” Drei Monate später fand die Hochzeit statt. Nicht groß, nicht pompös, sondern dort, wo ihr Weg neu begonnen hatte. In der kleinen Kapelle der Charité, direkt über den Fluren, in denen Sophie Jonas Leben gerettet hatte. Weiße Blumen, gedämpftes Licht. Emilia trug ein Kleid mit einem dezenten Dinosaurierprint, den Sophie erst im letzten Moment bemerkt hatte.
Und natürlich dürfte sie Flor Girl und Junior Briedesmit gleichzeitig sein. Als Sophie den Gang entlang ging, fiel das Licht durch die Fenster und legte einen goldenen Schimmer über alles. Sie sah Jonas am Altar stehen, bewegt, dankbar, überwältigt. Ihre Herzen hatten eine Hölle überstanden, um hier anzukommen. Als Jonas seine Gelüpte sprach, klang seine Stimme ruhig, aber durchzogen von tiefer Wahrheit.
Ich verspreche nie wieder wegzugehen. Ich verspreche jede Entscheidung mit dir zu treffen. Ich verspreche Emilia zu schützen, zu lieben, zu ermutigen, als wäre mein Herz nur für sie gebaut. Und ich verspreche dich zu lieben, Sophie Adler, für jedes Jahr, dass wir verloren haben und für jedes, das uns noch geschenkt wird.
Sophie konnte kaum sprechen, so sehr zitterte ihre Stimme. Aber sie tat es. Ich verspreche dir zu vertrauen. Nicht blind, sondern bewusst. Ich verspreche nicht an dem festzuhalten, was uns getrennt hat, sondern an dem was uns wieder zusammengeführt hat. Ich verspreche dich zu lieben, Jonas Keller als Mann, Vater, Partner und als den Menschen, der mein Herz nicht nur verletzt, sondern auch repariert hat.
Dann küssten sie sich und Emily jubelte am lautesten. Die Feier im Krankenhausgarten warm, voller Lichterketten und Sommersonnenuntergang. Jonas tanzte zuerst mit Sophie, dann mit Emilia, die ihm streng erklärte, dass sie später bei ihrer eigenen Hochzeit bitte, bitte den gleichen Tanz mit ihm wolle. “Nicht bevor du 30 bist”, gab Jonas zurück. Emilia rollte die Augen.
Sophie lachte. Später stand Jonas mit Sophie am Rand des Gartens, beobachtete ihren fröhlich spielenden Wirbelwind von Tochter. “Danke”, sagte er leise. “wofür?” “Für alles.” “Für meine zweite Chance.” für unsere zweite Chance. Sophie lehnte sich an ihn, spürte seinen Herzschlag stark, warm, lebendig. Das Herz, das sie gerettet hatte.
“Wir haben uns gegenseitig gerettet”, sagte sie. Das tut Liebe. Lachen von Kindern, Duft von Sommerluft, Lichtketten über ihren Köpfen. Zwei Menschen, die endlich genug Mut hatten, einander wiederzufinden, und ein kleines Mädchen, das sie an der Hand nahm und zum Spielen zog.
Drei Herzen, die einmal getrennt gewesen waren, schlugen nun endlich im gleichen Takt und diesmal würde nicht sie auseinanderreißen.