Die „Tagesschau“ hingegen sendet eine Sondersendung:
„Die AfD-Vorsitzende reist nach Moskau – ohne Mandat, ohne Legitimation. Experten warnen vor massiver russischer Einflussnahme.“
Im Netz tobt ein Informationskrieg. Auf der einen Seite jubeln Menschen über „endlich Dialog“, auf der anderen schreien Gegner von „Verrat, Schande und gefährlicher Naivität“.
Ein Kommentar in der Süddeutschen Zeitung fasst die Stimmung zusammen:
„Weidel hat das getan, was kein deutscher Politiker mehr wagt: Sie hat eine rote Linie überschritten – und genau deshalb wird sie von vielen bewundert und von ebenso vielen gehasst.“
Hinter verschlossenen Türen
Doch was geschah wirklich in diesem Raum in Moskau?
Ein Bericht des russischen Portals Izvestia behauptet, dass das Treffen länger dauerte als geplant – fast zwei Stunden. Es sei „konstruktiv und direkt“ gewesen. Themen: Wirtschaftliche Kooperation, Energieversorgung und die Möglichkeit zukünftiger diplomatischer Kanäle zwischen deutschen Unternehmern und russischen Institutionen.
Kurz gesagt: Weidel soll als inoffizielle Mittlerin aufgetreten sein.
Ob sie dazu autorisiert war? Offiziell nein. Inoffiziell – wer weiß.
Denn wenige Stunden nach dem Treffen veröffentlicht die Deutsche Industrie-Union Mittelstand (DIM) eine kryptische Erklärung:
„Wir begrüßen jede Initiative, die dazu beiträgt, wirtschaftliche Stabilität und Energieversorgung zu sichern. Gespräche sind der erste Schritt.“
Ein Zufall? Kaum.
Berlin in Panikmodus
Am nächsten Tag tagt der Bundestag in Eile. Zwischen Zwischenrufen, Empörung und emotionalen Statements versucht Kanzler Scholz, Ruhe zu bewahren.
„Deutschland steht fest an der Seite der Ukraine“, sagt er, „und wir lassen uns nicht spalten.“
Doch der Schaden ist bereits da. In der Bevölkerung beginnt ein spürbarer Stimmungswandel. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zeigt:
- 41 % der Befragten finden Weidels Reise „falsch, aber mutig“.
- 27 % halten sie für „einen diplomatischen Fehler“.
- 24 % sagen: „Endlich redet jemand mit Russland.“
In Talkshows wird das Thema zum Dauerbrenner. Während Politiker sich empören, fragen Journalisten:
Warum eigentlich nicht reden? Warum sollen Friedensgespräche ein Tabu sein – nur, weil sie von der falschen Person kommen?
Ein gefährlicher Präzedenzfall?
Politikwissenschaftler warnen: Wenn Oppositionspolitiker anfangen, eigene Außenpolitik zu betreiben, könnte das zum Chaos führen. Doch gleichzeitig wächst der Druck auf die Regierung, endlich selbst diplomatische Wege zu suchen.
Ein anonymer EU-Diplomat sagt gegenüber der Frankfurter Allgemeinen:
„Weidel hat eine Tür geöffnet, die Brüssel längst zugeschlagen hat – und niemand weiß, was dahinter ist.“
Der letzte Satz, der alles veränderte
Kurz bevor sie Moskau verließ, soll Weidel in einem kleinen Pressegespräch gesagt haben:
„Wer Frieden will, muss mit seinen Feinden reden, nicht nur mit seinen Freunden.“
Ein Satz, der in Deutschland für Schock, Bewunderung und Wut zugleich sorgt.
Denn ob man sie liebt oder hasst – sie hat erreicht, was keiner erwartet hat: Dass Europa wieder über Diplomatie spricht.
Und während Berlin noch diskutiert, ist eines klar: Dieses Treffen hat nicht nur Schlagzeilen geschrieben. Es hat den politischen Kompass Deutschlands verschoben – vielleicht für immer.