Am 4. August 1757 eröffnete Brigadegeneral Luis Josef de Montalen das Feuer auf Wort William Henry. Damit begann eine Belagerung, in der eine kleine britische Garnison sich gegen eine riesige französische Armee und ihre indianischen Verbündeten behaupten musste. Die Situation war heikel, denn der siebenjährige Krieg hatte unterdessen auch die Kolonien in Nordamerika erfasst und ein Fehler der britischen Befehlshaber William Shirley und Lord Lauden machte die 13 Kolonien verwundbar. Sie schafften es nicht im

Winter 175657 an der Grenze zu Neufrankreich ein wirksames Netzwerk von Kundschaftern zu unterhalten und öffneten damit Tür und Tor für einen französischen Überraschungsangriff. Dazu kam, dass sich ein Großteil der britischen Truppen auf einem Feldzug gegen Louisburg an der Mündung des St. Lorenzstroms befand.
Alles, was die britischen Kolonien vor einer Invasion schützte, waren zwei isolierte Außenposten, Fort Edward und Fort William Henry. Die Belagerung von Fort William Henry zeichnete sich durch eine Reihe brutaler Überfälle, die bisher größte Flotte auf dem Lake George, fatale Missverständnisse zwischen Indianern und Europäern und ein schockierendes Massaker aus.
Berühmt geworden ist sie durch das Historienrama Der letzte Mohikaner aus dem Jahr 1992. Inspiriert durch James Famimore Coopers Roman von 1826 und die Verfilmung von 1936. Das ist die Geschichte der Belagerung von Fort William Henry. Er zählt nach der gängigen Forschung. Im August 1756 erreichte eine französische Streitmacht von etwa 2500 Mann, unterstützt von rund 250 Indianern das westliche Ende des Ontario Sees.
Ihr Anführer war ein Mann mit einem illustren Namen Luis Josef de Montgalon Mary de Saveron, der Einfachheit halber meist kurz Montgalm genannt. Als er begann Fort Ontario zu belagern, konnte die britische Garnison unter Oberst James Mcer, schlecht versorgt und von Krankheit geplagt, nur zusehen, wie seine Truppen langsam näher kamen.
In einem einzigen Tag erreichten die Gräben das Ford, worauf Mercy sich über den Fluss ins Ford Oso zurückzog. Montkalen besetzte Fort Ontario, errichtete am westlichen Rand der Anhöhe Geschützstellungen und nahm die schlecht geschützte Ostseite von Osigo unter Beschuss.
Nach einem weiteren Tag begannen auch die Mauern des zweiten Fords zu bröckeln. Als dann Msel von einer Kanonenkugel niedergestreckt wurde, hieß der Oberstleutnant John Little Halilles eine weiße Flagge und kapitulierte. Montalm, der zumindest in diesem Fall großen Wert auf die militärischen Ehren legte, betrachtete diese Kapitulation als Feigheit. Little Hales hatte seinen Respekt verspielt, indem er so rasch aufgegeben hatte.
Deshalb ließ Montalm die britische Garnison nicht ziehen, wie es üblich war, wenn die Verteidiger standhielten, bis ihre Mauern nachgaben, sondern erklärte sie zu Kriegsgefangenen. Die Zivilisten, hauptsächlich Händler mit ihren Familien, wollte er am nächsten Tag gehen lassen. Nachdem sie das fortgesichert hatten, machten die Angreifer sich über die Rumreserven her.
Als sie langsam berauscht waren, wagten einige Gefangene einen Fluchtversuch. Die wachsamen Indianerkrieger bemerkten sie jedoch und machten sie mit ihren Tommerhawks nieder. Dann geriet die Situation außer Kontrolle. Die Indianer plünderten das Lager des Postens, skalpierten kranke und Verwundete und entführten die Familien von Soldaten und Händlern. Tier hielten außer gelegentlichen Geschenken nicht für ihre Unterstützung und das war ihre Art sicherzustellen, dass sie nicht mit leeren Händen heimkehrten.
Allerdings stand ihr Angriff auf die wehrlosen Menschen in krassem Gegensatz zu den europäischen Geepflogenheiten im Umgang mit Kriegsgefangenen. Die Brutalität der Indianer schockierte selbst Montgalm, zumindest wenn man seinen eigenen Schriften glauben darf, so sehr, dass er schwor, nie wieder mit Indianern zusammenzuarbeiten.
Ein Schwur, den er schon sehr bald brechen sollte. Die Ereignisse bei Fortos Wigo arbeiteten gegen ihn, denn als die Indianer nach der Belagerung in ihre Dörfer zurückkehrten, berichteten sie begeistert, dass man durch die Zusammenarbeit mit den Franzosen leicht zu Reichtum und Kalbs kommen könne. Der Verlust von Fortoso war ein schwerer Schlag für die Briten.
Er schwächte ihre Position am Ontario Seee, der nun wie der Historiker William Nester formuliert, ein unangefochten französisches Meer war. Von Osigo aus konnten die französischen Streitkräfte sogar direkt Albany bedrohen. In den zwei Jahren, die der Krieg bisher gedauert hatte, hatten die Briten fast nur Rückschläge erlitten.
Der Historiker Fred Anderson führt das unter anderem darauf zurück, dass die britischen Befehlsketten unklar waren und dass die Indianer vor allem die Franzosen unterstützten. Dazu kamen Uneinigkeiten zwischen der britischen Krone und den amerikanischen Kolonien hinsichtlich Stationierung von Einheiten, Finanzierung von Militärausgaben, Befehlsgewalt und Disziplin der Truppen. Darüber hinaus begann 1756 der siebenjährige Krieg.
Die Franzosen mobilisierten Streitkräfte, um England anzugreifen und eroberten im Mai die britische Insel Menorka. Diese neue Front schränkte Großbritanniens Möglichkeiten seine Kolonien zu unterstützen deutlich ein. Der Mann, der die Lage unter Kontrolle bringen sollte, John Campbell, der vierte Earl of Lauden, traf Ende Juli 1756 in Amerika ein.
Als er von der verheerenden Niederlage bei Oso und der präkären Situation an der Nordgrenze erfuhr, machte er Pläne, um das Ruder herumzureißen. Er entwickelte eine Strategie, die darauf abzielte, Gebek und damit das Herz Neufrankreichs zu treffen. Das sollte die Franzosen zwingen, ihre Streitkräfte zurückzuziehen und so den Druck auf die britischen Gebiete reduzieren. Gleichzeitig wollte er das Grenzgebiet mit zwei Fords sichern.
Fort Edward am Hudson River und Fort William Henry an der Südspitze des Lake George. Lauden teilte den Großteil der britischen Truppen dem Angriff auf Gebäck zu, während Brigadegeneral Daniel Web mit einigen hundert Soldaten das Grenzgebiet sichern sollte. Laut Fred Anderson war Web dieser Aufgabe nicht gewachsen, weil er bedauerlicherweise zu Panik und überallten Reaktionen neigte.
Vorerst passierte aber ohnehin nichts, weil die Regierung in London Laudenspläne noch nicht abgesegnet hatte. Im Dezember 1756 hatte mit William Pitt ein neuer Außenminister sein Amt angetreten und war wegen des siebenjährigen Krieges sofort mit dringenden Problemen überhäuft worden.
Während dieser Verzögerung schwten immer mehr französisch indianische Stoßtrups dem Lake George entlang nach Süden, besetzten Inseln und Ufer und drohten die zerbrechliche britische Präsenz im Grenzland zu überrennen. Auch als der Winter hereinbrach, gingen die Kämpfe weiter. Trotz der bitteren Kälte setzten die Franzosen und ihre Verbündeten den Vorstoß entlang des Lake George fort, immer auf der Suche nach Schwachstellen in der britischen Verteidigung.
Weil den Briten zuverlässige Informationen zu den Bewegungen des Feindes fehlten, sandten sie Robert Rogers und seine Rangers auf einen Erkundungszug. Rogers Männer gehörten zu den wienigen europäischen Streitkräften, die auch im Winter im unwertlichen Grenzland zurecht kamen. Sie gelten als Vorläufer der Army Rangers.
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Mit dem Code Geschichte 20 profitierst du von 20% Rabatt auf das gesamte Sortiment. Am 21. Januar entdeckten Rogers Männer, die sich durch den tiefen Schnee kämpften, auf dem zugefrorenen See mehrere schlitten. Als sie aus dem Wald traten, um sie abzufangen, sahen die Schlittenführer sie und traten den Rückzug an. Die Rangers konnten nur zwei Nachzügler einfangen.
Sie berichteten, dass sich in Fort Garillon, das die Briten Ford Tyond Roger nannten, Truppen für einen Angriff sammelten. Rogers war sofort klar, dass er mit seinen Speeren keine Chance hatte, wenn die gefloren Schlitten diese Männer alarmierten, aber es war bereits zu spät. Minuten später tauchten die ersten franco-kanatischen Truppen auf dem Eis auf.
Sie verfolgten die Rangers, überholten sie und legten ihn im verschneiten Wald einen Hinterhalt. Das dichte Schneegestöber war Fluch und Segen zugleich. Rogers Manner steckten im tiefen Schnee fest, aber die Niederschläge machten auch das Pulver ihrer Feinde nass. Die Schlacht tobte stundenlang und kostete mehr als die Hälfte von Rogers Rangern das Leben.
Erst als die Sonne unterging, gelang es ihn zu entkommen und nach Fort William Henry zurückzukehren. Unterdessen brachten die Franzosen die Gefangenen nach Fortion. Bei den folgenden Verhören bestätigte sich, was französische Spione in London bereits vermutet hatten. Die Briten wollten ins Herz Neufrankreich vorstoßen, anstatt das Grenzgebiet zu sichern.
Für die Franzosen kam diese Neuigkeit genau zum richtigen Zeitpunkt, denn der Gouverneur von Neufrankreich, Pierre De Rico de Vodroy, hatte über den Winter hunderte Indianer rekrutiert. Seit der Plünderung von Fort Oso strömten die Freiwilligen nur so herbei und nun war er bereit zuzuschlagen. Die Briten waren verwundbar, denn ohne Robert Rogers und seine Truppe, die wegen der Niederlage in der Schlacht auf Schneeschuhen ausgefallen war, hatten sie im Grenzgebiet keine Kundschafter mehr.
Lake George war für sie ein blinder Fleck. Mitte März zog François Pierre de Rigo de Votre, der Bruder des Gouverneurs mit 1500 Mann und einigen dutzeng Schlitten über den immer noch zugefrorenen Lake George in Richtung Fort William Henry. Als sie ihr Ziel erreichten, verschanzten sie sich im Umland und lauerten auf alle, die sich außerhalb der Mauern blicken ließen.
Sehr zur Erleichterung der Verteidiger war Rigor nicht für eine Belagerung ausgerüstet. Ohne Artillerie konnten seine Männer nichts gegen die robusten Verteidigungsanlagen des Forts ausrichten. Also wandten sie sich dem zu, was außerhalb der Mauern lag. Sie verwüsteten die Umgebung, brannten Gebäude nieder und zerstörten die Boote an der Kaianlage, um die Mobilität der Garnison einzuschränken.
Nach vier Tagen zog sich Rigot zurück, aber die Überfälle hörten nicht auf. In den Wäldern rund um Fort William Henry wimmelte es von indianischen Kriegern, die sich angelockt von der Aussicht auf Ruhm und Beute immer näher ans Fort heranwagten. Bald machten sie das ganze Gebiet zwischen Ford Edward und Fort William Henry unsicher, so dass Aufklärungsmissionen zu Selbstmordkommandos wurden.
Fred Anderson schreibt: “Die kanadischen Hilfstruppen und die Indianer beschränkten die Rangers so effektiv auf die Umgebung der britischen Forts, dass Brigadegeneral Web und seine Offiziere kaum etwas über die Vorbereitung der Franzosen für die bevorstehende Kampagne in Erfahrung bringen konnten. Als der Schnee zu schmelzen begann, hatten die Garnisonen, die quasi hinter den Mauern ihrer Forz gefangen waren, keine Ahnung, was die Franzosen trieben.

Ende März erhielt Lauden endlich eine Antwort von William Pitt. Der Feldzug gegen Geback wurde genehmigt, allerdings nur, wenn er zuerst Louis Burg einnahm. Das Problem war, dass die Franzosen nicht vorhatten dabei untätig zuzusehen. Sie hatten eine Rekrutierungskampagne lanciert, die ihresgleichen suchte und nun strömten Hunderte Indianerkrieger nach Montreal.
Angelockt von der Aussicht auf reiche Beute und getrieben von einem tiefen Hass auf die Briten, die sie im Gegensatz zu den Franzosen als landhungrige Eindringlinge betrachteten, schlossen sie sich Mongalm scharenweise an. Dieser hatte seinen Schwur, nie wieder mit Indianern zusammenzuarbeiten, nicht vergessen. Aber die Möglichkeit, die sich ihm hier bot, konnte er unmöglich ausschlagen. Als der Sommer anbrach, hatten sich in seinem Lager über 8000 Mann gesammelt, darunter französische Soldaten, kanadische Milizruppen und Indianerkrieger.
Seiner Speer kamen Fort William Henry immer näher. Baldürde er zuschlagen. Die Briten wussten immer noch nicht, was die Franzosen vorhatten. Als es taute, ersetzten sie die Wintergarnison von Fort William Henry durch 1500 Mann unter Oberstleutennant George Monroe. Es war reines Glück, dass Ende Juni zwei Gefangene fliehen konnten und Monroe berichteten, dass in Fort Carrion 8000 Mann bereit standen.
Monroe bat sofort Webstärkung und schickte Kundschafter nach Norden. Kein einziger kehrte zurück und es blieb ungewiss, ob tatsächlich ein französisches Heer auf dem Weg nach Fort William Henry war. Monroe mußte jedoch sicher gehen und befall seinen Männern die kleine Flotte des Forts instand zu stellen. Als sie Mitte Juli endlich genügend Boote zusammen hatten, machte sich oberst John Parker auf, um die Lage zu klären.
Am Sabbath Day Point schickte er zwei Boote voraus, um einen geeigneten Landeplatz zu suchen. Als sich etwas später auch die anderen 20 dem Ufer näherten, sahen sie, dass ihre Vorhut gelandet war. Was sie nicht ahnen konnten, war, dass ihre Kameraden bereits tot waren und die Gestalten, die ihn vom Ufer aus zuwinken, französische Kundschafter waren.
Im Gebüsch hinter den winkenden Männern lagen fast 500 Franzosen und Indianer auf der Lauer. Als Parkers Boote in Schussweite waren, brach die Hölle los. Vom Ufer aus gingen Musketensalven auf sie nieder und mehrere Kanus schnitten ihn den Rückweg ab. Die Falle schnappte zu, bevor Parkers Männer reagieren konnten. Krieger sprangen ins Wasser, stürzten sich auf die Boote und versenkten alle bis auf vier.
Während die Briten um ihr Leben schwammen, erstachen, erschossen oder ertränkten die Angreifer einen nach dem anderen. Die wenigen Überlebenden schleppten sich mit Mühe zurück zum Fort. Sie kamen gerade dann an, als Brigadegeneral Daniel Web die Anlage inspizierte. Der Bericht der erschütterten Männer machte den Briten schmerzlich klar, wie stark die französische Präsenz am Lake George bereits war. Web und Monroe begannen sofort sich auf einen Angriff vorzubereiten.
Sie beordneten alle britischen Soldaten ins Fort und ließen die Provinztruppen am Titkum Mount, einer Anhöhe etwa 700 m neben dem Ford eine befestigte Stellung errichten. Die Franzosen sollten nicht wieder den Vorteil der Höhe haben, der Fordos Rego so teuer zu stehen gekommen war.
Obwohl sich die Lage zuspitzte, blieb Web nicht. Er befürchtete einen Angriff auf Fort Edward, sein Hauptkommando. Das war auch der Grund, dass er nur 200 britische Soldaten und 800 Provinztruppen schickte, um Fort William Henry zu verstärken. Gerade als sie eintrafen am Abend des 2. August gingen die Wälder am Westufer des Lake George plötzlich in Flammen auf.
Sofort brachen zwei Boote auf, um herauszufinden, was vor sich ging. Auch sie kehrten nie zurück. Als der Morgen anbrach, schälten sich langsam die Umrisse einer gewaltigen Flotte aus dem Nebel über dem Lake George. 250 Boote und über 150 Kanos näherten sich dem Südende des Sees.
Als sie deutlicher zu sehen waren, erkannten die Verteidiger, dass ein Teil der Flotte zu einem riesigen Floß verbunden war. Darauf stand die schwere Artillerie der Franzosen. Während die Verteidiger von dem erschreckenden Schauspiel auf dem See gefesselt waren, marschierte die französische Vorhut unter Brigadier François Gasdon de Levi, Montcalms Stellvertreter der Küste entlang nach Süden.
Die Männer umgingen Fort William Henry, schwärmten aus und platzierten einige Scharfschützen im größten Garten des Fords. Kurz darauf ging auch Montkalm an Land. Er forderte Monroe auf zu kapitulieren und ließ ihm mitteilen, dass die Menschlichkeit ihn dazu verpflichtete, ihn zu warnen, dass es nicht in seiner Machtstünde die Grausamkeiten einer Menge von Indianern so vieler verschiedener Nationen einzudämmen. Lautes Kriegsgeschrei unterstrich diese Botschaft.
Die Indianer riefen den Verteidigern zu: “Passt auf, wenn ich euch erwische, dürft ihr nicht mit Gnade rechnen.” Dennoch lehnte man Row höflich ab. Port William Henry war gut in Schuss und verfügte über 18 schwere Kanonen, 13 leichte Drägeschütze, zwei Mörser und eine Haubitze. Auch das Lager auf Titkum Mount war gut befestigt.
Eine Brustwehr aus Felsen und Baumstämmen umschloss die Stellung und die Provinztruppen hatten neben ihren Handfeuerwaffen sechs Feldgeschütze und vier Drehgeschütze zur Verfügung. Die Verteidiger verfügten über die nötige Feuerkraft, um dafür zu sorgen, dass die Franzosen teuer für jeden Vorstoß bezahlten. Das war aber auch alles, worauf sie hoffen durften.
Wenn McKalm keinen gravierenden Fehler machte oder bald Hilfe aus Fort Edward eintraf, waren ihre Tage gezählt. Deshalb schickte man Roge Boten zu Web, informierte ihn über die bedrohliche Lage und bat ihn um sofortige Unterstützung. Am zweiten Tag der Belagerung begannen Montkalms Männer eine knappe Meile nördlich des Forts eine Geschützstellung zu bauen.
Bald darauf donnerten die ersten Salven über den See, erschütterten die Mauern der Festung und ließen Splitter in alle Richtungen fliegen. Von ihrer aktuellen Position aus konnten die Franzosen nur den oberen Teil der Mauer ins Visier nehmen, weil das Glassi, eine Erdanschüttung außerhalb des Grabens, die Schusslinie zum Mauersockel blockierte. Genau den mussten sie aber treffen, um den Wald zum Einsturz zu bringen.
Deshalb hoben die Franzosen Annäherungsgren aus und rückten in ihrem Schutz langsam näher an die Festung. Sobald sie nahe genug sein würden, um Brechbatterien aufzubauen, konnten sie damit eine Bresche in die Mauer schießen. Das tosende Artillerieduell beeindruckte die Indianer im französischen Lager zutiefst.
Manche fragten ehrfürchtig, ob sie eine Kanone abfeuern durften und die französischen Soldaten, die sich mit den Kriegern gut stellen wollten, ließen sie gerne probieren. Ebenfalls beeindruckend, aber weniger beschaulich, war die Antwort der Verteidiger. Sie hielten ein Sperrfeuer aufrecht, das so dicht war, dass ihre Kanonen bereits nach wenigen Stunden zu überhitzen drohten.
Um zu verhindern, dass sie beschädigt wurden oder sogar explodierten, musste die Garnison sie regelmäßig kühlen. Während die Artilleristen unermüdlich eine Salve nach der anderen austauschten, hatte sich Levy Fort Titkum Mount aufgestellt. Die Provinztruppen konnten keinen Fuß vor die Mauern ihres Lagers setzen, ohne von seinen Kundschaftern aufs Korn genommen zu werden.
Wer es trotzdem versuchte, wurde von den Indianern gejagt und niedergemacht. Dadurch schnitten sie die Kommunikation mit Fort Edward völlig ab. Trotz aller Bemühungen der Verteidiger kamen Monalms Arbeiter schnell voran. Nach wenigen Tagen bauten sie näher am Fort eine zweite Batterie und rückten dann weiter vor. Am 7.
August eröffnete eine dritte Batterie das Feuer. Die Gräben waren nun nur noch 270 m von der westlichen Mauer entfernt. Die Franzosen kamen bedenklich schnell näher. Noch am selben Tag schickte Montgalm einen Unterhändler ins Fort. Der Mann brachte Manroe einen blutbefleckten Brief, den die Indianer einem Boten abgenommen hatten, der versuchte ins vorzuschleichen.
In dem Brief teilte Webs Adjudant der Garnison mit, dass Brigadegeneral Web es nicht für klug hält, sie kennen die Truppenstärke in Fort Edward, zu ihnen durchzubrechen oder ihnen Unterstützung zu schicken. Er empfahl Manro stattdessen die bestmöglichen Kapitulationsbedingungen auszuhandeln.
Montgalm hatte eine kurze Notiz beigelegt, in der er Manroe höflich aufforderte, Webs Rat doch zu befolgen und sich zu ergeben. Monroe lehnte ab. Er war entschlossen, nicht den gleichen Fehler zu machen wie Little Hells in Loso. Solange die Mauern des Fords standen, würde er kämpfen.
Die Franzosen reagierten mit einem pausenlosen Schrapnellbombardement auf seine Absage. Die Garnison feuerte aus vollen Rohren zurück, aber ihre Geschütze hatten nun definitiv ihre Grenzen erreicht und es kam immer wieder vor, dass eines explodierte und die Männer in seiner Nähe in den Tod riss. Am 8. August lag die Moral der Garnison in Trümmern.
Seit vier Tagen hatten sie kaum geschlafen, weil der unerbittliche Beschuss und die unaufhörlichen Reparaturarbeiten sie rund um die Uhr auf Trap hielten. Auch der Bericht der Ingenieure machte ihn keine Hoffnung. Der oberste Meter der Bastionen auf der Nordwestseite war komplett zerstört. Die Kassematten waren schwer beschädigt. Nur fünf Kanonen funktionierten noch und die Munition war fast aufgebraucht.
Auf Titkund Mount sah es wenig besser aus. Die Provinztruppen hatten durch die Mörsergranaten der Franzosen noch schwerere Verluste erlitten als die Garnison des Fords. In der folgenden Nacht standen die Franzosen weniger als 250 m vor der westlichen Mauer des Fords eine vierte Batterie fertig.
Damit war die Lage hoffnungslos und Monroe beschloss doch zu verhandeln. Um 13 Uhr am 9. August hisen die Verteidiger eine weiße Flagge. Moncalm und Monroe einigten sich darauf, dass die Garnison von französischen Truppen nach Fort Edward eskortiert werden sollte.
Aus Respekt für ihre Tapferkeit durften die Briten ihre persönlichen Gegenstände, Handfeuerwaffen, Standarten und eine symbolische Kanone behalten. Mit dieser Vereinbarung waren Monkalms indianische Verbündete alles andere als einverstanden. Man hatte ihnen Trophäen und Ruhm versprochen, aber gesehen hatten sie davon noch kaum etwas. Auch gefangene und Beute hatten sie nur wenig gemacht.
Sie waren frustriert, denn sie kämpften nicht für König und Vaterland, sondern um ihre Tapferkeit im Kampf zu beweisen und Dinge zu erbeuten, die sie selbst nicht herstellen konnten. Dafür hatten sie ihr Leben riskiert und nun standen sie mit leeren Händen da. Mokalm war bewusst, wie unbefriedigend die Lage für die Indianer war.
Er versuchte den Kriegshäuptlingen die Situation zu erklären und ließ sie versprechen, daß sie sich zurückhalten würden, wenn die Briten abzogen. Möglicherweise war ihm schon jetzt klar, dass sich nicht alle an die Abmachung halten würden, aber die Meinungen dazu gehen weit auseinander. Während manche Historiker denkten, dass Monalm wie im Film der letzte Mohikaner bewusst Ausschreitungen in Kauf nahm, sind andere der Ansicht, dass er wirklich glaubte, die Briten schützen zu können.
So oder so für die verärgerten Indianer gab es keinen Grund Monkalms Aufforderung nachzukommen. Das Blutvergießen begann am späten Nachmittag des 9. August. Als die britische Garnison Fort William Henry verließ und sich zum Titkum Mount begab, wo sie auf die Eskorte warten sollte, stürmten die Indianer das fort.
Sie plünderten, skalpierten und richteten die Kranken und Verwundeten hin, wie die grausigen archäologischen Ausgrabungen im Bereich des Lazarets zeigen. Ironischerweise hatten diese Greuultaten für die Indianer schlimmere Folgen als für ihre Opfer. Vermutlich infizierten sie sich nämlich bei den Kranken mit Pocken, Grippe und Tuberkulose und schleppten sie dann in ihre Dörfer, wo die Krankheiten in den folgenden Jahren mehr Leben forderten, als alle militärischen Auseinandersetzungen des Krieges zusammengenommen.
Die Franzosen versuchten die Angriffe zu stoppen, aber die Raserei der frustrierten Krieger war nicht zu kontrollieren. Nachdem sie mit dem Fortfertig waren, wanden sie sich den britischen Soldaten zu. Erst um 9 Uhr gelang es den Franzosen sie zu vertreiben, aber die Gefahr war längst nicht gebannt.
Die Krieger lungerten vor dem Lager auf dem Titkum Mount und machten kein He daraus, was sie vorhatten. Am nächsten Morgen sammelten sich die erschöpften und eingeschüchterten Briten auf der Straße nach Fort Edward. Die Soldaten bildeten die Spitze der Kolonne. Kaum hatten sie sich aufgestellt, um loszumarschieren, ertönte lautes Kriegsgeschrei und hunderte Krieger schwärmten Tomhawk schwingend um die Kolonne.
Gleichzeitig stimmten andere das befestigte Lager, wo die Provinztruppen und die Zivilisten sich gerade bereit machten, den Soldaten zu folgen. Nun waren sie plötzlich umzingelt. Ohne Munition hatten sie keine Chance gegen die Krieger und konnten nichts ausrichten, als diese begannen, ihre Harabseligkeiten zu plündern und schlimmeres.
Im entstehenden Chaos verschleppten die Indianer dutzende Frauen und Kinder. Als die Kolonne endlich losmarschierte, flankierten die Franzosen die britischen Soldaten. Montalm und seine Männer versuchten unter Einsatz ihrer Leben weitere Gewalt zu verhindern. An der Spitze der Kolonne gelang ihn das ganz gut, aber die Provinztruppen und die Zivilisten weiter hinten waren weitestgehend auf sich gestellt.
Die Indianer zogen der Kolonne entlang, nahmen sich was sie begehrten und zerrten weitere Gefangene in den Wald. Sie raubten Kleidung, Waffen und Wertsachen und skalpierten die, die sich nicht wehren konnten. Panik griff um sich. Manche drängten sich verängstigt zusammen, andere rannten davon in den Wald, ins französische Lager, auf Titum Mount oder direkt nach Fort Edward.
Als die Kolonne sich auflöste, halten laute Kriegsschreie über die Lichtung und dutzende von Krieger stürzten sich auf die wehrlosen Menschen. Das Massaker dauerte nur wenige Minuten. So plötzlich, wie sie gekommen waren, verschwanden die Indianerkrieger mit ihrer Beute wieder in den Wald. Als die Ordnung wiederhergestellt war, waren Menschen tot und deutlich mehr, wahrscheinlich etwa 500 entführt.
Ohne die Unterstützung der Indianer mit schwindenden Vorräten und fast ohne Kanonenkugeln, sah Montalm keinen Sinn darin, weiter Richtung Fort Edward vorzustoßen und zog sich stattdessen nach Fortion zurück. Die Kampagnensaison war ohnehin fast zu Ende. So war der tapfere Kampf der Garnison von Fort William Henry letztendlich doch nicht ganz vergeblich gewesen.
Die Belagerung hatte Montcalms Ressourcen soweit erschöpft, dass er seine Kampagne abbrechen musste. Monroe erlebte diesen Erfolg jedoch nicht mehr. Er starb noch imselben Jahr an einem Schlaganfall, den manche Historiker zynisch auf seine Wut auf Web zurückführen. Tatsächlich wurde der unfähige Brigadegeneral kurz darauf aufgrund seines Versagens von seinem Posten entbunden.
Auch Lauden, dem es nicht gelungen war, Louis Burg einzunehmen, wurde abgesetzt. Das Kriegsjahr 1757 war für die Briten in Amerika ein Reinfall. Zum Schluss vielen Dank an Giewein für die Unterstützung. Wenn ihr euren Füßen etwas Gutes tun wollt, dann schaut in ihrem Shop vorbei und profitiert mit dem Code Geschichte 20 von 20% Rabatt auf das gesamte Sortiment.