Ein explosiver Schmerz im Nacken. Der harte Boden, der gegen ihr Gesicht schlug, lachende Männerstimmen. Die Chefin hat endlich ihren Platz gefunden, spottete eine tiefe Stimme. Dann noch mehr Schmerz, die Art, die den Körper aus Gnade abschalten lässt. Das letzte, was Lena hörte, bevor sie das Bewusstsein verlor, war: “Der Boss will keine Spuren.
Niemand wird sie hier finden, bevor es zu spät ist.” Aber sie hatten sich geehrt. Lukas nahm seit 5 Jahren denselben Weg. Eine Abkürzung zwischen der U-Bahnstation und dem Geschäftsgebäude, in dem er als Nachthausmeister arbeitete, ein Weg, der durch Gassen führte, die die meisten mieden, der ihm aber 15 kostbare Minuten sparte.
15 Minuten, die er nutzen konnte, um Sophies Frühstück vorzubereiten, bevor sie aufwachte. An diesem Morgen um 106 Uhr sah er etwas, das sein Herz fast zum Stillstand brachte. Eine Gestalt, die auf dem schmutzigen Boden der Gasse lag. Er rannte hin, seine Hände zitterten. Eine Frau, jung, blut verschmiert, auf eine Weise verletzt, die ihm den Magen umdrehte.
Für einen schrecklichen Moment dachte er, sie sei tot. Dann öffneten sich ihre Augen nur ein Spalt, glasig vor Schmerz und Entsetzen. Und in diesem Moment der Verbindung geschah etwas Unerklärliches. Lena sah Güte. Reine Güte, ohne Berechnung, ohne Eigennutz. Lukassa Stärke. Stärke selbst am Rande des Todes. Ein Lebensfunke, der sich weigerte zu erlöschen.
“Alles wird gut”, flüsterte er und wählte bereits mit zitternden Händen den Notruf. Ich bin hier. Sie schaffen das. Er zog seine Jacke aus seine einzige und deckte ihren Körper damit zu. Der Morgen war kalt und sie zitterte heftig. Er blieb dort, kniete auf dem dreckigen Boden, hielt ihre Hand und wiederholte, dass sie nicht allein sei, dass Hilfe unterwegs sei, dass alles gut werden würde.
Als die Sanitäter ankamen, fragten sie nach seinem Namen für die Unterlagen. Lukas gab seine Daten ohne zu zögern an. Im Krankenhaus fragte ihn eine Krankenschwester mit gütigen Augen, ob er ein Verwandter sei. “Nein”, antwortete er schlicht. “Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort oder zur falschen, je nachdem.” wie man es betrachtete. Er wartete.
Zwei Stunden saß er in diesem Wartezimmer, das nach Desinfektionsmittel und Verzweiflung roch, bis ein Arzt herauskam und sagte, sie sei stabil, sie würde überleben. Lukas spürte, wie seine Beine vor Erleichterung nachgaben. Er schaute auf die Uhr. Er war drei Stunden zu spät zur Arbeit. Er stand auf und ging, ohne ihren Namen zu kennen, ohne Dankbarkeit zu erwarten, ohne zu wissen, dass er gerade sein eigenes Urteil unterschrieben hatte.
Drei Tage später wurde Lukas in das Büro von Heinrich Wagner gerufen, dem Inhaber der Gebäudemanagement Firma, für die er arbeitete. Der 60-jährige Mann mit perfekt gekämmtem Haar und italienischem Anzug blickte nicht einmal von seinem Schreibtisch auf. Sie sind entlassen. Räumen Sie heute noch ihre Sachen. Die Luftwich aus Lukas lungen wie nach einem Faustschlag.
Was? Warum? Ich arbeite seit 5 Jahren hier. Habe nie gefehlt. Nie. Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt. Wagners Stimme war aus Eis. Es gibt nichts weiter zu besprechen. Lukas wollte schreien, flehen, eine Erklärung verlangen. Aber der Blick, den Wagner schließlich auf ihn richtete, enthielt etwas, das ihn erstarren ließ, etwas Dunkles, Zufriedenes.
Eine unausgesprochene Wahrheit hing in der Luft. Das war persönlich. Irgendwie auf irgendeine Weise hatte er etwas getan, das diesen Mann beleidigt hatte. Lukas würde nie erfahren, dass Heinrich Wagner den Angriff auf Lena inszeniert hatte, dass die junge unerschrockene CEO sein Geschäft störte, ihm mit faireren Preisen und überlegener Technologie die Kunden stahl, dass er Kriminelle bezahlt hatte, um das Problem endgültig zu lösen und dass seine nervösen und inkompetenten Männer ihm berichtet hatten, dass ein Hausmeister die Frau gefunden und ihr das Leben gerettet
hatte. Der Hausmeister, der für ihn arbeitete. Lukas. Ein Exempel muss statuiert werden, hatte Wagner am Telefon gesagt. Feuern Sie ihn. Frisstlos ohne alles. Ich will, dass er spürt, was es bedeutet, sich mit mir anzulegen. In den folgenden Wochen brach Lukas Leben zusammen wie ein Kartenhaus im Sturm.