Fazit: Die moralische Verantwortung
Die Beweislage gegen Gina H. mag erdrückend sein, und sie wird sich vor Gericht verantworten müssen. Doch der Fall Fabian lehrt uns eine unbequeme Wahrheit: Die Tat geschah nicht im luftleeren Raum.
Sie ist das furchtbare Ergebnis eines Beziehungsgeflechts, in dem Entscheidungen getroffen, Warnsignale übersehen und emotionale Dynamiken unterschätzt wurden. Viele Wege führen zu Matthias R. – nicht als Täter, aber als jemand, der durch seine Beziehungsführung und seine Entscheidungen, etwa den fortdauernden Kontakt zu Fabians ehemaliger Bezugsperson trotz der konfliktgeladenen Trennung, eine Situation geschaffen hat, die außer Kontrolle geriet.
Die Ermittler schulden Fabian, die ganze Wahrheit zu suchen. Und wir als Gesellschaft schulden es ihm, alle Faktoren zu beleuchten, die zu seinem Tod geführt haben. Denn nur so können wir lernen, Warnsignale zu erkennen und zu verhindern, dass solch eine Tragödie sich wiederholt. Die Frage, die im Raum steht, ist nicht nur juristischer Natur, sondern zutiefst moralischer: Hätte diese Tat verhindert werden können?