Der Fotograf hinterließ ein Tagebuch
Rebecca kontaktierte Michael Harrison, den Enkel des Fotografen. Er fand das Tagebuch seines Großvaters.
Er las Rebecca einen Eintrag vor:
„22. Juni 1912. Merkwürdige Braut.
Sie bestand darauf, dass der Schleier ihr Gesicht komplett bedeckt.
Sie hielt etwas in den Händen – vermutlich Fotos.
Sie wirkte nicht schüchtern, sondern berechnend.
Etwas an ihr war falsch. Ich spürte Unbehagen.“
Rebecca fragte: „Haben Sie das Glasplatten-Negativ?“
Michael fand es – perfekt erhalten.
Der neue Scan zeigte deutlich:
Die Braut hielt Zeitungsausschnitte – Obituaries – ihrer toten Ehemänner.
Nach 1912 – verschwand sie?
Rebecca verfolgte die Spur bis Milwaukee, November 1912.
Ein weiterer Witwer.
Ein weiterer Name: Catherine Stone.
Ein weiterer Todesfall – wieder Herzversagen.
Doch danach: nichts.
Bis sie in Portland, Oregon, eine Sterbeurkunde fand:
April 1913 – Helen Stone – Arsenvergiftung.
Die Notiz des Krankenhauses:
„Patientin nahm möglicherweise versehentlich Gift zu sich. Keine Angehörigen. Verstorben nach Stunden.“
Rebecca vermutete:
Clara vergiftete sich versehentlich selbst.
Eine Ironie des Schicksals.
Der Fall wird 112 Jahre später gelöst
Nach Monaten der Forschung präsentierte Rebecca ihre Erkenntnisse auf einer Pressekonferenz.
„Zwischen 1905 und 1912“, erklärte sie, „tötete Clara Hoffman mindestens acht Männer. Sie nutzte verschiedene Aliasnamen – meist Stone – und vergiftete ihre Ehemänner mit Arsen, um ihre Vermögen zu erben.“
Journalisten waren schockiert.
Fotos der Opfer wurden gezeigt.
Das Hochzeitsfoto – das entscheidende Beweisstück – war im Mittelpunkt.
Rebecca sagte:
„Sie dachte, der Schleier würde sie schützen.
Aber genau dieser Schleier hat ihre Verbrechen aufgedeckt.“
Das Denkmal
Drei Monate später fand ein Gedenkgottesdienst statt.
Nachfahren von fünf der Opfer reisten an – viele kannten die Wahrheit bis zu diesem Tag nicht.
Der Urenkel von Thomas Whitmore sagte:
„Wir dachten immer, sein Tod sei Schicksal gewesen. Jetzt wissen wir, dass es Mord war. Sie haben uns nach 112 Jahren Gerechtigkeit gebracht.“
Rebecca übergab das berühmte Foto später dem Chicago History Museum. Die Ausstellung hieß:
„Versteckt hinter dem Schleier: Die Wahrheit über Clara Hoffman“
Schlussmoment
Rebecca betrachtete das Foto ein letztes Mal.
„Du dachtest, dein Gesicht zu verbergen würde dich schützen“, flüsterte sie.
„Aber du hast deine eigenen Beweise getragen.
Dein Schleier hat gesprochen.
Jetzt kennt die Welt deine Wahrheit – und die deiner Opfer.“
Die Geschichte war endlich vollständig.
Und nach über einem Jahrhundert war die Gerechtigkeit – wenn auch spät – erreicht.