Der Körper der französischen Königin wurde von innen von Würmern zerfressen, eine Ursache, die schlimmer war als der Tod selbst.

Der Gestank, der aus ihrem Gemach aufstieg, war so überwältigend, dass selbst die erfahrensten Höflinge – Männer, die Schlachtfelder, Hungersnöte und Krankheiten überlebt hatten – rückwärts stolperten, die Hände auf den Mund gepresst, die Augen tränenfeucht. So begann die letzte Qual der Agnès Sorel, der Frau, deren unvergleichliche Schönheit einst das Schicksal Frankreichs neu geordnet hatte und deren Tod zu einer Legende werden sollte, geflüstert mit Angst, Neid und Abscheu. Dies ist keine Fiktion. Es ist die faulende Wahrheit, verborgen hinter Seidenbändern und königlichen Wandteppichen.

Agnès Sorel hatte den Hof Karls VII. nicht mit einer Krone, sondern mit ihrer bloßen Präsenz beherrscht. Chronisten priesen sie als „die Dame der Schönheit“, die erste offizielle königliche Mätresse, die Frau, die mutig genug war, an der Seite des Königs zu stehen, als der Valois-Thron erzitterte. Sie schritt durch die Säle von Chinon wie eine Erscheinung des Lichts, ihre Kleider schimmerten von Perlen, ihre Haut war so strahlend, dass Dichter schworen, Kerzenflammen neigten sich ihr zu. Soldaten verehrten sie; Minister fürchteten sie. Der König selbst, lange gelähmt von Zweifeln, atmete in ihrer Gegenwart anders.

Doch Schönheit ist keine Rüstung gegen das, was ungesehen wächst. In den ersten Wochen des Januars 1450 kehrte Agnès von einer langen Reise zurück, erschöpft von kalten Straßen und diplomatischen Pflichten. Sie hatte sich in den letzten Tagen ihrer Reise unwohl gefühlt – zeitweilige Krämpfe, ein seltsames Rumoren unter den Rippen –, führte dies aber auf Müdigkeit zurück. Doch in jener Nacht, als sie in den königlichen Gemächern in Mesnil lag, erwachte sie mit einem Ruck und umklammerte ihren Bauch. Ein ziehendes Gefühl durchfuhr ihren Magen mit solcher Wucht, dass sie aus ihrem Bett glitt, die Knie schlugen auf den Boden, der Atem stockte ihr in der Kehle. Ihre Schreie wurden von den luxuriösen Pelzen, die das Gemach auskleideten, gedämpft.

Im Morgengrauen beteuerte sie, es gehe ihr gut. Sie empfing die Boten des Königs mit ihrer üblichen Gelassenheit, obwohl ihr Gesicht seine Farbe verloren hatte. Sie inhalierte Minzwasser, um sich zu stabilisieren, und ordnete ihre Haare in kunstvollen Locken an, um ihr Zittern zu verbergen. Das Erscheinungsbild war eine politische Waffe, und Agnès setzte sie mit Präzision ein. Aber die ihr am nächsten stehenden Diener hatten bereits bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Ihr Atem trug eine seltsame, kränklich süße Note – der unverkennbare Geruch von etwas, das tief unter der Hautoberfläche zerfiel. Wenn sie sich vorbeugte, stieg ein schwacher, aber anhaltender Geruch von ihrem Körper auf, der selbst die kühnste Kammerfrau veranlasste, ihren Blick abzuwenden.

Am dritten Tag verschärfte sich der Schmerz. Agnès fühlte, wie sich etwas in ihrem Inneren verschob, als würde sich eine lebendige Schnur um ihre Organe zusammenziehen. Jedes Mal, wenn sie versuchte, den Raum zu durchqueren, krümmte sie sich. Ihr Bauch begann anzuschwellen, nicht wie eine sanfte Rundung, sondern als würde ein Druck von innen in heftigen Stößen nach außen drängen. Sie presste ihre Hände gegen den Bauch, entsetzt über plötzliche Bewegungen, kurze, schlangenartige Windungen, die sie aufkeuchen ließen. Sie flüsterte Gebete vor sich hin und flehte, das Gefühl möge aufhören. Die Diener wechselten erschrockene Blicke.

Die eilig herbeigerufenen Hofärzte murmelten über gestörte Säfte und verdorbene Galle. Doch keiner wagte, auszusprechen, was ihre Erfahrung insgeheim nahelegte: einen Befall des Darms durch Kreaturen. Aber wie sollten sie dem Liebling des Königs eine solche Schande laut ins Gesicht sagen? Wie konnten sie andeuten, dass die meistbewunderte Frau Frankreichs von innen heraus bei lebendigem Leibe aufgefressen wurde?

Agnès versuchte, die Wahrheit zu verschleiern. Sie trug schwerere, enger geschnürte Kleider als sonst. Sie verbrannte Amber, Lavendel und Rosmarin in bronzenen Räuchergefäßen, um den Geruch zu bekämpfen, der ihre Gemächer langsam füllte. Aber nichts konnte die Tatsache verbergen, dass ihre Schönheit, ihre Waffe, ihr Schild, Risse zu bekommen begann. Bei den Mahlzeiten konnte sie kaum schlucken; in dem Moment, als Essen ihre Zunge berührte, stieg Übelkeit wie eine Flut auf. Ihr Appetit verschwand. Ihre einst strahlende Haut wurde fahl, dann feucht und schließlich fleckig mit einem ungesunden Grau. Sie fröstelte ständig, trotz Schichten von Samt und Pelz. Nachts schlief sie nur in kurzen Abständen, wachte schweißgebadet auf, ihr Herz flatterte wie ein gefangener Vogel. Und immer noch schwieg sie.

Doch Gerüchte warten nicht darauf, dass die Wahrheit Gestalt annimmt. Die Höflinge bemerkten ihre Abwesenheit bei Festlichkeiten. Sie flüsterten über ihren veränderten Gang, ihre zitternden Hände, ihre Weigerung, jemanden in die Nähe ihres Schlafgemachs zu lassen. Einige bestanden darauf, sie sei von Rivalen vergiftet worden, die eifersüchtig auf ihre Macht waren. Andere murmelten von göttlicher Strafe: Gottes Vergeltung für eine Liebe, die Ehe und Anstand missachtete. Karl VII. flehte darum, sie besuchen zu dürfen, doch Agnès weigerte sich und gab Erschöpfung vor. „Ich bin nur reisemüde“, beteuerte sie mit blassen Lippen. „Ein paar Tage Ruhe werden mich wiederherstellen.“ Aber der König hörte ihre Stimme stocken, und als sie sich zum Husten abwandte, erhaschte er einen Blick auf den Schmerz, der ihre Züge zu einer Grimasse verzerrte, die weit entfernt von ihrer üblichen Fassung war.

Mit Beginn der zweiten Woche eskalierte die Situation. Die Schwellung ihres Bauches wurde deutlicher. Anfälle von Qualen traten ohne Vorwarnung auf und zwangen sie, sich an Tischkanten festzuklammern oder gegen Wände zu fallen. Sie begann, sich heftig zu übergeben, wobei nicht nur Galle, sondern auch Fragmente von etwas Dünnem, Weißen und Windendem zum Vorschein kamen. Die Magd, die dies sah, floh schreiend aus dem Raum, überzeugt, sie habe Dämonen aus der Kehle des Favoritin aufsteigen sehen.

Die Ärzte wurden erneut gerufen. Dieses Mal konnten sie die Wahrheit nicht verbergen. Mit gedämpfter Stimme gestanden sie, dass Agnès wahrscheinlich an einem schweren Befall von Ascaris-Würmern litt: lange, bleiche, schlangenartige Parasiten, die sich im Darm zusammenrollen und in den Magen aufsteigen, wenn der Körper geschwächt ist. Solche Kreaturen gediehen in kontaminierten Lebensmitteln und Wasser. Sie wuchsen zu Dutzenden, manchmal Hunderten heran und fraßen ihren Wirt, bis dieser ihre Anwesenheit nicht mehr ertragen konnte.

Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch den Palast. Höflinge mieden ihren Korridor gänzlich; Diener flehten darum, neu eingeteilt zu werden. Selbst die Priester zögerten, unsicher, ob dies eine Krankheit oder eine geistliche Heimsuchung war. Agnès, einst das Juwel Frankreichs, fand sich allein wieder.

Mit den Tagen verstärkte sich der Geruch. Es war nicht nur der Geruch von Krankheit; es war der Geruch innerer Verwesung. Die Parasiten hatten sich vermehrt und Verstopfungen, Entzündungen und innere Blutungen verursacht. Ihr Fieber stieg. Schweiß strömte von ihrem Körper. Ihr langes goldenes Haar klebte an ihren Schläfen. Ihre Augen sanken tief in ihre Höhlen. Dennoch blieb sie klar genug, um zu verstehen, was geschah. Die Würmer töteten sie nicht nur; sie verzehrten ihre Ausstrahlung, ihren Einfluss, ihr Vermächtnis, und sie konnte nichts dagegen tun.

Der Niedergang der Agnès Sorel vollzog sich mit einer Schnelligkeit, die selbst diejenigen entsetzte, die sie beneideten. Innerhalb weniger Tage verschlechterte sich ihr Zustand zu etwas, das der Hof nicht in Worte fassen konnte. Der Palast in Mesnil, einst duftend nach importierten Harzen und warmem Wein, stank nun nach Krankheit – ein scharfer und hartnäckiger Geruch, der unverkennbare Atem eines Körpers unter Belagerung. Diener schlichen durch die Korridore, als hätten sie Angst, die Mauern selbst könnten den Gestank absorbieren und ihn ihnen wieder zuflüstern. Inzwischen wussten alle, dass der Liebling des Königs im Sterben lag, und zwar auf schreckliche Weise.

Agnès konnte ohne Hilfe nicht mehr stehen. Als sie versuchte aufzustehen, schwoll ein Druck in ihrem Bauch an, als würde etwas Riesiges nach außen drücken und drohen, ihre Haut zu durchbrechen. Sie umklammerte ihren Bauch mit zitternden Fingern und spürte Bewegungen – anfangs subtil, dann unverkennbar – ein langsames Kribbeln, das unter ihren Rippen entlanglief. Sie keuchte, verbiss sich in einen stummen Schrei, ihre Nägel gruben sich in ihr Fleisch. Einst hatte sie königliche Kinder in ihrem Körper getragen. Nun war er Wirt kriechender Eindringlinge, die sich im Verborgenen nährten, vermehrten und wanden.

Die Ärzte versuchten erneut, die Panik des Hofes zu beruhigen. Sie brachten bittere Abführmittel, Pulver, zermahlen aus Wermut und Rainfarn, Gebräue aus Honig und Salz. Sie zwangen sie, zähflüssige Flüssigkeiten zu trinken, die so stark waren, dass sie ihren Hals verbrannten, aber nichts blieb in ihrem Magen. Stunden später fanden die Mägde sie, wie sie sich heftig auf den Fliesenboden erbrach: Blut, Galle und lange, sich windende Gebilde, die sich kurz wanden, bevor sie still lagen. Eine Magd fiel bei dem Anblick in Ohnmacht. Eine andere floh schreiend aus dem Gemach und behauptete, sie habe gesehen, wie die Seele der Mätresse sie in weißen Schlangen verließ. Obwohl der Priester solche Hysterie tadelte, wuchs das Gerücht, Agnès sei besessen, vom Himmel bestraft für die Kühnheit ihrer Schönheit und ihren Platz an der Seite des Königs.

Einige flüsterten, sie sei von Feinden verflucht worden, die eifersüchtig auf ihren Einfluss waren. Andere behaupteten, sie sei vergiftet worden, nicht um sie sofort zu töten, sondern um sie von innen heraus faulen zu lassen. Karl VII., gequält von Zweifel und Angst, verlangte Antworten. Er befahl die Ärzte in sein privates Arbeitszimmer und schlug mit der Hand auf den Tisch, bis sein Siegelring ins Holz schnitt. Aber die Ärzte senkten die Augen. Kein Abführmittel, keine Aderlässe, keine Gebete konnten das, was begonnen hatte, rückgängig machen.

Der König bestand darauf, sie zu sehen. Agnès wehrte sich aus Stolz, Angst und Scham. Aber Karl ließ sich nicht beirren. Als er das Gemach betrat, fand er sie aufrecht sitzend, verzweifelt bemüht, gefasst zu erscheinen. Aber die Illusion zerbrach in dem Moment, als sie ihr Gewicht verlagerte. Schmerz durchzog ihre Taille, und sie krümmte sich unter einem unterdrückten Stöhnen. Ihr Haar, einst ein heller Wasserfall aus Silbergold, klebte ihr in dunklen Strähnen an der feuchten Stirn.

Zu diesem Zeitpunkt zerfiel der Hof unter der Last des Skandals. Einige Berater drängten den König, sich zu distanzieren, sich auf die Kriegsanstrengungen zu konzentrieren, das Leiden der Mätresse zu verbergen, bevor Gerüchte die Würde der Monarchie zerstörten. Andere flehten ihn an, ausländische Ärzte, Alchemisten, ja sogar Mystiker hinzuzuziehen. Aber die Wahrheit blieb erschreckend einfach: Agnès wurde verzehrt.

Am Morgen des achten Tages brach sie zusammen, als sie versuchte, aus dem Bett aufzustehen. Ein Laut wie ein leiser, erstickter Schrei entfuhr ihr, als sie auf die Holzdielen sank. Mägde eilten zu ihrer Seite, aber als sie sie hochhoben, wichen sie entsetzt zurück. Ihr Bauch, bereits grotesk geschwollen, war trommelfellartig gespannt. Ihre Haut wirkte bis zum Äußersten gedehnt, Venen waren unter der blassen Oberfläche sichtbar. Jeder Atemzug, den sie tat, sandte Wellen der Bewegung durch ihren Bauch. Der Chefarzt, die Hand zitternd, kniete nieder, um sie zu untersuchen. Als er seine Hand leicht auf ihren Bauch drückte, schrie sie auf – ein rohes, primitives Geräusch, das den gesamten Korridor füllte. Etwas in ihrem Inneren verschob sich heftig als Reaktion, als wäre es durch das Eindringen gestört worden. Eine Dienerin floh und schwor, sie habe eine Wölbung unter der Haut gesehen, wie ein Geschöpf, das versuchte zu entkommen.

Der Arzt befahl allen, hinauszugehen. Als die Tür geschlossen war, beugte er sich über Agnès und flüsterte Gebete, an die er sich kaum erinnerte. Niemals hatte er eine Adlige so schwer befallen gesehen, dass die Kreaturen in ihrem Inneren sichtbare Wellen unter ihrer Haut erzeugten. Er goss Wein, versetzt mit zerstoßenen Kräutern, in ihren Mund und versuchte, ihren Körper zu zwingen, das auszuwerfen, was noch in ihm war. Aber Agnès erbrach alles wieder, zusammen mit weiteren Würmern, die in Schleim und Blut verwickelt waren.

Bis zum Mittag war der Geruch in ihrem Gemach unerträglich geworden. Er klebte an Stoffen, sickerte ins Holz, setzte sich in Haar und Kleidung aller fest, die eintraten. Niemand wollte zurückkehren, aber der König befahl, dass sie niemals allein gelassen werden durfte. So standen Höflinge und Bedienstete – Männer und Frauen, gewöhnt an Seide, Juwelen und gemessene Eleganz – an ihrem Bett Wache und hielten sich parfümierte Tücher vor das Gesicht. Sie sahen zu, wie sie sich vor Qualen wand, sahen, wie Schweiß über ihre Schläfen rollte, sahen die Zuckungen, die ihren Körper erschütterten, während sie versuchte, sich aufrecht zu halten.

Nachts hörten sie sie flüstern: manchmal Gebete, manchmal Erinnerungsfetzen. Eines Nachts wachte sie mit einem erstickten Keuchen auf und umklammerte ihre Kehle. Sie spürte, wie etwas aufstieg, nicht metaphorisch, sondern buchstäblich. Ein Druck stieg ihre Speiseröhre hinauf. Sie würgte, ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Die Mägde eilten herbei, um sie aufzurichten, gerade als sie anfing zu erbrechen. Ein Schwall von Galle schoss aus ihrem Mund, und darin lange, bleiche Würmer, die im Kerzenlicht glänzten, als sie auf den Boden fielen. Die Mägde ließen sie vor Schreck fallen. Ihr Kopf schlug gegen den hölzernen Bettrahmen, aber Agnès schien den Aufprall nicht zu spüren. Sie starrte auf die Kreaturen, die sich zu ihren Füßen wanden, eine zitternde Hand hob sich schwach, als wollte sie den Anblick abwehren.

Die Frau, die einst als die fleischgewordene himmlische Schönheit gepriesen worden war, war nun auf eine leere Hülle reduziert, ihr Körper nicht mehr ihr eigener. Und außerhalb ihres Gemachs zitterte der Hof, nicht nur um ihr Schicksal, sondern um das, was ihr Leiden über die Zerbrechlichkeit derer verriet, die der Macht am nächsten lebten.

Am zehnten Tag ähnelte das Schloss nicht mehr einer königlichen Residenz. Es fühlte sich stattdessen an wie ein Ort, der heimgesucht wurde vom langsamen, hörbaren Leiden einer Frau, deren Qual jede steinerne Korridore durchdrang. Geflüster trug sich von einem Flügel zum anderen – nie laut genug, um vom König gehört zu werden, doch unmissverständlich im Ton. Angst, Aberglaube und die wachsende Überzeugung, dass die Qual der Agnès Sorel keine gewöhnliche Krankheit war: „Etwas Unheiliges“, sagten sie, „fraß sie auf. Etwas Lebendiges.“

Um sie zu schützen, oder vielleicht um sich selbst zu schützen, hatten die Höflinge damit begonnen, Kerzen in jedem Flur anzuzünden, Kräuter unter Türrahmen zu stopfen, Salz über Schwellen zu streuen. Einige trugen Amulette, die von zitternden Priestern gesegnet worden waren. Andere weigerten sich, Speisen anzurühren, die in derselben Küche zubereitet wurden, die Agnès’ Gemach versorgte. Niemand konnte sich einigen, ob die Würmer, die sie verheerten, zu einer natürlichen Krankheit, Hexerei, Gift oder göttlicher Strafe gehörten. Aber alle waren sich in einem einig: Der Liebling des Königs wurde von innen heraus zerstört, auf eine Weise, die zu grotesk war, um offen darüber zu sprechen.

Agnès, einst umgeben von Bewunderern und Dienern, fand sich nun isoliert, nicht durch Befehl, sondern durch Angst. Nur eine Handvoll Bediensteter – jene, die zu loyal, zu arm oder zu verängstigt waren, um sich zu weigern – blieb an ihrer Seite. Selbst sie mieden ihren Blick, als würde ein zu genauer Blick auf ihr Leiden Unglück auf sie ziehen. Als sie sich näherten, um sie zu waschen, waren ihre Bewegungen schnell und vorsichtig, ihre Gesichter so weit wie möglich abgewandt.

Die Krankheit hatte ihre Züge verzerrt. Die feingliedrige Symmetrie ihres Gesichts war eingefallen und hohl geworden. Ihre Wangen lagen eng an den Knochen an. Ihre Lippen, einst weich und warm, waren rissig geworden und hatten eine blau-graue Färbung angenommen. Ihre Augen – diese brillanten, blassen Juwelen, die einst die gesamte Aufmerksamkeit des Königs befehligen konnten – flackerten nun vor Fieber, wechselten zwischen erschreckender Klarheit und ferner Benommenheit.

Aber die erschreckendste Veränderung blieb ihr Bauch. Er ähnelte nicht mehr dem Körper einer jungen Frau. Er war zu einem grotesken Hügel angeschwollen, gespannt und glänzend von fieberhaftem Schweiß. Manchmal pulsierte er sichtbar; zu anderen Zeiten zuckte er mit subtilen, schlangenartigen Verrenkungen unter der Haut. Selbst die tapfersten Ärzte wagten es nur, sie kurz zu berühren, aus Angst, eine weitere innere Verschiebung zu provozieren. Ihr Körper war zu einem Schlachtfeld geworden. Der Hof konnte nur hilflos vom Rande zusehen.

Am elften Abend tobte draußen ein Sturm. Wind rüttelte an den Fensterläden. Regen prasselte gegen die Steinmauer. Als ob die Natur selbst vor dem Spektakel im Inneren zurückschreckte. Agnès lag auf der Seite gekrümmt und keuchte zwischen Schmerzwellen. Sie hatte seit fast einem Tag nichts mehr gegessen. Was immer sie schluckte, wurde von ihrem Körper heftig abgewiesen. Ihre Atemzüge kamen in kurzen, unterbrochenen Mustern, jeder unterbrochen von einem leisen Stöhnen.

Als die Nacht tiefer wurde, brannten die Kerzen an ihrem Bett niedrig. Agnès rührte sich und murmelte etwas Unverständliches. Ihr Körper zuckte plötzlich, ein heftiger Krampf, dann ein weiterer. Sie umklammerte ihren Bauch und schrie. Zwei Ärzte eilten herein, ihre Gesichter ernst. Sie hielten sie fest, während der Krampf anhielt, ihr Rücken krümmte sich, ihre Oberschenkel zitterten. Schweiß strömte über ihre Schläfen. Ihr Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, als ihr Bauch sich zu einer einzigen, grotesken Wölbung nach oben wölbte. Ein Arzt drückte leicht gegen den geschwollenen Hügel. Agnès kreischte. Etwas unter der Haut verschob sich langsam, gezielt nach oben, bevor es in die Tiefen ihres Bauches zurücksank. Der Arzt zuckte zurück, sein Gesicht war blutleer.

Agnès sank erschöpft auf die Matratze zurück. Tränen strömten aus ihren Augenwinkeln. „Welche Sünde“, flüsterte sie kaum hörbar, „könnte dies rechtfertigen?“ Niemand wagte zu antworten.

Außerhalb ihres Gemachs brodelte das Chaos. Minister stritten darüber, ob die Krankheit geheim gehalten werden sollte. Soldaten, die vor ihrem Flügel postiert waren, flehten darum, neu eingeteilt zu werden. Einige Höflinge flohen ganz aus dem Schloss und gaben Posten auf, auf die sie jahrelang gewartet hatten. Andere verfassten Nachrichten an ihre Familien, überzeugt, der Palast sei verflucht.

Die Gerüchte wurden lauter. Einige behaupteten, sie hätten Würmer unter den Dielen kriechen sehen, die aus ihrem Gemach entkamen. Andere flüsterten, ihre Schönheit habe Dämonen angezogen.

Am zwölften Tag wurde dem König von seinen Beratern sogar der Zutritt verboten, die den Skandal fürchteten, der entstehen könnte, wenn er das ganze Grauen ihres Zustands miterlebte. Karl VII. ignorierte sie zunächst, aber nachdem er gesehen hatte, wie sie zusammenbrach, begann er sich zurückzuziehen, nicht im Geiste, sondern von der physischen Realität ihres Leidens, dem er sich machtlos gegenübersah. Er blieb jeden Tag stundenlang vor ihrer Tür und lauschte. Agnès spürte seine Anwesenheit. Selbst im Delirium flüsterte sie: „Ist er da? Liebt er mich noch?“ Aber niemand hatte den Mut, ihr die Wahrheit zu sagen: dass der König, unfähig, ihre Qualen oder seine eigene Machtlosigkeit zu ertragen, wie ein Geist knapp außerhalb ihrer Reichweite verweilte.

Am vierzehnten Tag konnte sie nicht mehr aus ihrem Bett aufstehen. Die Würmer in ihrem Inneren hatten sich so dramatisch vermehrt, dass ihr Magen ständig in Bewegung schien. Ihre Haut fühlte sich heiß an. Fieber schoss wie ein Lauffeuer durch ihre Venen. Manchmal faselte sie zusammenhangslos und erinnerte sich an alte Zeiten. Zu anderen Gelegenheiten halluzinierte sie und bestand darauf, dass sie fühlte, wie Dinge ihre Kehle hinauf oder ihre Beine hinunter krochen. Die Magd Isabo versuchte, sie zu beruhigen, doch Agnès packte ihr Handgelenk mit überraschender Kraft. Isabo schüttelte den Kopf, Angst schnürte ihr die Kehle zu. „Da ist nichts, Madame. Nichts als Krankheit.“ Dann krampfte sie erneut. Die Ärzte eilten noch einmal herbei. Die Krämpfe dauerten fast eine halbe Stunde, bis Agnès schlaff dalag, ihr Atem flach. Sie sahen auf ihre geschwollene Gestalt, auf die zitternde Haut, die unnatürliche Spannung in ihrem Bauch, die schwachen Wellen, die unter ihrer Oberfläche entlangliefen, und sie wussten, dass sie sich nicht erholte. Sie verschwand, und alle wussten, dass das, was als Nächstes kommen würde, noch schlimmer sein würde.

Am fünfzehnten Tag war der Schatten nicht wiederzuerkennen. Stille hüllte die Korridore wie ein Leichentuch ein. Wandteppiche hingen unberührt; Kerzen brannten niedrig und unbeaufsichtigt, und die Stimmen, die einst die Säle mit Klatsch und Musik gefüllt hatten, waren vollständig verschwunden.

In ihrem Gemach lag Agnès Sorel regungslos auf dem Bett, das einst ihre Macht am Hof symbolisiert hatte. Jetzt wirkte sie ausgelaugt, hohl und unglaublich zerbrechlich, als hätte die Struktur ihres Körpers selbst begonnen, nach innen zu kollabieren. Das Fieber hatte ihre letzte Kraft verzehrt. Ihre Haut, einst mit Perle und Alabaster verglichen, war fahl und schweißnass.

Ihr Bauch jedoch blieb monströs. Er war über alles menschlich Erkennbare hinausgewachsen. Der geschwollene Hügel drückte ihr Nachthemd nach oben und spannte den Stoff zu einer engen Hülle. Manchmal liefen schwache Wellen in langsamen, beunruhigenden Zügen unter der Haut entlang, als würde sich etwas in ihrem Inneren weigern, mit ihr zu sterben. Die Ärzte berührten sie nur noch, wenn es absolut notwendig war. Immer wenn sie eine Hand in die Nähe ihres Magens legten, schrie Agnès auf, nicht mit dem zarten Keuchen einer Kurtisane, sondern mit einem rohen, gequälten Schrei, der selbst die dicksten Mauern durchdrang.

Im Inneren driftete Agnès in und aus dem Bewusstsein. Manchmal erkannte sie die Menschen um sich herum. Manchmal flüsterte sie Gebetsfetzen. Andere Male murmelte sie zusammenhangslose Worte, gefangen in einer Welt aus Fieber und Schatten. In seltenen Abständen durchbrach Klarheit den Nebel. In einem solchen Moment griff sie nach Isabos Hand. Die Wahrheit war grausam. Der Hof flüsterte bereits über Agnès’ Ableben als Spektakel und nicht als Tragödie. Sie behaupteten, sie sei „der Sonne zu nahe geflogen“, dass eine vom König begünstigte Frau von der natürlichen Ordnung bestraft worden sei. Aber man brauchte kein Gift, wenn Würmer die Arbeit schweigend erledigen konnten.

Kurz vor Tagesanbruch am sechzehnten Tag begann Agnès, heftig zu zittern. Ihr Körper krümmte sich trotz ihrer Schwäche nach oben, ihre Hände umklammerten die Laken. Ein rauer, rasselnder Atem entfuhr ihr. Die Ärzte eilten zu ihrem Bett und murmelten Anweisungen. Ihr Magen wölbte sich in einer Welle so dramatisch nach oben, dass alle Anwesenden keuchten. Agnès’ Augen flogen auf, die Pupillen zogen sich vor Entsetzen zusammen. Einer der Ärzte versuchte, sie zu beruhigen. Aber im nächsten Augenblick würgte sie heftig, krampfte mit solcher Wucht, dass das Bett klapperte. Ein schreckliches Geräusch entfuhr ihrer Kehle – halb Gurgeln, halb Schrei –, als etwas in ihrer Brust nach oben drückte. Dann erbrach sie sich heftig. Würmer quollen zusammen mit Galle und Blut aus ihrem Mund.

Der Raum brach in Panik aus. Eine Magd fiel auf der Stelle in Ohnmacht. Eine andere rannte schluchzend den Korridor entlang. Ein Arzt stolperte rückwärts und bedeckte seinen Mund. Agnès sank auf ihr Kissen zurück und keuchte, als würde sie an Land ertrinken. Aber jetzt war sie jenseits aller Angst. Ihre Augen waren nicht mehr fokussiert. Ihre Atemzüge kamen in flachen, schnellen Stößen. Ihre Finger zuckten nutzlos gegen das Leinen. Der Raum verschwamm um sie herum. Isabo kniete neben ihr, Tränen strömten nun frei.

Und dann entfuhr ihr Atem in einem langen, zitternden Seufzer. Ihr Körper sank in die Stille. Der Raum verstummte. Nur der Sturm draußen wagte es, ein Geräusch zu machen.

Als die Nachricht Karl VII. erreichte, schrie er nicht auf. Er brach nicht zusammen. Er schloss einfach die Augen und ließ sein Schwert aus der Hand gleiten. Die Frau, die seinen Mut wiederbelebt, seine Freude wiederhergestellt hatte, die wie keine andere an seiner Seite gestanden hatte, war gegangen – nicht durch Verrat oder Krieg, sondern durch etwas so Kleines und Gnadenloses, dass es erst gesehen werden konnte, als es zu spät war.

Der Hof handelte mit ängstlicher Eile. Ihr Gemach wurde versiegelt. Die Diener schrubbten ihre Hände, bis ihre Haut riss. Priester wurden gerufen. Ärzte stritten darüber, was sie getötet hatte. Obwohl die Wahrheit offensichtlich war, hatten die Würmer ihren Darm verzehrt, Organe zum Platzen gebracht und eine Infektion verursacht, die ihren gesamten Körper verwüstete.

Gerüchte verbreiteten sich, dass eine Autopsie angeordnet worden sei, nicht aus medizinischer Neugier, sondern um das Geflüster über Gift zum Schweigen zu bringen. Als ihr Bauch geöffnet wurde, wurde die Wahrheit unbestreitbar. Ihr Darm war geschwollen, entzündet und gefüllt mit sich ringelnden Parasiten, einige noch lebendig. Der Schock reichte aus, um jede Verschwörung zum Schweigen zu bringen. Im Tod hatte Agnès Sorel eine Wahrheit enthüllt, die erschreckender war als jedes politische Komplott: Selbst die Mächtigsten, die Schönsten, die Geliebtesten konnten von dem, was ungesehen gedieh, zugrunde gerichtet werden.

Die Trauerprozession war schnell, feierlich und von Angst überschattet. Nur wenige wagten es, sich dem Sarg zu nähern, aus Angst, der Geruch des Todes könnte an ihnen haften bleiben. Der König befahl, sie mit Ehren zu bestatten, die ihrem Status angemessen waren. Doch kein Musiker spielte, keine Menschenmenge versammelte sich. Nur der Wind trug ihre Erinnerung weiter.

Jahrelang danach mieden Höflinge es, ihren Namen auszusprechen. Die Geschichte ihres Todes verweilte in Stille, als hätten die Würmer, die ihren Körper verschlungen hatten, ihr Vermächtnis mitgenommen. Aber die Geschichte erinnert sich an das, was der Hof zu vergraben versucht, und Agnès – brillant, strahlend, zerstört – bleibt eine eindringliche Mahnung daran, wie zerbrechlich Macht sein kann, wie schnell Schönheit verfaulen kann und wie gnadenlos die kleinsten Kreaturen eine Legende zu Staub reduzieren können. Am Ende waren es nicht Skandal, Verrat oder Untreue, die den Liebling des Königs töteten. Es war Hunger. Der Hunger von Würmern und das Schweigen eines Hofes, der zu verängstigt war, um einzugreifen.

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