Am Abend, als der Champagner floss und die Musik spielte, versuchte ich zu lächeln. Doch mein Lächeln war eine Maske. Unter dieser Maske brodelte eine Wut, die ich mir nie zugetraut hätte. Wie konnte jemand, den man liebt, so tief verletzen?
Clara setzte sich neben mich und flüsterte: „Du bist stärker, als du denkst. Und heute… heute hast du etwas gelernt: Manche Menschen lieben auf ihre eigene, zerstörerische Weise.“
Ich nickte, die Worte drangen nicht ganz zu mir durch, während ich an Lena dachte – meine Schwester, meine Kindheitsgefährtin, die zu meiner größten Albtraumgestalt geworden war. Ich wusste, dass dies nur der Anfang einer Geschichte war, die weit über diesen einen Tag hinausgehen würde.
Denn die Wahrheit war, dass hinter jeder Fassade, hinter jedem Lächeln, ein Abgrund lauern konnte. Und Lena hatte diesen Abgrund heute allen gezeigt – vor 150 Menschen, an dem Tag, der mir eigentlich gehören sollte.