Agnetha FĂ€ltskogs spĂ€te Beichte â Die verborgene Geschichte hinter der Stimme von ABBA
Es gibt Momente in der Popgeschichte, die fĂŒr immer im kollektiven GedĂ€chtnis bleiben: Die schrillen KostĂŒme von ABBA, das triumphale âWaterlooâ beim Eurovision Song Contest 1974, die unzĂ€hligen Nummer-eins-Hits, die Generationen prĂ€gten. Doch wĂ€hrend die Welt im Glanz der vier Schweden badete, spielte sich hinter den Kulissen eine ganz andere Geschichte ab â die Geschichte einer Frau, die jahrelang fĂŒr alle da war, nur nicht fĂŒr sich selbst: Agnetha FĂ€ltskog.
Heute, im Alter von 74 Jahren, öffnet sich die SĂ€ngerin zum ersten Mal in einem AusmaĂ, das selbst ihre treuesten Fans sprachlos macht. In einem exklusiven Interview sprach sie ĂŒber ihre jahrzehntelange Einsamkeit, die Schattenseiten des Ruhms, das GefĂŒhl, fremdbestimmt zu leben â und ĂŒber den Moment, in dem sie die Kontrolle ĂŒber ihr eigenes Leben zurĂŒckeroberte.

Die Frau hinter dem LĂ€cheln
Agnetha war fĂŒr Millionen das freundliche, blonde Gesicht von ABBA â die âEngelsstimmeâ, die Welthits wie The Winner Takes It All oder Dancing Queen unvergesslich machte. Doch wie sie heute gesteht, war vieles nur Fassade. âIch habe jahrelang gelĂ€chelt, wĂ€hrend ich innerlich zusammengebrochen binâ, erzĂ€hlt sie. âDie Kameras wollten Glanz sehen, nicht die TrĂ€nen dahinter.â
Schon frĂŒh habe sie gespĂŒrt, dass der Ruhm seinen Preis forderte. Ihre Ehe mit Björn Ulvaeus, ebenfalls ABBA-Mitglied, zerbrach unter dem Druck. âWir waren ein Paar auf der BĂŒhne, aber privat bröckelte alles. Die Welt sah Glamour, aber wir lebten in Scherben.â
Der RĂŒckzug ins Schweigen
Nach dem Ende von ABBA im Jahr 1982 zog sich Agnetha fast vollstĂ€ndig aus der Ăffentlichkeit zurĂŒck. Medien bezeichneten sie als âdie Greta Garbo des Popâ, eine Frau, die kaum noch Interviews gab, die Schlagzeilen nur noch durch ihr Schweigen beherrschte. Doch wie sie heute enthĂŒllt, war es kein einfacher RĂŒckzug â sondern eine Flucht.
âIch hatte das GefĂŒhl, dass alle ein StĂŒck von mir wollten: die Fans, die Presse, die Musikindustrie. Aber niemand fragte je, was ich selbst wollte. Irgendwann wusste ich: Ich wollte kein Leben mehr fĂŒhren, das nicht meines war.â
Dieser Satz, den sie nun mit 74 ausspricht, ist das Herz ihrer Beichte. Es ist das EingestĂ€ndnis, dass sie jahrelang gelebt hat, wie andere es von ihr erwarteten â und nicht, wie sie es sich selbst ertrĂ€umte.
Schattenseiten des Ruhms: Stalking und Angst
Besonders bedrĂŒckend waren die Jahre, in denen sie Opfer von Stalkern wurde. Ein Mann verfolgte sie ĂŒber Jahre hinweg, brach sogar in ihre NĂ€he ein. âIch lebte in stĂ€ndiger Angst. Ruhm ist ein KĂ€fig aus Gold, aber er ist trotzdem ein KĂ€figâ, gesteht Agnetha.
Auch depressive Episoden prĂ€gten diese Zeit. Wochenlang habe sie sich zurĂŒckgezogen, die VorhĂ€nge zugezogen, die Welt ausgesperrt. âManchmal wollte ich einfach verschwinden. Nicht als ABBA-Star, nicht als SĂ€ngerin â einfach nur als Mensch.â
Die langsame RĂŒckkehr
Und doch gab es immer wieder Momente, in denen sie zur Musik zurĂŒckkehrte. In den 2000er Jahren veröffentlichte sie neue Songs, oft leise, melancholisch und sehr persönlich. âMusik war fĂŒr mich nie nur Karriere. Sie war mein Ventil, mein Atem. Auch wenn ich mich versteckt habe â die Musik war immer da.â
2013 ĂŒberraschte sie die Welt mit ihrem Album A, das von Kritikern als ihr âstillstes Meisterwerkâ bezeichnet wurde. Und 2021, als ABBA nach Jahrzehnten ihr Comeback-Album Voyage prĂ€sentierten, war auch Agnetha wieder dabei â jedoch mit einer neuen Haltung. âIch habe dieses Mal bewusst Grenzen gezogen. Ich habe gelernt, Nein zu sagen.â

Der Sieg ĂŒber sich selbst
Heute, mit 74, spricht sie nicht von Bedauern. âIch habe Fehler gemacht, ja. Aber ich habe auch ĂŒberlebt. Mein gröĂter Sieg war nicht Waterloo, sondern der Moment, in dem ich mich selbst zurĂŒckeroberte.â
Ihre Worte treffen Millionen von Fans mitten ins Herz. Denn sie zeigen, dass hinter der Pop-Ikone eine verletzliche Frau steckt â und eine KĂ€mpferin, die trotz allem ihre eigene Stimme wiedergefunden hat.
âWenn ich eines gelernt habeâ, sagt Agnetha zum Schluss, âdann, dass man nicht ewig fĂŒr andere leben darf. Man muss irgendwann den Mut haben, fĂŒr sich selbst zu leben. Und genau das habe ich getan.â