Die Sonne brannte unbarmherzig auf die staubige Hauptstraße von Redemption Ridge, als Eleanor Whitmore aus der Postkutsche stieg, ihren kleinen Lederkoffer in zitternden Händen. Die Anzeige hatte eine achtbare Heirat mit einem hart arbeitenden Rancher versprochen. Was sie nicht erwähnt hatte, war, dass der Rancher im Doppelpack kam.
Zwei identische Riesen warteten am Rande des Bahnsteigs, ihre breiten Schultern blockierten das späte Nachmittagslicht. Sie waren massive Männer, jeder weit über 1,80 Meter groß, mit sonnengebräunter Haut, die sich über kräftige Körper spannte. Ihre Gesichter waren wettergegerbt und identisch bis hin zu der kleinen Narbe über der linken Augenbraue und den intensiven grauen Augen, die sie nun mit einer beunruhigenden Mischung aus Neugier und Besitzanspruch fixierten.
Eleanor stockte der Atem. Sie war drei Wochen lang von Boston aus gereist, um diese gottverlassene Ecke von Wyoming zu erreichen, und hatte ein Leben in vornehmer Armut und die wachsenden Schulden ihres Stiefvaters hinter sich gelassen. Der Heiratsvermittler hatte ihr ein einziges Foto eines gut aussehenden Ranchers namens Jacob Stone gezeigt. Es war keine Rede von einem Zwillingsbruder gewesen.
Der Erste trat vor und nahm seinen staubigen Hut ab. „Miss Whitmore. Ich bin Jacob Stone. Das ist mein Bruder Nathaniel. Uns gehört die Triple-S-Ranch.“
Eleanors grüne Augen huschten zwischen ihnen hin und her. Der zweite Bruder, Nathaniel, trat näher. Jetzt bemerkte sie die feinen Unterschiede. Jacobs Kiefer war etwas breiter, seine Augen strahlten eine sanftere Wärme aus. Nathaniels Züge waren schärfer, sein Blick intensiver, fordernder.
„Die Anzeige sprach von einem Rancher“, brachte sie kaum hörbar hervor.
Jacob und Nathaniel wechselten einen Blick. Nathaniels Mund verzog sich zu etwas, das kein Lächeln war. „Die Anzeige war korrekt, Miss Whitmore. Eine Ranch, eine Ehe. Wir teilen alles auf der Triple S. Alles.“
Das Wort hing schwer in der Luft. Eleanor trat unwillkürlich zurück. Jacobs Hand schoss vor und fing ihren Ellbogen mit überraschender Sanftheit auf. „Das ist nicht schicklich“, sagte sie. „Ich kann unmöglich Sie beide heiraten.“
„Der Ehevertrag wird einen Namen tragen“, sagte Jacob leise. „Meinen. Aber hier draußen, Miss Whitmore, zählt das Überleben mehr als die Etikette Bostons. Die Ranch erfordert mehr, als ein Mann allein leisten kann.“
Nathaniel trat neben seinen Bruder und bildete eine Mauer aus männlicher Stärke. „Wir haben gesehen, wie gute Frauen hierher kamen und zerbrachen. Unter der Einsamkeit, der Härte. Das wird Ihnen nicht passieren. Zusammen können wir Ihnen Sicherheit geben.“
Eleanor hatte keine Wahl. Ihr Stiefvater hatte sie hinausgeworfen. Sie hatte genau sieben Dollar bei sich. Die Postkutsche fuhr bereits davon.
„Ich brauche Zeit, um nachzudenken“, sagte sie.
„Sie haben bis Sonnenuntergang“, sagte Jacob unnachgiebig. „Das Hotel hier ist nicht sicher. Oder Sie können mit uns zur Ranch kommen, wo Sie beschützt werden.“
Jacob bemerkte ihren Griff um ihre kleine Geldbörse. „Wir sind keine grausamen Männer. Wenn Sie es nach einem Monat wirklich nicht ertragen können, bezahlen wir Ihre Rückreise.“
Nathaniels Kiefer spannte sich an. Er trat näher, bis Eleanor Leder und Salbei riechen konnte. „Aber Sie sollten wissen, Miss Whitmore, dass wir spezifische Erwartungen haben. Wir verlangen Gehorsam und Vertrauen. Im Gegenzug bieten wir Schutz und Versorgung.“
Sein Trotz weckte etwas in Eleanor. Zumindest waren die Bedingungen klar. „Ich werde zur Ranch kommen“, hörte sie sich selbst sagen. „Für eine Probezeit. Einen Monat.“

Auf dem Wagen saß sie zwischen den beiden Brüdern, eingekeilt von ihren kraftvollen Schultern. Die körperliche Nähe war überwältigend. Jacob fuhr, während Nathaniel mit dem Gewehr auf dem Schoß den Horizont absuchte. „Komantschen“, erklärte Jacob leise. „Wir gehen keine Risiken ein.“
Die Triple-S-Ranch war beeindruckend. Ein solides zweistöckiges Haus aus Holz und Stein, umgeben von gepflegten Nebengebäuden. Die Rancharbeiter sahen auf, ihre Augen weiteten sich beim Anblick von Eleanor, bevor sie schnell wegschauten. Sie alle wussten es. Die ganze Ranch wusste, auf welches Arrangement sie sich eingelassen hatte.
Das Innere des Hauses war überraschend zivilisiert. Polierte Holzböden, bequeme Möbel. „Oben sind vier Schlafzimmer“, sagte Jacob. „Sie bekommen Ihr eigenes Zimmer. Vorerst.“
Die letzten beiden Worte ließen Eleanor erzittern. Jacob zeigte ihr das Zimmer. Es war wunderschön, mit einem großen Bett und Spitzenvorhängen. „Es war für eine Ehefrau gedacht“, sagte Eleanor leise.
Jacob trat näher. „Der Heiratsvermittler hat uns von Ihnen erzählt. Von Ihrer Bildung, Ihren Umständen. Ihrer Verzweiflung. Wir wussten, dass Sie kommen würden.“ Seine Hand strich sanft über ihre Wange. „Sie sind stärker, als das Foto vermuten ließ. Diese Stärke werden Sie hier brauchen.“
„Jacob!“, rief Nathaniel von unten, seine Stimme scharf vor Eifersucht. „Das Essen ist fertig.“
Beim Abendessen saßen sie sich gegenüber. Die Brüder arbeiteten wie eine eingespielte Einheit. „Warum haben Sie nie zuvor geheiratet?“, fragte Eleanor.
„Wir haben es versucht“, sagte Jacob. „Nathaniel warb vor drei Jahren um ein Mädchen aus der Stadt. Bis sie verstand, dass wir als Paar kommen. Ihr Vater hat uns mit einer Schrotflinte verjagt.“
Nathaniels Kiefer spannte sich an. „Die meisten Frauen verstehen das nicht. Sie sehen nicht, dass es in einem so rauen Land ein Segen ist, zwei Männer zu haben, die einen versorgen und beschützen.“
„Und Sie denken, ich werde das anders sehen?“, fragte Eleanor.
Nathaniel beugte sich vor. „Ich denke, Sie sind praktisch genug, einen Vorteil zu erkennen, und mutig genug, ihn zu ergreifen.“
Jacobs Hand schloss sich plötzlich auf dem Tisch um ihre. „Wir werden Sie nicht zwingen, Miss Whitmore. Aber wir werden auch nicht so tun, als sei dies ein konventionelles Arrangement. Wenn Sie bleiben, werden Sie unser sein. Die von uns beiden. Das bedeutet, Ihr Bett zu teilen, Ihren Körper, Ihr Leben.“
Eleanor sprang auf und floh auf die Veranda. Nathaniel folgte ihr. Er berührte sie nicht, aber sie spürte seine Nähe wie die Hitze eines Feuers.
„Sie haben Angst“, stellte er fest.
„Ja“, flüsterte sie.
„Vor uns?“
„Vor mir selbst“, gab sie zu. „Davor, wie sehr ich Ja sagen möchte.“
Nathaniel sog scharf die Luft ein. Seine Hand legte sich auf ihren unteren Rücken und brannte durch den Stoff ihres Kleides. „Gut“, raunte er ihr ins Ohr. „Angst bedeutet, dass Sie verstehen, was auf dem Spiel steht.“
Bevor sie antworten konnte, kam Jacobs Stimme aus der Tür. „Nathaniel, der Zaun am Nordufer ist schon wieder unten. Absichtliche Beschädigung. Morrisons Crew.“
Nathaniels Körper spannte sich an. Innerhalb von Sekunden legten beide Brüder Waffengurte an und prüften ihre Gewehre.
„Wer ist Morrison?“, fragte Eleanor.
„Unser Nachbar“, sagte Jacob grimmig. „Er versucht, uns seit zwei Jahren zu vertreiben. Er wird eine Frau als Schwäche sehen, die er ausnutzen kann.“
Nathaniel wandte sich an Eleanor. „Sie bleiben im Haus. Verriegeln Sie die Tür. Wenn jemand versucht, hereinzukommen, schießen Sie zuerst. Im Schreibtisch Ihres Zimmers liegt ein Revolver.“
Fünf Minuten lang zeigte Jacob ihr, wie man die Waffe hält und abfeuert. Seine Hände umschlossen ihre, ruhig und sicher. An der Tür hielt Nathaniel inne. „Wenn wir bis zum Morgengrauen nicht zurück sind, reiten Sie in die Stadt. Gehen Sie zu Sheriff Collins.“
„Sie werden zurückkommen“, sagte sie, halb Frage, halb Befehl.
Ein grimmiges Lächeln umspielte Nathaniels Lippen. „Das tun wir immer, Mädchen aus dem Osten.“
Dann waren sie in der Dunkelheit verschwunden. Eleanor verriegelte die Tür. Die Stunden krochen dahin. Das Haus fühlte sich riesig und leer an. Nach Mitternacht hörte sie Pferde. Ihr Herz sprang ihr in die Kehle. Sie packte den Revolver und spähte hinaus. Zwei Reiter.
Drei schnelle Schläge, dann Jacobs Stimme: „Eleanor, wir sind es!“
Erleichterung überflutete sie. Sie riss die Tür auf. Beide Brüder standen dort, staubig und verschwitzt, aber unverletzt. Ohne nachzudenken, vergaß Eleanor jede Anstandsregel und warf sich Jacob an die Brust. Der Revolver fiel klirrend zu Boden.
Er erstarrte, dann schlossen sich seine Arme um sie und drückten sie fest an sich. Über ihrem Kopf hörte sie, wie Nathaniel die Tür verriegelte. Seine Hand strich sanft über ihr Haar. „Uns geht es gut“, murmelte er.
Eleanor trat zurück, sich plötzlich ihres Handelns bewusst. „Ich hatte Angst.“
Nathaniels Hand umschloss ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. „Hatten Sie das, Mädchen aus dem Osten? Angst, uns zu verlieren?“
Sie konnte nicht antworten. „Beides“, flüsterte sie schließlich.
Jacobs Hände spannten sich um ihre Taille. „Nichts an dem, was du fühlst, ist falsch, Eleanor.“ Es war das erste Mal, dass er ihren Vornamen benutzte, und es klang wie ein Anspruch.
Nathaniel beugte sich vor, sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt. Eleanor stand zwischen ihren Körpern gefangen, umgeben von ihrer Hitze und Stärke. Und plötzlich wusste sie mit absoluter Sicherheit, dass ihre einmonatige Probezeit eine Fiktion war.
„Ich werde bleiben“, hörte sie sich selbst sagen. „Nicht für einen Monat. Ich werde dauerhaft bleiben.“ Die Worte hingen wie ein Schwur in der Luft. „Ich werde Eure sein. Die von Euch beiden.“
Jacobs Griff wurde fester. „Du weißt nicht, was du versprichst.“
„Dann zeigt es mir“, sagte sie mit einer Kühnheit, die sie selbst überraschte. „Ich bin es leid, Angst zu haben. Ich will irgendwo hingehören.“
Nathaniels Mund senkte sich auf ihren und raubte ihr den Atem. Sein Kuss war nicht sanft; er war Besitznahme, Forderung und Versprechen zugleich. Eleanor war noch nie so geküsst worden.
Als er sich löste, drehte Jacob sie in seinen Armen. Sein Kuss war anders, langsamer, erkundend, aber nicht weniger intensiv. Als er sie schließlich freigab, konnte Eleanor kaum stehen.
„Dies ist deine letzte Chance, es dir anders zu überlegen“, sagte Jacob rau. „Sobald wir dich nach oben bringen, gibt es kein Zurück mehr.“
Eleanor sah ihn fest an. „Ich ändere meine Meinung nicht.“
Nathaniel hob sie hoch, als wöge sie nichts, und trug sie die Treppe hinauf. Jacob folgte dicht dahinter. Sie brachten sie ins Hauptschlafzimmer, das sie noch nicht gesehen hatte. Es wurde von einem riesigen Bett dominiert, das mühelos drei Personen Platz bot.
„Wir werden uns um dich kümmern“, sagte Jacob sanft und begann, die Knöpfe an ihrem Kleid zu öffnen. „Wir werden dir alles beibringen.“
„Unser“, sagte Nathaniel und berührte ihre Haut. „Endlich unser.“
Und in dieser Nacht, während der Präriewind sang, hörte Eleanor Whitmore auf, ein verängstigtes Mädchen aus Boston zu sein. Sie wurde ihre. Sie wurde zu Hause.
Das Morgengrauen brach an, als Eleanor umsorgt und sicher zwischen den beiden Männern erwachte. Doch der Frieden wurde durch Pferdegetrappel und Rufe zerrissen. Jacob und Nathaniel waren sofort auf den Beinen. „Bleib hier!“, befahl Jacob.
Eleanor hörte unten laute Stimmen. Morrison. Sie zog zitternd ihr Kleid an, griff nach dem Revolver und schlich an den oberen Treppenabsatz.
Der Hof war voller bewaffneter Männer, angeführt von einem Mann mit einem Sheriffstern. „Jacob, Nathaniel! Ich bin hier in offizieller Mission. Morrison hat gestern Abend Anklage erhoben. Er behauptet, ihr hättet sein Eigentum zerstört und ihn bedroht.“
„Das ist eine Lüge!“, knurrte Nathaniel.
„Das glaube ich euch, Jungs“, sagte der Sheriff müde. „Aber ich muss euch trotzdem zum Verhör mitnehmen. Der Richter ist in der Stadt.“
„Wir lassen die Ranch nicht ungeschützt“, sagte Jacob. „Morrison wird sie niederbrennen.“
Eleanors Herz raste. Sie durften nicht gehen. Bevor sie darüber nachdenken konnte, trat sie aus dem Schatten. „Warten Sie!“
Alle Köpfe drehten sich zu ihr um. Sie sah den Schock in den Gesichtern der Brüder, weil sie ungehorsam gewesen war.
„Wer sind Sie, Miss?“, fragte der Sheriff.
„Ich bin Eleanor Stone“, sagte sie mit fester Stimme. „Ich bin gestern angekommen, um Jacob Stone zu heiraten. Wir wurden letzte Nacht in einer privaten Zeremonie getraut.“
Die Lüge kam ihr leicht über die Lippen. Jacobs Hand fand ihre und drückte sie – Warnung oder Dankbarkeit? Sie wusste es nicht.
Der Sheriff verengte die Augen. „Ist das so? Dann wird es Ihnen sicher nichts ausmachen, die Papiere vorzulegen?“
„Die Ehe wird eingetragen, sobald diese Angelegenheit geklärt ist“, fiel Nathaniel ein. „Vorerst sollte das Wort unserer Frau genügen.“
Der Sheriff seufzte. „Ich muss euch trotzdem mitnehmen. Aber ich lasse zehn Deputies hier, um die Ranch zu schützen.“
Jacob zog sie in eine feste Umarmung. „Wir kommen zurück, Eleanor. Nichts wird uns von dir fernhalten.“
Dann ritten sie davon. Eleanor wusste, dass sie nicht tatenlos warten konnte. Morrison hatte Geld und Einfluss. Sie musste handeln.
Sie schlich sich an den Deputies vorbei, sattelte das schnellste Pferd und galoppierte nach Redemption Ridge. Sie stürmte ins Gerichtsgebäude. „Ich muss Richter Harlon sprechen. Ich bin Eleanor Stone. Ich habe Beweise, dass die Anklagen gegen die Stone-Brüder falsch sind.“
Der Richter empfing sie. Er war ein älterer Mann mit scharfen Augen. „Ihre Ehe ist nicht eingetragen, Mrs. Stone.“
„Weil sie letzte Nacht stattgefunden hat, Euer Ehren.“
Er sah sie lange an. „Sie haben Schneid, Mädchen. Erzählen Sie mir von diesen Beweisen.“
Eleanor log überzeugend, sie habe Morrisons Männer mit Fackeln gesehen. Sie wusste, dass es wahr sein musste. Der Richter hörte zu. „Morrisons Wort gegen Ihres. Aber an seiner Geschichte stört mich etwas. Die Anhörung findet heute Nachmittag statt.“
Eleanor nutzte die verbleibenden Stunden. Sie ging in den Saloon und fand den Barkeeper, der Morrisons Männer gehört hatte, wie sie mit der Sabotage prahlten. Sie fand einen Händler, der gesehen hatte, wie Fackeln verladen wurden.
Um zwei Uhr betrat sie den vollgepackten Gerichtssaal, flankiert von ihren Zeugen. Jacob und Nathaniel sahen sie mit einer Mischung aus Wut und Ehrfurcht an.
Die Anhörung war brutal. Morrisons Anwalt versuchte, Eleanor als wertlos darzustellen. Aber seine Zeugen brachen unter dem Kreuzverhör des Richters zusammen. Dann sagten Eleanors Zeugen aus.
Schließlich rief der Richter Eleanor auf. Sie erzählte ihre Geschichte ruhig und klar. Sie ertrug die Beleidigungen des Anwalts mit erhobenem Kopf.
Nach einer kurzen Pause verkündete der Richter sein Urteil. „Die Anklagen gegen Jacob und Nathaniel Stone werden abgewiesen. Es gibt erhebliche Beweise, dass diese Anklagen frei erfunden wurden. Darüber hinaus ordne ich eine Untersuchung der Geschäftspraktiken von Mr. Morrison an.“
Morrison schrie vor Wut, aber der Richter schlug mit dem Hammer auf.
Eleanor brach in Tränen der Erleichterung aus. Jacob und Nathaniel waren bei ihr und zogen sie in ihre Mitte. „Du hast uns gerettet“, murmelte Jacob gegen ihr Haar. „Du bist die mutigste Frau, die ich je getroffen habe“, sagte Nathaniel rau.
„Wir gehören zusammen“, flüsterte sie. „Das ist es, was Familie bedeutet.“
Drei Monate später stand Eleanor in der Küche und knetete Brotteig. Morrison war aus dem Territorium verschwunden. Sie beobachtete ihre Ehemänner, wie sie mit den Pferden arbeiteten. Das Leben war gut.
Die Brüder kamen herein, der Duft von Heu und Sonne umgab sie. Jacob umarmte sie von hinten, während Nathaniel sich an die Theke lehnte.
„Du siehst glücklich aus, Mädchen aus dem Osten“, sagte Nathaniel.
„Glücklicher, als ich es mir je erträumt habe.“
Jacobs Hand legte sich sanft auf ihren Bauch. „Du bist müde in letzter Zeit. Und deine Periode ist überfällig.“
Eleanor errötete. „Wie…“
Nathaniel lächelte. „Wir achten auf alles, was dich betrifft, Eleanor. Glaubst du, es ist wahr?“
„Ich weiß es“, sagte Jacob mit rauer Stimme. „Ich kann es in deinem Gesicht sehen. Du trägst unser Kind.“
Tränen der Freude liefen ihr über die Wangen. Nathaniel trat hinzu und schlang seine Arme um sie beide. „Junge oder Mädchen, es wird unermesslich geliebt werden.“
Jahre vergingen. Sie bekamen drei Kinder. Die Ranch florierte und die Stadt Redemption Ridge hörte auf zu tuscheln. Wie konnte man über einen Skandal sprechen, wenn man mit einer so offensichtlich hingebungsvollen und glücklichen Familie konfrontiert wurde?
An warmen Abenden saß Eleanor auf der Veranda, ihre Kinder spielten zu ihren Füßen, während ihre Ehemänner in der Nähe arbeiteten. Sie hatte mehr gefunden, als sie je gesucht hatte. Sie hatte ein Zuhause gefunden.