Milliardär sieht den Ohrring – und erkennt das Schmuckstück seiner vor 17 Jahren verschwundenen Tochter! Wer ist diese Köchin wirklich?

Klaus verließ das Haus mit dem Wissen, dass das System versagt hatte. Aber er hatte nun die Gewissheit: Das Mädchen von damals war Greta. Und Greta war höchstwahrscheinlich Lena.

Zurück in der Villa, konnte Klaus nicht mehr warten. Er bat Greta, am Abend in die Bibliothek zu kommen. Das Zimmer war in warmes Licht getaucht, doch die Atmosphäre war gespannt. Greta trat ein, sie wirkte nervös. „Sie wollten mich sprechen, Herr Richter? Habe ich etwas falsch gemacht?“

Klaus stand am Kamin. In seiner Hand hielt er eine kleine Samtbox. Er drehte sich um. „Greta“, begann er, seine Stimme zitterte. „Erzählen Sie mir von Ihrem Ohrring.“ Greta griff reflexartig nach ihrem Ohrläppchen. Ihr Gesichtsausdruck verschloss sich. „Das ist privat, Herr Richter. Er ist… er ist alles, was ich habe. Ich habe ihn seit meiner Kindheit. Ich weiß nicht, woher er kommt, aber ich weiß, dass er wichtig ist.“

Klaus trat einen Schritt näher. Er öffnete die Samtbox in seiner Hand. Darin lag auf schwarzem Stoff der zweite Ohrring. Der Zwilling. Der Stern, den er all die Jahre wie einen Schatz gehütet hatte. Gretas Augen weiteten sich. Sie starrte auf die Box, dann auf Klaus, dann wieder auf die Box. Ihre Hand begann zu zittern. „Woher…“, flüsterte sie. „Woher haben Sie den?“

„Ich habe ihn meiner Tochter geschenkt“, sagte Klaus, und ihm liefen Tränen über das Gesicht. „An ihrem zehnten Geburtstag. An dem Tag, an dem sie verschwand.“ Greta taumelte zurück und stützte sich an einem Sessel ab. „Das ist unmöglich.“ „Sie wurden als Kind gefunden“, sagte Klaus eindringlich. „Ohne Erinnerung. Aber Sie haben diesen Stern nie abgelegt. Weil Ihre Seele wusste, was Ihr Verstand vergessen hatte. Greta… schauen Sie mich an.“

Sie hob den Blick. Und in diesem Moment fiel der Schleier. Sie sah nicht den reichen Arbeitgeber. Sie sah die Augen, die sie im Spiegel kannte. Sie spürte eine Resonanz, tief in ihrem Inneren, ein Echo aus einer verschütteten Vergangenheit. Fragmente von Erinnerungen blitzten auf: Ein Lachen, starke Hände, die sie hochhoben, der Duft von Rasierwasser, Sicherheit.

„Wir müssen sicher sein“, sagte Klaus. „Ein DNA-Test. Bitte.“ Greta nickte stumm. Sie konnte nicht sprechen. Ihre Welt, die sie sich mühsam aufgebaut hatte, brach zusammen, um den Blick auf etwas viel Größeres freizugeben.

Die Tage des Wartens waren eine Qual. Klaus und Greta gingen sich aus dem Weg, unfähig, mit der Spannung umzugehen. Greta arbeitete weiter in der Küche, aber ihre Gedanken waren fern. Klaus starrte stundenlang auf das Telefon.

Dann kam der Anruf aus dem Labor. Klaus rief Greta erneut in die Bibliothek. Der Umschlag lag auf dem Tisch. „Öffnen Sie ihn“, sagte Klaus. Er hatte Angst. Angst, dass das Schicksal ihm noch einen letzten, grausamen Streich spielen würde.

Greta nahm den Umschlag. Ihre Finger waren kalt. Sie riss das Papier auf. Ihre Augen überflogen die Zeilen, die medizinischen Fachbegriffe, bis sie bei der Zahl am Ende hängen blieben. 99,99% Wahrscheinlichkeit.

Ein Schluchzen entwich ihrer Kehle. Das Blatt Papier glitt aus ihren Händen und segelte zu Boden. „Es ist wahr“, flüsterte sie. Sie sah Klaus an, und diesmal sah sie ihn wirklich. „Papa?“

Das Wort hing in der Luft, zerbrechlich wie Glas. Klaus stieß einen Laut aus, halb Lachen, halb Weinen, und überbrückte die Distanz zwischen ihnen. Er zog sie in seine Arme, und sie ließ es zu. Sie klammerte sich an ihn, so wie sie sich all die Jahre an den Ohrring geklammert hatte. „Lena“, weinte er in ihr Haar. „Meine Lena. Du bist zu Hause.“

Die Zeit, die folgte, war nicht einfach. Siebzehn Jahre lassen sich nicht in einem Moment ungeschehen machen. Greta – oder Lena, wie sie sich nun langsam wieder nannte – musste lernen, wer sie war. Sie war die Tochter eines Millionärs, aber sie war auch die Köchin, die sich selbst aus dem Nichts hochgearbeitet hatte.

Sie saßen oft stundenlang zusammen. Klaus zeigte ihr Fotoalben, erzählte ihr Geschichten aus ihrer frühen Kindheit, versuchte, die Lücken in ihrem Gedächtnis mit Liebe zu füllen. Und Greta erzählte ihm von ihrem Leben, von ihrer Einsamkeit, aber auch von ihrer Stärke.

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