đ¶ Peter Horn â (1952â2025): Köln trauert um eine Karnevalslegende â âOhne ihn wĂ€re unsere Musik nie dieselbe gewesenâ

Köln weint. Eine Stadt, die fĂŒr Lebensfreude, Gesang und Zusammenhalt steht, hat einen ihrer gröĂten Söhne verloren.
Peter Horn, ehemaliger SĂ€nger und GrĂŒndungsmitglied der legendĂ€ren Band Die Höhner, ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Die Nachricht verbreitete sich am 15. Oktober 2025 â und traf nicht nur Fans des Kölner Karnevals mitten ins Herz.
đŻïž Ein letzter Abschied von âLeeven Pitterâ

âWir sind zutiefst betroffen und immer noch sprachlosâ, schrieb die Band am Montagabend auf Instagram.
Ein schlichtes Schwarz-WeiĂ-Foto, darunter nur wenige Worte â und doch spĂŒrt man zwischen den Zeilen die ganze Schwere dieses Moments.
âLeeven Pitter, du hast mit deiner unverwechselbaren Art nicht nur unsere Bandgeschichte mitgeprĂ€gt, sondern auch im Fastelovend groĂe Spuren hinterlassen.â
FĂŒr viele Kölner war Peter Horn mehr als nur ein Musiker. Er war Stimme, Seele und Herz des kölschen LebensgefĂŒhls â ein Mann, der den Klang einer ganzen Generation prĂ€gte.
Von 1977 bis 1987 war Horn das Gesicht der Höhner, jener Band, die Lieder schuf, die heute zum festen Bestandteil jeder Karnevalszeit gehören:
Echte FrĂŒnde, Ich bin ne RĂ€uber, Kölsch un LeckermĂ€dche â Lieder, die nach Freundschaft, Heimat und Lebensfreude schmecken.
đ€ Der Mann, der Köln zum Klingen brachte
Wer Peter Horn je auf der BĂŒhne erlebt hat, vergisst diesen Moment nicht.
Mit seiner rauen, ehrlichen Stimme und der unverwechselbaren Mischung aus Humor und Melancholie konnte er jedes Zelt, jede Halle, jeden Platz zum Singen bringen.
Er war keiner, der Show brauchte â seine PrĂ€senz reichte.
âEr war einer von unsâ, sagte ein Ă€lterer Fan, der ihn in den 80ern oft live gesehen hatte. âKein Star, sondern ein kölscher Jung, der uns daran erinnert hat, dass das Leben â bei allem Schmerz â gefeiert werden will.â
Nach seinem Abschied von den Höhnern 1987 blieb Horn der Musik treu. Er grĂŒndete neue Projekte, spielte in kleineren Formationen, unter anderem mit der âKölschFraktionâ.
Doch in all den Jahren blieb er bescheiden. Ruhm interessierte ihn nie. Musik war fĂŒr ihn kein Beruf â sondern Berufung.
đ âOhne ihn wĂ€re meine Laufbahn anders verlaufenâ
Einer, der das besonders spĂŒrte, ist sein Nachfolger bei den Höhnern, Henning Krautmacher (68).
Er erklĂ€rte gegenĂŒber Express:
âDie Nachricht von Peter Horns Tod trifft mich tief im Herzen. Er war lange Zeit mein musikalischer Berater, mein Freund, mein Lehrer. Ohne ihn wĂ€re meine Laufbahn anders verlaufen.â
Krautmacher erinnert sich an lange NĂ€chte im Proberaum, an GesprĂ€che ĂŒber Texte, Töne und TrĂ€ume.
âEr hat mir beigebracht, wie man nicht nur singt, sondern fĂŒhlt. Er sagte immer: ‘Ein kölsches Lied ist kein Lied â es ist ein StĂŒck Herz.’â
Diese Worte, sagen WeggefĂ€hrten, seien typisch Horn gewesen â direkt, ehrlich, mit einem Augenzwinkern.
đ§ïž Vom BĂŒhnenlicht in die Stille
2020 zog sich Peter Horn endgĂŒltig aus der Karnevalswelt zurĂŒck.
Ăber 40 Jahre lang hatte er auf den BĂŒhnen der Republik gestanden â von Köln bis Mainz, von DĂŒsseldorf bis Hamburg.
Doch irgendwann, erzĂ€hlte er in einem seiner letzten Interviews, wollte er âeinfach nur noch zuhörenâ.
Im selben Jahr erhielt er den NĂ€rrischen Ehrenoscar des Express, eine Auszeichnung fĂŒr sein Lebenswerk.
Er nahm sie mit einem schlichten Satz entgegen:
âIch danke euch, aber der wahre Preis ist, dass ihr meine Lieder noch singt.â
Dann wurde es still um ihn. Freunde berichten, dass er sich in den letzten Jahren mehr und mehr zurĂŒckgezogen habe.
Er lebte bescheiden in der NĂ€he von Bonn, umgeben von alten Platten, Erinnerungen â und einem Blick auf den Rhein, den er so liebte.
đ” Eine Stadt hĂ€lt inne
Als die Nachricht seines Todes bekannt wurde, reagierten Fans und WeggefÀhrten mit tiefer Trauer.
Unter den Kommentaren auf der offiziellen Höhner-Seite finden sich Tausende Nachrichten:
âDanke, Peter, fĂŒr jede GĂ€nsehaut.â
âOhne dich wĂ€re der Fastelovend nicht derselbe.â
âMach et jot, Leev Pitter â sing do bovve widder.â
Die Stadt Köln plant laut Medienberichten eine öffentliche Gedenkfeier wÀhrend der kommenden Karnevalssession.
Viele fordern, dass eines seiner Lieder â vermutlich Echte FrĂŒnde â als Ehrentribut gespielt wird.
âEr war einer der letzten, die das kölsche Herz verstanden habenâ, sagte ein Vertreter des Festkomitees.
âMit ihm geht ein StĂŒck unserer Seele.â
đïž Mehr als ein Musiker â ein GefĂŒhl
Peter Horn war kein Mann groĂer Worte, aber seine Lieder sagten alles.
Sie erzÀhlten von Freundschaft, Stolz, Heimweh und Hoffnung.
Und vielleicht war es genau das, was ihn unsterblich machte:
Er sang nicht ĂŒber Köln â er sang fĂŒr Köln.
Wer ihm begegnet ist, erinnert sich an dieses Funkeln in seinen Augen, wenn Musik erklang.
âSolange die Leute singenâ, sagte er einmal, âbin ich nicht wirklich weg.â
Und so hallt sein VermĂ€chtnis weiter â in den StraĂen, den Kneipen, den Herzen der Menschen.
đ Ein letzter Akkord

Am Ende bleibt ein Bild, das viele bewegt:
Ein Mann mit Gitarre, ein LÀcheln, das wÀrmt, und ein Publikum, das mitsingt.
Vielleicht war das Peter Horns gröĂtes Geschenk â dass er uns zeigte, wie Musik verbinden kann, selbst in Trauer.
Wenn die Höhner in diesem Jahr beim Rosenmontagszug auftreten, wird es still, wenn sie sein Lied anstimmen.
Dann werden Tausende mitsingen, leise, voller Dankbarkeit:
âEchte FrĂŒnde ston zesammeâŠâ
Und irgendwo â wer weiĂ â singt Peter Horn vielleicht mit.
Nicht auf der BĂŒhne, sondern dort, wo Musik nie endet.
Im Herzen von Köln. â€ïž