Der Preis des Vertrauens: Eine Romanerweiterung

Miguel sprang auf und zum ersten Mal in 20 Jahren sah Sebastian sein wahres Gesicht. Kalt, berechnend, voller Groll. „Weißt du was, Sebastian? Du hast recht“, fauchte Miguel. „Ich habe das alles geplant. Ich habe deine Beziehungen zerstört und ich bin verdammt froh darüber.“

Castellanos versuchte, ihn zu unterbrechen, doch Miguel redete weiter, als würden sich Jahre der Frustration endlich entladen. „Du hattest alles! Das Mitleid nach dem Tod deiner Mutter, das Geld der Versicherung, den Charme, die Investoren, den Erfolg. Und ich? Ich war immer nur der kleine Schatten, der brave Hund, der dir überall hin folgte. Aber ich wollte mehr. Ich verdiene mehr!“

Während Castellanos versuchte, sich unauffällig zur Tür zu bewegen, drückte Sebastian auf einen Knopf. Klick. Die Tür verriegelte sich automatisch.

„Niemand verlässt den Raum“, sagte er ruhig. „Das ist Gerechtigkeit. Die Polizei und Staatsanwaltschaft haben bereits alle Beweise. Sie sind auf dem Weg.“

Miguel sah ihn an mit einer Mischung aus Hass und Bewunderung. „Wie hast du das rausgefunden? War es Elena?“

„Nein“, antwortete Sebastian.

Miguel erstarrte. „Die Reinigungskraft“, murmelte er. „Die kleine Frau, die immer rumschleicht.“ Er lachte, ein hässliches, gebrochenes Geräusch. „Du glaubst wirklich, sie hat das aus Güte getan? Vielleicht war sie es, die dich manipuliert hat. Zu gut, um wahr zu sein. Alles viel zu passend.“ Seine Worte bohrten sich wie Gift in Sebastians Ohr.

Als die Polizei mit Sirenen draußen vorfuhr, pflanzte Miguel seine letzte Waffe: Zweifel.

Kapitel 5: Die Saat des Zweifels

Miguel und Castellanos wurden in Handschellen abgeführt. Sebastians Firma war gerettet. Er hatte gewonnen. Doch während Miguel durch die Tür verschwand, hallten seine letzten Worte in Sebastians Kopf nach: zu perfekt, zu passend. Wie kannst du sicher sein, dass sie nicht alles geplant hat?

Sebastian verbrachte die Nacht damit, Camillas Beweise erneut zu durchforsten. Alles war korrekt, alles war logisch. Aber war es auch zu perfekt inszeniert? Hatte Miguel recht? War seine Wut über den Verrat so groß, dass er bereit war, eine neue Lüge zu akzeptieren?

Am nächsten Abend erschien Camilla wie gewohnt zu ihrer Schicht. Sebastian wartete bereits in seinem Büro. Er sah angespannt aus.

„Wie fühlst du dich?“, fragte sie mit einem zaghaften Lächeln. Doch ihr Lächeln schwand, als sie seinen ernsten Blick bemerkte.

„Ich muss dir eine Frage stellen. Und ich brauche absolute Ehrlichkeit.“

Camilla setzte sich langsam. „Natürlich. Frag mich.“

„Wann genau hast du dich entschieden, mir zu helfen? War es wirklich erst, als du mich beinahe unterschreiben sahst? Oder viel früher?“

Die Frage traf sie wie eine Ohrfeige. „Ich verstehe nicht.“

„Miguel sagte, es sei zu viel Zufall, dass du nur zufällig alles entdeckt haben willst. Zu perfekt.“

Ihre Augen füllten sich mit Tränen, nicht vor Trauer, sondern wegen der tiefen Verletzung. „Fragst du mich gerade, ob ich auch eine Betrügerin bin?“

„Ich muss nur sicher sein.“

Camilla stand abrupt auf. „Nach allem, was ich für dich riskiert habe, meinen Job, meine Sicherheit, alles! Und jetzt glaubst du mir nicht mehr. Ist es, weil ich nur eine Reinigungskraft bin? Weil jemand wie ich nie aus reiner Ehrlichkeit helfen würde? Weil ich aus einer anderen Welt komme als du?“

„So war das nicht gemeint.“

„Doch. Genauso war es gemeint.“ Tränen liefen über ihr Gesicht. „Weißt du was, Sebastian? Du hast recht. Es war zu viel Zufall. Zufall, dass ich so dumm war, mich in dich zu verlieben.“

Die Worte fielen wie Scherben zwischen sie.

„Camilla, nein!“

Sie schüttelte den Kopf, wischte sich die Tränen weg. „Ich kündige. Und ich verlasse Bogotá. Ich habe mich an der Uni in Medellín umgemeldet. Du musst dir keine Gedanken mehr machen. Du wirst mich nie wiedersehen.“

Sie verließ den Raum und ließ einen völlig zerstörten Sebastian zurück.

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Kapitel 6: Die Begegnung mit Elena und die Erkenntnis

Erweiterung: Elenas Rolle wird enthüllt

Tage vergingen. Die Firma lief wieder stabil, aber Sebastian fühlte sich leer. Er hatte seine Firma gerettet und die einzige ehrliche Verbindung in seinem Leben zerstört.

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