Nach mir, nach dir, Prinzessin. Sie sprang ihm in die Arme. Sophie sah zu und ihr Herz war nicht mehr nur verletzt. Es heilte langsam, aber spürbar. An diesem Abend, nachdem Jonas geholfen hatte, das Geschier wegzuräumen, stand Sophie an der Tür. “Bleib noch ein bisschen”, sagte sie leise. “Nur reden.” Er lächelte.
“Reden klingt gut.” Sie redeten und küssten sich wieder. Und irgendwann lag Sophie in seinen Armen, hörte seinen Herzschlag, den, den sie repariert hatte. “Ich denke über unseren alten Antrag nach”, murmelte Jonas. Sophie hob den Kopf. Jonas, nicht jetzt. Nicht heute, aber irgendwann. Wenn du bereit bist, dann frage ich dich neu, richtig.
Und dieses Mal bin ich da für immer. Sophie berührte seine Wange. Frag mich in einem Jahr, wenn wir ein Jahr schaffen, ohne Drama, ohne BKA, ohne Entführungen. Sie lachte dann ja. Jonas grinste. Dann werde ich dieses Jahr damit verbringen, dafür zu sorgen, dass deine Antwort ja bleibt. Sie ist es schon. Er zog sie näher und beide wussten, das hier war erst der Anfang.
Ein halbes Jahr verging. Monate voller Neubeginn, Routine und stiller Heilung. Berlin bekam neue Bedeutung: Spielplätze in Charlottenburg, Sonntage im Tiergarten, Abendessen zu dritt, kleine Rituale, die sich wie Fäden in einen Teppich weten, der endlich stark genug war, sie alle zu tragen. Jonas blieb konsequent.
Keine spontanen Reisen, keine verschwundenen Tage. Er war da bei jedem Fußballtraining, jedem Besuch im Naturkundemuseum, jedem Elternabend, bei dem Sophie wegen ihrer Nachtdienste nicht erscheinen konnte. Emilia blühte auf, eine Mischung aus Energie, Neugier und dem ruhigen Wissen, dass sie nun zwei Menschen hatte, die bedingungslos an ihrer Seite standen. Doch die größte Veränderung fand in Sopies Herz statt.
Der harte Knoten aus Angst und Wut löste sich Stück für Stück. Nicht weil Jonas perfekt war, sondern weil er da war und weil er blieb. Als Emilias 8 Geburtstag näher rückte, organisierte Sophie eine Party im Hof der Schule. Dinosauriermotto: “Vsteht sich!” Jonas übernahm die halbe Planung, baute mit anderen Eltern einen kleinen Parcours auf, backte sogar mit katastrophalen, aber süßen Ergebnissen Kupkakes in Dinoform. Der Hof war voller Kinderstimmen, bunter Luftballons und gelassener Sommerluft. Dann, während
Emilia mit ihren Freunden spielte, klopfte Jonas ein Glas an. Alle drehten sich um. Sophie hob eine Augenbraue. Was hast du vor, Jonas? Er lächelte dieses warme, verletzliche, hoffnungsvolle Lächeln, dass sie nie vergessen hatte.
Er ging in die Mitte des Hofs und dann kniete er sich hin, direkt neben dem Tisch voller Dinosaurierkuchen. Die Welt hielt den Atem an. Eso ihre Hand fuhr automatisch zu ihrem Mund. Vor acht Jahren habe ich dir einen Antrag gemacht und dann habe ich dich verloren. Nicht weil ich wollte, sondern weil ich musste. Er machte eine Pause. Seine Stimme zitterte minimal. “Dies Mal gehe ich nicht.” “Nie wieder.
” Er zog eine kleine Schachtel hervor. Darin lag ein vertrauter Ring. Der Ring, den sie vor Jahren verkauft hatte, um ihr Studium zu bezahlen. Sophie starrte ihn an. Jonas, wie? Ich habe ihn zurückgekauft, sagte er leise. Ich habe drei Monate gebraucht, den Käufer ausfindig zu machen. Zwei Monate, um ihn davon zu überzeugen, ihn wieder herzugeben. Aber dieser Ring gehört dir. Er hat dir immer gehört.
Dann sagte er lauter, klarer: “Wirst du mich heiraten? Wirst du mich offiziell zu Emilias Vater machen? Nicht nur im Herzen, sondern im Leben.” Emilia sprang zwischen sie beide und hob die Arme. Amama. Sag ja, bitte. Die Gäste lachten. Ein paar Eltern wischten sich verstohlen die Augen. Sophie fühlte, wie alles in ihr weich wurde, wie alle Narben, alle Risse, alle Jahre plötzlich nicht mehr zerstört wirkten, sondern wie Schritte, die sie genau hierher geführt hatten. Sie trat zu Jonas.
Knie, Tränen, Sommerwind. Ja, ihre Stimme war fest. Ja, Jonas. Tausendmal ja. Der Hof explodierte in Jubel. Emilia fiel den beiden um den Hals, ihr kleines Gesicht vor Freude gerötet. “Wir sind jetzt eine richtige Familie”, rief sie. Sophie lachte und küsste ihre Tochter auf die Stirn. “Wir waren schon immer eine”, sagte sie leise. “Wir mussten nur wieder zueinander finden.