Sein Blind Date kam nie – bis zwei Zwillinge schrien: „Sie schlagen unsere Mama!“

Jakob sprach selten über seine Mutter Sarah, die bei seiner Geburt gestorben war. Jessica war noch geblieben, hatte Kaffee gekocht, ein wenig aufgeräumt. “Ich bleibe, bis sie schlafen”, sagte sie leise. Die Kinder krochen unter die Decke.

Anna flüsterte: “Herr Weber, warum helfen Sie uns? Sie kennen uns gar nicht.” Lukas setzte sich an den Bettrand. “Wisst ihr, was ich beruflich mache? Ich bin Physiotherapeut. Ich helfe Menschen, die verletzt sind, wieder zu lernen, wie sie ihren Körper benutzen, nach Unfällen, Operationen oder schlimmen Erlebnissen. Und wisst ihr, was ich dabei gelernt habe? Drei Kinderaugenpaare blickten gespannt.

Das Schlimmste an einer Verletzung ist nicht der Schmerz. Es ist das Gefühl, allein zu sein, zu denken, dass es niemanden kümmert, ob man wieder gesund wird. Wenn dann jemand kommt und sagt, ich bin da, ich helfe dir. Dann beginnt die Heilung. Er sah Anna und Lea an. Eure Mama brauchte heute Hilfe. Ihr auch.

Ich weiß nicht, warum das alles passiert ist, aber ich bin hier und ich gehe nicht, bis ihr sicher seid. Lea flüsterte. Papa hat immer gesagt, Hilfe zu bitten, sei schwach. Dann lag er falsch, sagte Lukas ernst. Um Hilfe zu bitten ist das mutigste, was man tun kann. Er blieb, bis alle drei Kinder eingeschlafen waren.

Dann setzte er sich auf die Couch und sank erschöpft hinein. Jessica kam mit zwei Tassen Kaffee, setzte sich neben ihn. Alles okay? Lukas lachte bitter. Ich wollte heute nur ein Date haben. Wie bin ich hier gelandet? Weil du ein guter Mensch bist, sagte Jessica. Weil du nicht gezögert hast, als jemand dich brauchte. Sarah

wäre stolz auf dich. Sarah. Der Name traf ihn wie ein Schlag. F Jahre her. Das Krankenhaus, die Entscheidung. Rette unseren Sohn, hatte sie gesagt und er hatte es getan. Ich weiß nicht, was ich hier tue, Jess, murmelte er. Die Mädchen sind traumatisiert. Ihre Mutter schwebt zwischen Leben und Tod. Und ich bin nur der Typ, der versetzt wurde. Nein, sagte Jessica.

Du bist der Mann, der da war, als es darauf ankam. Sie drückte seine Hand. Er schlaf etwas. Morgen wird schwer. Jessica ging gegen 2 Uhr morgens. Lukas blieb auf der Couch liegen, starrte an die Decke und hörte die leisen Atemzüge aus dem Kinderzimmer. Drei Kinder. Eins, dass seine Mutter nie kennengelernt hatte. Zwei, die vielleicht gerade ihre verloren. Sein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Hauptkommissar Möller.

Thomas Hansens Wohnung ist leer. Nachbarn sahen ihn heute Nachmittag mit zwei Männern in einem Transporter. Haftbefehl ist raus. Wir finden ihn. Lukas legte das Handy weg und schloß die Augen. Er wußte, dass morgen schwere Gespräche anstehen würden, aber heute Nacht musste er nur eins tun, da sein. Er wachte sechs Stunden später auf. Leises Schluchzen aus dem Flur. Er setzte sich auf.

Lea stand in der Tür, barfuß, das Gesicht nass von Tränen. “Schlechter Traum?”, fragte Lukas leise. Sie nickte. “Komm her!” Sie kletterte auf die Couch und Lukas legte ihr eine Decke um die Schultern. Willst du mir erzählen, was du geträumt hast?” “Ich habe von Mama geträumt”, flüsterte sie. “Dass sie gestorben ist und dass wir wieder zu Papa müssen und er hat uns weh getan.

” “Das wird nicht passieren”, sagte Lukas ruhig. “Ich verspreche es dir. Woher willst du das wissen?” Er hatte keine Antwort, die sie wirklich beruhigen konnte, aber er versuchte es trotzdem. “Weil ihr jetzt nicht mehr allein seid. Eure Großeltern sind unterwegs. Die Polizei sucht euren Vater. Die Ärzte kümmern sich um eure Mama. Und ich, Jakob, Jessica, wir sind hier. Du bist nicht allein, Lea.

Sie lehnte sich an ihn. Jakob ist nett, murmelte sie. Er hat die ganze Nacht mit uns geteilt, auch die Decke, obwohl Anna im Schlaf getreten hat. Lukas lächelte. Ja, Jakob ist ein guter Junge. Weil seine Mama gestorben ist, fragte sie. Ja, vermisst er sie. Jeden Tag tut das irgendwann nicht mehr weh. Lukas dachte nach. Der Schmerz wird anders.

Am Anfang ist er riesig und du denkst, er hört nie auf. Aber irgendwann wird er kleiner. Er bleibt da, aber er macht Platz für andere Dinge, schöne Dinge. Lachen, Erinnerungen, Hoffnung. Man lernt mit ihm zu leben. Ich will nicht, dass Mama stirbt, flüsterte sie. Ich weiß, sagte Lukas und zog sie sanft näher. Ich weiß.

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