Hansi Hinterseer: Schlimmes Lampenfieber – warum ihn der Schnee mehr zittern ließ als jede Bühne

Er singt, lächelt und bringt ganze Hallen zum Strahlen – doch kaum jemand ahnte, dass ausgerechnet Hansi Hinterseer, der Inbegriff von Gelassenheit und Herzenswärme, einst mit heftigem Lampenfieber zu kämpfen hatte. Nicht etwa auf der Bühne – sondern auf der Piste!
Heute, mit 71 Jahren, blickt der Tiroler Volksmusikstar mit einem Lächeln auf die Zeit zurück, in der ihm vor einem Skirennen der Magen flau wurde, die Hände zitterten und das Frühstück einfach liegen blieb. „Beim Skifahren“, erzählt er offen, „da habe ich gar nichts essen können. Ich hatte so einen nervösen Magen, das war kaum auszuhalten.“
Ein erstaunliches Geständnis von einem Mann, der Millionen Menschen seit Jahrzehnten Ruhe, Freude und Zuversicht schenkt.
Von der Skipiste auf die Bühne – zwei Welten, ein Herz
Es war ein weiter Weg – vom jungen Skitalent aus Kitzbühel zum gefeierten Sänger, Schauspieler und Publikumsliebling.
Doch eines blieb immer gleich: die Leidenschaft, mit der Hansi Hinterseer seine Träume verfolgt hat.
„Als Skirennläufer war ich ehrgeizig, vielleicht zu sehr“, sagt er. „Man hat das Gefühl, alles hängt von einem einzigen Lauf ab. Diese Anspannung war enorm.“
Kaum stand er am Start, war das Lampenfieber jedoch wie weggeblasen. „Sobald ich losfuhr, war alles gut. Dann zählte nur noch der Schnee, die Geschwindigkeit, das Gefühl, eins mit der Natur zu sein.“
Heute lacht er darüber – und doch war diese Zeit prägend. Sie habe ihn, wie er sagt, „bescheiden und stark zugleich“ gemacht.
Die Bühne als Zuhause

Ganz anders erlebte Hansi seine ersten Auftritte als Musiker.
„Beim Singen habe ich mich komischerweise vom ersten Moment an richtig gefreut, auf die Bühne zu gehen“, erzählt er im Gespräch mit Ippen.Media.
Kein Zittern, kein Herzklopfen – nur Vorfreude.
Das Publikum, die Musik, die Nähe zu den Menschen – all das gab ihm eine Art innerer Ruhe.
„Ich glaube, das hat auch mit meiner Herkunft zu tun. Wenn man aus den Bergen kommt, lernt man, mit sich im Reinen zu sein. Und das habe ich nie verloren.“
Hansi Hinterseer – ein Mann, der es schafft, Bodenständigkeit und Showglanz zu vereinen, ohne sich je zu verstellen.
Privat statt Party – der Star, der lieber nach Hause fährt

Wer Hansi Hinterseer nach einem Konzert sucht, wird ihn selten auf einer Aftershow-Party finden.
„Ich bin zu später Stunde lieber daheim bei meinem Schatzl“, sagt er liebevoll.
Sein „Schatzl“ – das ist seine Frau Romana, die ihm seit Jahrzehnten zur Seite steht, fernab des Rampenlichts, aber immer im Herzen präsent.
„Sie gibt mir Ruhe“, sagt er. „Wenn man so viel unterwegs ist, braucht man einen Ort, wo man einfach Hansi sein darf, nicht der Sänger, nicht der Star.“
Das Paar lebt zurückgezogen in Kitzbühel – dort, wo alles begann. Zwischen Bergen, Wiesen und alten Freunden hat Hansi sein Gleichgewicht gefunden.
„Nach einem Konzert fahre ich heim, trinke vielleicht noch einen Tee, und dann gehe ich schlafen. Ich brauche keine großen Feiern, keine Glitzerwelt. Das bin ich nicht.“
Ein Leben zwischen Berg und Bühne
In seinem neuen Buch „Hans – Mein Leben zwischen Berg und Bühne“ blickt der Sänger auf ein Leben voller Wendungen zurück:
Von seiner Kindheit auf der Seidlalm über seine Karriere im Skizirkus bis zu seinen größten musikalischen Erfolgen.
Er erzählt von harter Arbeit, von Siegen, aber auch von Momenten des Zweifels.
„Ich habe gelernt, dass man nicht immer oben sein kann“, sagt Hansi. „Das Leben ist wie ein Berg – manchmal geht’s steil hinauf, manchmal auch wieder hinunter. Wichtig ist, dass man den Blick nach vorn behält.“
Das Buch ist mehr als eine Biografie. Es ist eine Liebeserklärung – an das Leben, an die Musik, an die Berge.
Und an all das, was ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist.
Der Star, der keiner sein will
Was viele Fans an Hansi Hinterseer lieben, ist seine Echtheit.
Kein Skandal, kein aufgesetztes Image, kein künstliches Getue.
„Ich bin so, wie ich bin“, sagt er schlicht. „Und das reicht.“
Vielleicht ist genau das sein Erfolgsgeheimnis.
In einer Welt, in der viele nach Aufmerksamkeit schreien, bleibt er leise – und wird gerade deshalb gehört.
Wenn er auf der Bühne steht, leuchten seine Augen.
Und man spürt: Da steht kein Entertainer, sondern ein Mensch, der dankbar ist.
„Ich bin glücklich, wenn ich andere glücklich machen kann“, sagt er. „Das ist mein größter Lohn.“
Lampenfieber? Heute lächelt er darüber
Heute, Jahrzehnte nach seinen Erfolgen auf Schnee und Bühne, kann Hansi Hinterseer über sein früheres Lampenfieber lachen.
„Vielleicht war das einfach meine Art, zu zeigen, dass mir etwas wirklich wichtig war“, sagt er.
Angst sei im Grunde nichts Schlechtes – sie erinnere einen daran, dass man noch fühlt, dass man lebt.
Und so ist aus dem nervösen Skirennläufer von einst ein Mann geworden, der gelernt hat, mit Lampenfieber umzugehen – nicht, indem er es besiegt, sondern indem er es annimmt.
„Ich glaube, jeder Mensch hat etwas, das ihn nervös macht“, meint Hansi. „Die Kunst ist, das nicht zu verstecken, sondern daraus Kraft zu ziehen.“
Ein Herz voller Dankbarkeit
Was bleibt, wenn die Lichter ausgehen, wenn die Musik verstummt, wenn das Publikum nach Hause geht?
Für Hansi Hinterseer ist die Antwort klar: Dankbarkeit.
„Ich durfte so viel erleben“, sagt er. „Und ich weiß, das ist nicht selbstverständlich. Ich bin dankbar für jeden Tag, an dem ich singen darf, für die Menschen, die mir zuhören, und für meine Familie, die mich trägt.“
Wenn man ihn heute sieht – entspannt, freundlich, manchmal schmunzelnd –, glaubt man ihm jedes Wort.
Der Mann, der früher vor Skirennen keinen Bissen hinunterbrachte, ist längst angekommen – bei sich selbst.
Fazit: Die Ruhe nach dem Sturm
Hansi Hinterseer hat gelernt, dass Lampenfieber und Gelassenheit zwei Seiten derselben Medaille sind.
Dass Erfolg nicht in Zahlen, sondern in Momenten der Echtheit liegt.
Und dass der größte Applaus manchmal von ganz leise kommt – aus dem Herzen derer, die ihn lieben.
Vielleicht ist das sein Geheimnis:
Er hat nie versucht, jemand anderes zu sein.
Er ist einfach Hansi geblieben – der Mann aus den Bergen, der Menschen glücklich macht, weil er sich selbst treu geblieben ist.