Ein Wiedersehen nach Jahren – und der Millionär erstarrt, als er sie im Krankenhaus sieht.

Sie war Chirurgin. Sie öffnete seinen Brustkorb, befreite das Herz von Blut, pflegte Verletzungen, arbeitete präzise, fokussiert, unnachgiebig. Stunden vergingen. Am Ende schlug sein Herz wieder stabil. Als sie die OP-Handschuhe abstreifte, zitterten ihre Hände. Jonas Keller lebte und Sophie würde ihm nicht ausweichen können. Der Morgen kroch in sanften Streifen durch die Jalousien der Intensivstation.

Sophie hatte Jonas Zimmer kurz vor Sonnenaufgang verlassen, war nach Hause gefahren, hatte geduscht, Emilia umarmt und ihr Frühstück gemacht. Doch der Gedanke an den Mann aus ihrem früheren Leben blieb wie ein unsichtbarer Schatten an ihr haften.

Jetzt stand sie wieder vor der ICU, ein frischer Kaffee in der Hand, kalt geworden, weil sie ihn nicht trinken konnte. Ihre Finger zitterten. Eine Krankenschwester trat vorsichtig zu ihr. Dr. Adler, Raum 7 zeigt Anzeichen des Erwachens. Dr. Schenk meinte, sie möchten vielleicht dabei sein. Ob sie wollte oder nicht, sie musste. Sophie stellte die Kaffeetasse ab und trat ein.

Jonas Brust hob sich im Rhythmus des Beatmungsgeräts, doch seine Lieder flatterten. Bewusstsein kämpfte sich zurück. Sophie stellte sich ans Bett, prüfte die Sättigung, kontrollierte die Infusionen, alles strengsachlich. Dann öffneten sich seine Augen. Dunkel, verwirrt, suchend, und sie fanden sie. Seine Pupillen weiteten sich.

Erkenntnis glitt langsam wie ein seltener schmerzhafter Sonnenaufgang über sein Gesicht. Sein Mund formte ein Wort, ihr Name, doch der Tubus ließ keine Laute durch. So fiel wich instinktiv einen Schritt zurück. Professionalität war ihr letzter Schutzwahl. Nicht sprechen. Sie hatten eine schwere Operation. Wir entfernen den Tubus erst, wenn ihre Lunge stabil arbeitet. Er hob seine Hand.

Ein Zittern, eine Bitte, sie zu berühren. Sophie machte einen Schritt zurück. Sein Blick verdunkelte sich. Ein Funken Schmerz darin, ein stummer Vorwurf. Die nächsten zwei Tage arbeitete Sophie mit der Präzision einer Chirurgien und der emotionalen Distanz eines Eisschilds.

Sie überprüfte seine Werte, sprach mit Kollegen über seinen Verlauf und sorgte dafür, niemals länger als nötig allein mit ihm im Raum zu sein. Doch Jonas beobachtete sie ruhig, geduldig, als würde er warten auf den Moment, in dem Worte endlich ausgesprochen werden dürften. Der Tubus wurde am dritten Tag entfernt. Jonas sprach noch heiser, aber klar. Sophie setzte vorsichtshalber eine Assistenzärztin in die Visite, damit er sie nicht in eine private Situation zwingen konnte. Doch das Leben machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Stern, Stern.

Es war später Abend die Flure halb leer, als Sophie ihre letzten Runden machen wollte. Als sie Jonas Zimmer betrat, saß er aufrecht im Bett, deutlich kräftiger als zuvor. Kein anderer Mitarbeiter im Raum. Sie blieb stehen. Er war wach, wach und bereit. Du kannst mich nicht für immer vermeiden. Seine Stimme klang rau, aber entschieden.

Sopie, bitte, ich muss dir alles erklären. Ein Stich fuhr durch ihr Herz. Sie wollte wütend sein. Sie wollte schreien, doch ihre Stimme war nur leise bitter. Erklär was, wie man mitten in der Nacht verschwindet, wie man jemanden heiraten lässt und dann spurlos verschwindet, wie man mich schwanger zurücklässt, ohne ein einziges Wort. Jonas schloss die Augen.

Schmerz verzog seine Züge und diesmal war es nicht die Operationsnabe, die ihn quälte. Ich wollte dich schützen. Sophie lachte hart, ein Laut ohne Humor. Schützen vor was? Vor deiner Verantwortung? Vor mir? Nein. Seine Stimme brach. Vor den Menschen, mit denen ich gearbeitet habe. Sophie verstummte. Jonas atmete schwer, sammelte sich.

Mein Geschäftspartner hat unsere Software benutzt, um illegale Transaktionen zu verschleiern. Ich habe es zu spät gemerkt und als ich damit drohte, zur Polizei zu gehen, haben sie dich ins Visier genommen. Sie hatten Fotos von dir aus deiner Wohnung, von der Uni, aus deinem Lieblingscaffee. Sophie wurde schwindelig. Sie musste sich am Bettgestell festhalten.

Sie sagten: “Wenn ich nicht verschwinde, würdest du einen Unfall haben. Also bin ich zum BKA.” Ich habe mich bereit erklärt, Beweise zu liefern, aber dafür musste ich verschwinden. Ohne Abschied, ohne Erklärung. Sie sagten: “Jeder Kontakt gefährdet dich.” Ihre Gedanken rasten. Sie hatte sieben Jahre lang geglaubt. Er habe sie einfach fallen lassen. Ich Ich hätte eine Nachricht gebraucht. Ihre Stimme war kaum hörbar.

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