An diesem Abend schrieb Ethan an seinem Schreibtisch eine SMS von einer unbekannten Nummer: Ist da Ethan Martinez?
Ja. Wer ist da?
Ich bin’s, Mia. Kenny hat mir deine Nummer gegeben. Ich weiß nicht, ob das, was du heute getan hast, mutig oder dumm war, aber danke.
Ethan dachte lange nach, bevor er antwortete. Das System hat dich im Stich gelassen. Ich versuche, es zu reparieren. Angefangen damit, dir einen Job im Hauptquartier anzubieten, wenn du ihn willst.
Die drei Punkte erschienen, verschwanden, erschienen wieder.
Den will ich.
Gut. Melde dich Montag um 9 Uhr. Eine Frage.
Was?
Warum hast du das wirklich getan? Alles für mich riskiert?
Ethan dachte an all die geschliffenen Unternehmensantworten, die er geben konnte. Dann tippte er die Wahrheit.
Weil ich dich allein im Dunkeln essen sah und mir klar wurde, dass ich nie wirklich gewusst hatte, was Hunger bedeutet.
Sechs Monate später besuchte Ethan Filiale 47. Der Geruch von Kaffee und Hoffnung lag in der Luft. Im Pausenraum gab es eine neue, gut gefüllte Essensstation.
„Hey, Boss“, grinste Kenny. „Im Ernst, es ist so gut wie seit Jahren nicht mehr. Die Leute wollen hier arbeiten.“
Ethan lächelte. Sein Handy summierte. Eine SMS von Mia, jetzt Leiterin der Abteilung für Mitarbeiterbeziehungen. Ein Foto vom Schulaufsatz ihres Bruders.
„Mein Held ist Ethan Martinez, weil er bewiesen hat, dass Unternehmen sich um Menschen kümmern können, nicht nur um Geld. Wenn ich groß bin, will ich die Welt besser machen, so wie er.“ – Kein Druck oder so. 😉
Ethan blickte sich im Restaurant um. Er war hierhergekommen, um etwas über das Geschäft zu lernen. Stattdessen hatte er etwas über Menschen gelernt. Und das machte den ganzen Unterschied.