SCHOCK-ENDE DER STILLE: 33 Hinweise nach „Aktenzeichen XY“ – Die Polizei enthüllt einen gemeinsamen Punkt, der alles verändert

Das Mosaik der Zeugen: Ein unsichtbarer Kreis schließt sich um die Verdächtige

ROSTOCK/GÜSTRO. Drei Tage nach der erneuten Ausstrahlung des Mordfalls Fabian (†8) in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY… ungelöst ist der Schock über die Reaktion der Öffentlichkeit in gespannte Erwartung umgeschlagen. Über 100 Menschen meldeten sich bei der Polizei. 33 Hinweise gelten als ernsthaft und werden derzeit von der Sonderkommission in Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet. Für die Ermittler ist dies die erste größere Spur seit Wochen.

Der Fall, in dem die 29-jährige Gina H. seit August in Untersuchungshaft sitzt, ohne ein Geständnis abgelegt zu haben, hat nun eine neue Dynamik angenommen. Die Ermittler geben sich offiziell zurückhaltend, doch hinter den Kulissen herrscht gespannte Aufmerksamkeit. Die Analyse der 33 Meldungen förderte ein Muster zutage, das alles veränderte: Mehrere Zeugen beschrieben unabhängig voneinander denselben Zeitraum und dieselbe Person in der Nähe des Fundortes.

Was zunächst wie zufällige Aussagen wirkte – verschiedene Orte, unterschiedliche Tage – verdichtete sich bei genauerer Betrachtung. Alle Sichtungen lagen innerhalb eines Radius von weniger als zwei Kilometern rund um den abgelegenen Teich bei Klein Upal, wo Fabians Leiche gefunden wurde. Ein Ermittler fasste die Erkenntnis in einem Satz zusammen, der die Komplexität der bisherigen Indizienkette aufbrach: „Wenn das stimmt, dann war sie da.“

Die Frau vom See: Ein Bild aus vagen Beobachtungen

Die Zeugen beschrieben dieselbe Person: eine Frau, blond, schlank, in heller Kleidung, die allein in der Nähe des Waldweges unterwegs war, der zum See führte. Die Beobachtungen stammen aus den Tagen unmittelbar vor Fabians Verschwinden (8. bis 10. Oktober) und passten zeitlich und räumlich erstaunlich gut zusammen.

Details, die zunächst belanglos erschienen, erhielten plötzlich eine brisante Bedeutung:

  • Inszenierte Gespräche: Eine Zeugin erinnerte sich, dass die Frau so tat, als würde sie telefonieren, aber niemanden am Ohr hatte. Ein mögliches Täuschungsmanöver, um ihre Anwesenheit zu rechtfertigen.

  • Vorbereitung: Andere sahen die Frau mit etwas in der Hand oder wie sie wiederholt in Richtung eines geparkten Autos schaute.

  • Nervosität: Anwohner erinnerten sich, dass dieselbe Frau in den Tagen nach Fabians Verschwinden auffallend nervös wirkte: „Sie stand einfach da, rauchte eine Zigarette und sah immer wieder in Richtung des Weges zum See“.

Diese Beobachtungen, von denen die Polizei nun weiß, dass sie tatsächlich unabhängig voneinander gemacht wurden, untermauerten den Verdacht gegen die bereits inhaftierte Gina H. Für die Staatsanwaltschaft war das Grund genug, ihre Verbindungen und Aktivitäten in diesem Bereich erneut zu prüfen. Der Fall ist längst nicht mehr nur ein lokales Thema; er bewegt das ganze Land, das nun auf Klarheit hofft.

Der technische Durchbruch: Das Handy lügt nicht

Die entscheidende Wende, die das Mosaik der Zeugenaussagen zementierte, kam aus der digitalen Forensik. Im abgedunkelten Raum des Polizeipräsidiums Rostock, wo Ermittler seit Tagen Handydaten, Standortverläufe und Funkzellenabfragen analysierten, leuchtete ein Datum auf dem Monitor: der 10. Oktober, der Tag von Fabians Verschwinden.

Die Auswertung der Funkzelle bei Klein Upal lieferte den ersten greifbaren technischen Beweis: Das Handy der 29-jährigen Verdächtigen war zwischen 17:14 und 17:29 Uhr in genau diesem Bereich eingeloggt. Dies ist jenes kritische Zeitfenster, in dem Fabian laut Zeugenaussagen zuletzt lebend gesehen wurde.

„Das war der Moment, in dem alles zusammenpasste“, sagte ein Beamter später. Die Daten allein beweisen zwar nichts, aber sie geben der Spur Gewicht. In Kombination mit der Vielzahl der Zeugenaussagen entsteht ein klares Bild, das die Verdächtige am Tatort oder in unmittelbarer Nähe positioniert. Die Frau war dort – zumindest ihr Telefon.

Das unscheinbare Puzzleteil

Als Reaktion auf die neuen Erkenntnisse durchsuchten Kriminaltechniker das Umfeld des Sees erneut. Nur etwa 80 Meter vom Fundort entfernt wurde ein kleiner, silberner Anhänger entdeckt. Das unscheinbare Schmuckstück enthielt DNA-Reste, die nun im Labor untersucht werden. Obwohl das Ergebnis noch offen ist, sprechen Ermittler intern von einem wichtigen Puzzleteil, das sich in die Kette der Beweise fügt.

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