch mit den Materialien der weißen Spurensicherungsanzüge sind, aber auch Aschepartikel, die nicht vom Tatort stammen. Woss formulierte vorsichtig: „Entweder war der Handschuh Teil der Tat oder Teil eines Täuschungsmanövers.“

Der Mordfall Fabian ist nicht nur eine Tragödie, sondern ein Puzzle aus Wahrheit, Manipulation und Schweigen. Das Misstrauen in die Justiz ist angeknackst, doch der Name KM und die Spur des Schmiermittels geben den Ermittlern neue Hoffnung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt verborgen zwischen den Fehlern, die gemacht wurden, und dem Schweigen, das nun endlich bricht. Die Frage bleibt: Wird die Wahrheit vollständig ans Licht kommen, bevor die gesetzlichen Fristen ablaufen? Denn eines ist sicher: Der Fall Fabian hat gezeigt, wie zerbrechlich Vertrauen sein kann und wie gefährlich es wird, wenn Schweigen zur Mauer wird.

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