„Ich trage ein RIESENBABY!“ – Offenbarte die 2,03 m große Frau dem bescheidenen, einsamen Bauern und brachte vergessene Geheimnisse einer Nacht ans Licht, die alles zerstören könnten, was er für wahr hielt!

Judson Prior starrte auf die Frau, die im Türrahmen stand, ihr Schatten sich wie ein dunkles Versprechen über den abgenutzten Boden ausbreitend. Fast zwei Meter groß, ließ Leora Talbett die Hütte wie ein Kinderspielzeug erscheinen. Es war nicht die Größe, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es war die Art, wie sie genau wusste, wo die Kaffeebüchse im Schrank stand.

„Ich trage dein Baby“, sagte Leora, ihre Stimme so fest wie Bergstein. Ihre blassen Augen ließen das Gesicht von Judson nicht los.

Judson blinzelte, sein Geist durchsuchte zerbrochene Erinnerungen. Die Narbe an ihrer linken Hand passte zu der an seiner rechten. Das verblasste blaue Band in ihrem dunklen Haar war die gleiche Farbe wie das, das er vor Monaten verloren hatte. Sie sprach seinen Namen, als hätte sie ihn schon tausendmal geflüstert, aber er erinnerte sich nicht an diese Frau.

„Madam, ich glaube, Sie haben den falschen Mann gesucht“, brachte er hervor, seine Stimme riss wie trockenes Holz.

„Die Nacht des Sturms“, unterbrach Leora und trat einen Schritt vor. „Du hast mir gesagt, dass deine Mutter Ruth heißt, dass sie ein Muttermal in Form eines Mondes auf der Schulter hat, dass sie im Schlaf von einem Pferd namens Thunder spricht.“

Jedes Detail traf wie ein Schlag. Niemand lebendig wusste von Thunder. Niemand durfte es wissen.

„Das ist unmöglich“, flüsterte Judson.

Leora legte ihre Hand auf ihren noch flachen Bauch unter dem abgenutzten Kleid.

„Drei Monate. Es soll im Frühling geboren werden.“ Sie neigte den Kopf und studierte ihn. „Du erinnerst dich wirklich nicht, oder?“

Der Wind blies draußen, rüttelte an dem losen Zaun, den er seit wann versprochen hatte zu reparieren. Die Frage hing in der Luft. Judson hielt sich am Türrahmen fest, seine Fingerknöchel weiß, und fühlte, wie seine Beine weich wurden.

„Ich muss mich setzen“, sagte er, zurücktretend.

Die Hütte, die immer vertraut gewesen war, fühlte sich jetzt kontaminiert an, von ihrer Präsenz und dem Unmöglichen, das sie mitbrachte. Leora trat ohne Einladung ein. Sie ging um das lose Brett im Fenster herum und duckte sich instinktiv unter den Balken, die ihm so oft die Stirn gekratzt hatten. Diese Vertrautheit mit dem Raum ließ seine Haut erzittern.

„Du hast die Decke behalten“, bemerkte sie und zeigte auf das abgenutzte Patchwork auf dem schmalen Bett. „Die mit den gelben Rosen.“

Judson drehte sich schlagartig um, sein Herz klopfte heftig.

„Wie kannst du das wissen? Diese Decke gehörte meiner Großmutter.“

„Du hast mich darin gewickelt“, sagte Leora leise. „Du hast gesagt, sie riecht nach Zuhause und Honigkuchen. Du hast in dieser Nacht gezittert, bis auf die Knochen.“

Die Worte trafen tief, wie Steine, die in einen dunklen Brunnen geworfen wurden. Eine geteilte Wärme, jemand, der Schutz brauchte. Aber das Gesicht blieb im Schatten.

„Der Sturm“, murmelte er. „Du hast von einem Sturm gesprochen.“

„Vor drei Monaten, der schlimmste seit Jahren“, antwortete Leora, näherkommend, ihr großer Körper warf einen Schatten auf ihn. „Gefallene Bäume überall auf den Straßen. Der Bach stieg und nahm fast die Brücke mit. Du hast mich im Regen gefunden, durchnässt und halb tot vor Kälte.“

Judson drückte sich an die Schläfen, zwang Erinnerungen hochzukommen. Ja, es hatte einen Sturm gegeben. Er hatte zwei Hühner und ein Stück vom Dach verloren. Der Rest war Nebel.

„Ich erinnere mich nicht, jemanden getroffen zu haben“, sagte er zwischen den Zähnen. „Ich würde mich erinnern, einer Frau wie dir zu helfen.“

„Erinnern?“, entfuhr es Leora, und eine Traurigkeit schnitt durch seine Verwirrung. „Oder würdest du lieber vergessen? Wie du die ganze Nacht vergessen hast?“

Der Satz traf ins Herz. Vergessen wählen? Er hatte immer auf sein Gedächtnis vertraut.

„Was ist mit mir passiert?“

Leora legte ihre Hand auf ihren Bauch und zögerte zum ersten Mal.

„Das wollte ich herausfinden.“

Judson trat bis zur Wand zurück. Die Hütte schrumpfte. Leora studierte ihn mit den Augen einer Jägerin vor einer verletzten Beute.

„Du lügst“, versuchte er. „Ich würde nicht vergessen, jemanden wie dich zu kennen.“

„Jemand wie ich?“, verhärtete sich ihr Kiefer. „Zu groß? Zu anders?“

„Jemand, den ich unmöglich vergessen könnte, selbst wenn ich wollte“, sagte er ehrlich.

Der Zorn verschwand aus ihrem Gesicht und wurde von etwas Weicherem und Gefährlicherem ersetzt.

„Du hast das schon einmal gesagt“, flüsterte sie. „Am Morgen nach dem Sturm, als du dachtest, ich schlief. Du standest am Fenster, sahst die Sonne aufgehen und sagtest, dass du mich nie vergessen würdest.“

Das Bild kam scharf hervor: die Tasse, die in den Händen abkühlte, das Licht, das sich über das Tal ausbreitete, eine Leere, die ihn wochenlang begleitete. Er hatte es dem Stress des Wiederaufbaus zugeschrieben.

„Warum erinnere ich mich nicht an dein Gesicht?“, fragte er. „Ich erinnere mich an die Leere, als ob etwas fehlte. Aber ich sehe dich nicht dort.“

Leora zog einen Stuhl und setzte sich. Sie war müde.

„Du hast dir in dieser Nacht den Kopf gestoßen“, sagte sie, zeichnete Linien auf das Holz. „Bist gefallen, als du versuchtest, die Pferde in den Stall zu bringen. Du bist blutend zurückgekommen, fast ohne aufstehen zu können.“

Die Erinnerung kam wie ein Hammer: Schmerz explodierte im Schädel, ein metallischer Geschmack im Mund, Regen, der die Sicht versperrte. Seine Hand ging zur Narbe auf dem Hinterkopf.

„Ich erinnere mich an den Sturz. Ich dachte, ich sei allein.“

„Du warst nicht allein“, sagte Leora, ihre Stimme schwer. „Ich blieb bei dir. Ich ließ dich nicht verblassen. Und als der Morgen kam…“

„Was passierte, als ich am Morgen aufwachte?“

Leora stand plötzlich auf.

„Du hast durch mich hindurchgesehen, als wäre ich fremd. Du hast dich nicht an meinen Namen erinnert, nicht an die Ängste, die du mir erzählt hast, nicht an das Umarmen, während der Sturm tobte.“

Die Worte schnitten wie ein Winterwind.

„Und jetzt trägst du mein Kind“, sagte er schließlich, und akzeptierte es. „Ein Kind, das vielleicht alles ist, was uns von jener Nacht bleibt.“

Er setzte sich, die Beine zitterten. Ein Kind, sein Kind, wuchs in einer Frau, deren Berührung er nicht erinnerte, aber deren Abwesenheit ihn verletzte.

„Zeig es mir“, bat er.

„Zeigen, was?“

„Die Nacht. Geh mit mir durch sie. Vielleicht erinnere ich mich, wenn ich es sehe.“

Leora nickte und ging zur Tür.

„Es begann mit Thunder.“

Der Name traf hart. Das Pferd, das im Sturm verloren ging. Der Schmerz war unerträglich. Er hatte nie verstanden, warum der Tod eines Tieres ein so tiefes Loch aufgerissen hatte.

„Du erinnerst dich an ihn“, bemerkte Leora. „Du hast dir das Bein im Stall gebrochen. Du musstest ihn am Morgen opfern.“

Judsons Stimme versagte.

„Ich erinnere mich nicht, wie es passiert ist.“

„Er hat versucht, mich zu beschützen.“ Leora sah aus dem Fenster. „Als du mich fandst, war ich auf der Flucht.“

„Vor was bist du geflüchtet?“

„Vor meinem Mann.“

Das Wort fiel wie ein Stein in einen See. Eine verheiratete Frau. Er hatte sie aufgenommen. Sie hatten ein Kind gemacht. Der Geschmack wurde bitter.

„Du warst verheiratet.“

„Ich war“, sagte Leora. „Mit einem Mann, der mehr mit den Fäusten als mit den Worten umging. Er dachte, meine Größe gäbe ihm das Recht, mich zu zerschneiden.“ Ihre Hand berührte die Rippen, und die alte Angst flammte in ihren blassen Augen auf.

„Wo ist er?“

„Das ist, was ich zu verstehen versuche.“ Sie ging durch die Küche und stellte die Dosen in Ordnung, als hätte sie das immer getan. „Ich dachte, ich hätte ihn in jener Nacht getötet.“

Judson kam näher, roch den Lavendelseifenduft in ihrem Haar.

„Was ist passiert?“

„Er kam durch das Hinterfenster, während du ohnmächtig warst.“ Ihre Stimme wurde angespannt. „Ich hörte deinen Namen zwischen den Hustenanfällen aus Blut. Ich nahm den Kaminhaken.“

Judsons Geist brachte Blitze hervor: Der kalte Eisen in der Hand, der Raum drehte sich, der Knall des Regens. Dann nichts.

„Ich fiel wieder in Ohnmacht“, sagte er.

„Er kam mit einem Messer. Er sagte, er würde mich töten, bevor er mich mit einem anderen Mann sehen würde. Er sagte, er würde mir das Kind nehmen.“ Leora holte tief Luft. „Ich wusste nicht, dass ich schwanger war. Er wusste es. Er kontrollierte mich sogar damit.“

„Wie hast du ihn gestoppt?“

„Mit dem gleichen Kaminhaken, den du versuchtest zu erreichen. Ich traf einmal, stark. Er fiel und bewegte sich nicht mehr. Ich dachte, er wäre tot. Ich vergrub ihn im alten Brunnen hinter deinem Grundstück und ging, bevor du aufgewacht bist.“

Judsons Welt drehte sich um.

„Der Brunnen, den ich reparieren wollte…“

„Der gleiche“, bestätigte Leora. „Ich bin gestern zurückgegangen, um nachzusehen. Der Brunnen war leer. Und es gab frische Fußabdrücke.“

Das Schweigen war schwer. Marcus war am Leben. Irgendwo im Wald. Er wusste, wo er sie finden konnte.

„Wie alt waren die Fußabdrücke?“ Judson griff schon nach dem Gewehr.

„Stunden.“

„Manche Dinge vergisst man nicht, auch wenn der Kopf aufschlägt“, sagte er, während er das Gewehr lud. „Wir müssen weg.“

„Er verfolgt uns, wohin wir auch gehen.“

„Dann laufen wir nicht.“ Judson hob den Blick, hart. „Wir beenden es.“

„Du verstehst nicht, wozu er fähig ist“, flüsterte Leora. „Er ist gewalttätig und geduldig.“

Das Geräusch von Hufen schnitt die Luft. Eine Stimme kam aus den Bäumen, giftig.

„Leora, ich weiß, dass du da bist, Frau! Komm raus und vielleicht lasse ich deinen Geliebten lange genug am Leben, um zuzusehen!“

Leora zuckte zusammen. Drei Monate Stille brachen in Sekunden auf.

„Hör zu“, sagte Judson in ihr Ohr. „Es gibt einen Keller hinter der Hütte, unter der Plane. Geh dorthin und warte.“

„Ich werde mich nicht verstecken. Ich trage dein Kind. Unser Kind.“

Das vordere Fenster zerbrach mit dem ersten Schuss. Der zweite zerschmetterte den Türrahmen, an dem Judsons Kopf gewesen war. Marcus ritt um das Haus, schoss in Bewegung, um sie in die Enge zu treiben.

„Er will uns zum Laufen zwingen“, sagte Judson, zog Leora hinter den umgekippten Tisch.

„Das Fenster hinten“, keuchte sie. „Ich kann raus, während er sich auf vorne konzentriert.“

„Auf keinen Fall.“

„Und wollen wir warten, bis wir zu Asche werden?“

Der beißende Geruch von Rauch drang durch die Ritzen. Der Holzstapel brannte an der Ostwand. Die Hitze stieg schnell.

„Es gibt einen anderen Ausgang“, sagte Leora plötzlich. „Der Keller führt zu einer alten Mine. Wir kommen ihm hinterher, nahe dem Bach.“

„Warum hast du das nicht früher gesagt?“

„Du warst ohnmächtig. Ich habe es erkundet, während ich wachsam war.“

Ein brennender Balken stürzte. Die Entscheidung traf sich von selbst.

„Der Keller“, sagte Judson, griff nach der Munitionskiste. „Zusammen. Was auch immer passiert, wir stellen uns dem.“

Sie krochen durch die versteckte Klappe und schlossen sie hinter den Flammen. Der Tunnel war eng und stickig.

„Wie weit noch?“, flüsterte Judson.

„Fünfzig Meter fühlen

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