
Roberts größte Traurigkeit: Der Schmerz der familiären Entfremdung
Im Rampenlicht der Fernsehbühne und im Luxus des High-Life offenbarte Robert Geiss selten die dunklen Seiten seiner Seele. Die größte Traurigkeit seines Lebens war jedoch, wie er in einer Sonderfolge von „Die Geissens“ erzählte, die Trennung von seinen Eltern Reinhold und Margret Geiss in den frühen Jahren seiner Karriere [04:26]. Robert wurde in einer bürgerlichen Familie in Köln geboren und wuchs mit der Erwartung auf, das Messegeschäft seines Vaters weiterzuführen [04:43]. Reinhold Geiss, ein strenger und traditioneller Mann, erwartete stets, dass sein ältester Sohn das Familienunternehmen erben und die Stabilität und den Ruf sichern würde, die er sich über Jahrzehnte aufgebaut hatte [04:52]. Robert jedoch, dessen Herz voller Ehrgeiz und Freiheitsdrang war, wählte einen anderen Weg – den Weg eines Unternehmers mit Träumen, die größer waren als die Messen in Köln [05:11].
Die Entscheidung, nicht im Familienunternehmen zu arbeiten und mit seinem Bruder Michael Uncle Sam zu gründen, führte zu einem Bruch in der Beziehung zu seinen Eltern [05:21]. Reinhold war enttäuscht und betrachtete Roberts Entscheidung sogar als Verrat an den Familienwerten [05:30]. Roberts Mutter Margret, obwohl sie ihren Sohn liebte, konnte die Spannungen zwischen Vater und Sohn nicht beilegen [05:38]. In den 1980er Jahren, als Robert sich voll und ganz dem Aufbau von Uncle Sam widmete, brach er den Kontakt zu seinen Eltern fast vollständig ab und konzentrierte sich nur noch auf seine Arbeit und seinen Traum [05:47]. Anrufe wurden seltener, Familientreffen seltener, und die Distanz zwischen Robert und seinen Eltern wuchs [06:06]. Als Reinhold und Margret nacheinander starben, erkannte Robert, dass er die Gelegenheit verpasst hatte, die Beziehung zu kitten, sich zu entschuldigen oder einfach seine Liebe auszudrücken [06:17]. In einem seltenen Moment auf den Geissens teilte Robert diesen Schmerz. Er saß an Deck der Indigo Star, blickte auf das Mittelmeer und sagte: „Carmen, er wünschte, er könnte in der Zeit zurückreisen, um mehr Zeit mit seinen Eltern zu verbringen. Ich war so damit beschäftigt, mich zu beweisen, dass ich vergaß, dass die Familie das Wichtigste ist“, sagte er mit leiser Stimme und einem Blick, der von einer seltenen Traurigkeit erfüllt war [06:26].
Carmen Geiss, die Robert stets emotionale Stütze war, verriet in einem RTL-Interview, dass ihr Mann oft weinte, wenn er über seine Eltern sprach [06:52]. „Robert ist ein starker Mann, aber wenn er über Reinhold und Margret spricht, wird er wie ein kleiner Junge voller Reue und Schmerz“, erzählte Carmen [07:02]. Sie sagte: „Robert habe sich oft Vorwürfe gemacht, nicht genug Zuneigung gezeigt zu haben, und diese Traurigkeit sei wie eine Wunde, die nie ganz verheilt sei.“ [07:21] Carmen verriet auch, dass Robert oft von seinen Eltern träumte – Träume, aus denen er mit einem Gefühl der Leere aufwachte [07:29]. „Er sagte mir einmal, wenn er all sein Geld und seinen Ruhm gegen einen weiteren Tag mit seinen Eltern eintauschen könnte, würde er es sofort tun“, vertraute Carmen an [07:38]. Diese Traurigkeit ist nicht nur ein persönlicher Verlust, sondern auch eine tiefgreifende Lektion in Roberts Leben, die ihn die Momente mit Carmen und seinen beiden Töchtern noch mehr schätzen lässt [07:55]. Obwohl der Nimbus der Geissens die Leute glauben lässt, Robert Geiss habe ein perfektes Leben, beweist der Schmerz der Trennung von seinen Eltern, dass selbst die erfolgreichsten Menschen unauslöschliche Narben davontragen.
Die Finanzkrise von Uncle Sam: Eine entscheidende Lehrstunde
In Robert Geiss’ Höhen und Tiefen hat sich ein Ereignis tief in sein Gedächtnis eingebrannt und ihn und seine Karriere geprägt: die Finanzkrise von Uncle Sam Anfang der 90er Jahre [08:21]. Damals war Uncle Sam, die von Robert und seinem Bruder Michael gegründete Sportbekleidungsmarke, auf dem Vormarsch, mit Einzelhandelsgeschäften in ganz Deutschland und internationalen Vertriebsverträgen [08:30]. Doch der harte Wettbewerb in der Modebranche, gepaart mit Fehlern im Lieferkettenmanagement, brachte das Unternehmen in eine kritische Lage [08:40]. Die Lagerbestände türmten sich, Vertriebspartner weigerten sich zu zahlen, und Banken begannen, das Geld zu beschlagnahmen [08:50]. Robert, damals Mitte 20, drohte alles zu verlieren – nicht nur das Unternehmen, sondern auch seinen Ruf und seinen Traum, den er in seiner Jugend verfolgt hatte [09:00].