Andere einflussreiche republikanische Politiker in Washington schließen sich der Kritik an. Senator Tom Cotton fordert bereits ein Ende der Geheimdienstzusammenarbeit mit Deutschland, solange Berlin die AfD wie Staatsfeinde behandelt. Marco Rubio, ebenfalls eine Schlüsselfigur, bezeichnet das deutsche Vorgehen als eine „versteckte Form der Tyrannei“.
Diese Warnungen sind keine leeren Drohungen. Sie kommen von einflussreichen Männern, die alle dieselbe Botschaft senden: Deutschland hat sich politisch verrannt. Die Arroganz, mit der deutsche Spitzenpolitiker über einen großen Teil ihres eigenen Volkes sprechen, hat das Vertrauen in die deutsche Führung in Washington nachhaltig beschädigt.
Berlins trotzige Arroganz: Der Moment der Entlarvung
Die Antwort aus Berlin auf diese fundamentale Kritik ist bezeichnend: keine Spur von Selbstreflexion oder Dialog, sondern „trotzige Arroganz“ und Abwehrhaltung.
Friedrich Merz, sichtlich irritiert, stammelt in Interviews über die Souveränität Deutschlands. Lars Klingbeil (SPD) blafft, man lasse sich nicht von außen belehren. Das Problem dabei ist, dass sie genau damit das tun, was Vance kritisiert hat: Sie schließen aus, sie hetzen und weichen der Debatte aus. Sie entlarven sich somit selbst als Vertreter eines politischen Systems, das nur noch sich selbst schützt, aber nicht mehr das Volk. Die deutsche Führung klammert sich an das Narrativ der Souveränität, während ihre Politik in Washington als „irrelevant“ abgetan wird.
Vance bringt die Lage mit einem Satz auf den Punkt: „In einer dunklen Phase braucht es Stimmen, die Orientierung geben“, und Weidel sei eine solche Stimme. Die Diskrepanz zwischen der deutschen Medienrealität und der nüchternen amerikanischen Diagnose ist ein politisches Erdbeben.
Der kulturelle Verfall: Angriff auf das Fundament
Vance beschränkt sich nicht nur auf die politische Kritik. Er weitet seine Diagnose auf einen „kulturellen Verfall“ aus, der das Fundament der deutschen und westlichen Zivilisation erschüttert. Als jüngstes Beispiel nennt er die Situation, in der eine Pfarrerin in einer Kirche vier Männer miteinander traut. Für Vance ist dies kein Zeichen bunter Vielfalt, sondern ein „Bruch mit den Grundlagen unserer Zivilisation“.
Als überzeugter Christ sieht er in der Aufgabe von Tradition, Familie und Glauben einen gefährlichen Trend. Er bezeichnet die Gender-Ideologie unmissverständlich als einen „direkten Angriff auf die Schöpfungsordnung Gottes“. Seine These: Eine Gesellschaft kann nicht bestehen, wenn sie die Grundlagen leugnet, die sie überhaupt erst hervorgebracht haben. Wenn Kirche, Politik und Medien alles aufgeben, bleibe nur ein Land ohne Kompass.
Deutschland hat laut Vance seine eigenen Grundwerte aus den Augen verloren: Respekt vor abweichenden Meinungen, Achtung vor dem eigenen Volk und politische Vielfalt – all das sei erodiert.
Die Botschaft des US-Senators ist ein Weckruf an die deutsche Bevölkerung. Sie konzentriert sich auf das Wesentliche: Freiheit, Selbstbestimmung und die Möglichkeit, die eigene Meinung zu äußern, ohne dafür vernichtet zu werden. Vance’s Schlussfolgerung ist eine harte, aber präzise Diagnose, die Berlin ins Mark trifft: „Ein Staat, der seine Opposition systematisch bekämpft, hat seine Freiheit schon verloren“.
Die Worte Vances werden nachhallen. Sie werden nicht mehr vergessen werden, und sie zwingen die deutsche Bevölkerung, sich der Frage zu stellen, ob sie in einem Land leben will, dessen Führung von internationalen Partnern als irrelevant betrachtet wird und dessen politische Praxis offen als autoritär gebrandmarkt wird. Der politische Kampf um die Deutungshoheit und die Zukunft Deutschlands ist in die nächste, internationale Phase getreten.