„Ich sage es gleich vorweg: Was du heute hörst, das sind Aussagen von Rafaela. Das sind ihre Wahrnehmungen, ihre Interpretationen, ihre Überzeugungen.“ Mit dieser ungewöhnlich offenen Einleitung beginnt eine Analyse, die den Fall Fabian, der Deutschland seit Monaten in Atem hält, erneut ins Chaos stürzt. Nicht die Ermittlungsbehörden, nicht die Staatsanwaltschaft, sondern die beste Freundin von Fabians Mutter, Rafaela, hat sich in einem 27-minütigen Video an die Öffentlichkeit gewandt und dabei Schock-Details enthüllt, die tiefe Risse in die ohnehin schon komplexe Beziehungsdynamik des Falles schlagen. Die brisanteste Enthüllung: Fabians Vater, der als Erster Verdacht gegen die mutmaßliche Täterin Gina H. äußerte, soll seine Meinung komplett geändert haben und steht nun „zu 100%“ hinter der inhaftierten Ex-Partnerin.
Die Aussagen von Rafaela, die aus dem innersten Kreis der Familie stammen, liefern einen beispiellosen Einblick in die emotionalen Turbulenzen, die Ängste und die widersprüchlichen Wahrnehmungen der Angehörigen. Sie sind nicht nur spekulativ, sondern deuten auf Komplizenschaft und ein abgründiges Motiv der Eifersucht hin, während gleichzeitig die Loyalität Fabians Vaters Fragen aufwirft, die sich jeder rationalen Erklärung entziehen.

Der verschlossene Kanal: Eine Einbahnstraße der Information
Rafaelas Vorgehen ist bereits bemerkenswert: Sie lud das 27-minütige Video auf YouTube hoch, klassifizierte es aber als „Age Restricted“ (ab 18 Jahren) und sorgte dafür, dass es in der normalen Suche nicht gefunden werden kann – quasi eine versteckte Veröffentlichung. Sie deaktivierte die Kommentarfunktion und schaltete die Anzeige der Dislikes aus.
Dieser „verschlossene Kanal“ ist eine Einbahnstraße der Information. Rafaela will reden, will die Sicht der Familie darstellen, aber sie will keine Diskussion, keinen kritischen Dialog. Das ist nachvollziehbar angesichts der medialen Hetzjagd, der die Familie ausgesetzt war. Gleichzeitig macht es die Einordnung ihrer Aussagen schwieriger, da sie subjektiv, emotional und ohne die Möglichkeit einer direkten Rückfrage oder Verifizierung präsentiert werden.
Doch die Inhalte sind explosiv und müssen analysiert werden.
Das Rätsel um Fabians Vater: Vom Verdächtigen zum Verteidiger
Die wohl verstörendste Entwicklung betrifft Fabians Vater, Matthias R..
1. Die Pferde und die Loyalität: Zunächst berichtet Rafaela über eine aktuelle, bemerkenswerte Tatsache: Matthias R. kümmert sich regelmäßig um Gina H.s Pferde (darunter ihre weiße Stute Clo), die auf einer Weide gegenüber dem Haus stehen, in dem Gina lebte. Er mistet aus, füttert, bringt sie in den Stall. Nachbarn bestätigen dies.
Obwohl Matthias R. und Gina H. sich im Sommer trennten, übernimmt der Vater des ermordeten Kindes nun die Pflege der Tiere der mutmaßlichen Mörderin. Ein Nachbar deutete an, es sei „aus Liebe zu den Tieren“, doch es wirft unweigerlich Fragen über Matthias R.s Haltung zu Gina H. auf. Ist es nur Tierliebe oder ein Zeichen tieferer Solidarität?
2. Der Widerspruch, der alles spaltet: Die Dynamik eskaliert, als Rafaela über den Verdacht spricht. Sie behauptet, es sei Fabians Vater gewesen, der als Erster den Verdacht gegen Gina H. geäußert habe. Er habe dieses Gefühl ausgesprochen und dies der Polizei auch so mitgeteilt. Wenn das stimmt, hat Matthias R. die Ermittler überhaupt erst in Richtung Gina H. gelenkt.
Doch dann kommt der massive Widerspruch: Rafaela sagt, dass Matthias R. nach der Festnahme von Gina H. seine Meinung geändert habe. Er halte sie nun für „völlig unschuldig“ und „steht zu 100% hinter ihr“.
Rafaela erklärt diesen Wandel mit emotionalen Gesprächen, die Matthias und Gina nach der Festnahme führten. Sie ist überzeugt, dass Matthias R. sich täuscht, dass seine Loyalität falsch ist und er „in sein Unglück rennt“. Was ist in diesen Gesprächen passiert? Hat Gina H. eine Erklärung geliefert, die Matthias R. überzeugt hat? Oder ist die emotionale Bindung zwischen den beiden so stark, dass sie rationales Denken unmöglich macht? Die Frage, ob er seine Ex-Partnerin aus Liebe oder aus Verzweiflung verteidigt, ist ungelöst.