Das ist die Geschichte einer Gruppe englischer Söldner, die eine taktische Revolution herbeigeführt, die italienische Politik dominiert und den Grundstein für das Zeitalter der Gondotieri gelegt hat. Sie ist als die weiße Kompanie oder Compania Bianca bekannt und verdankt ihren Ruhm vor allem ihrem Hauptmann John Hawkwood.

Dieser Sönnerführer war so mächtig, dass er die englische Diplomatie beeinflussen konnte, so reich, dass viele italienische Stadtstaaten im Vergleich arm wirkten und so berüchtigt, dass er schon vor seinem Tod zur Legende wurde. Hogwood galt als der begehrteste Söldner Italiens, wurde mit dem großen Feldherrn Hannibal verglichen und als erster Gondotiere bezeichnet.
Im Dienste Mailands arrangierte er für einen englischen König eine Ehe und empfing als offizieller englischer Repräsentant den gesamten Joffrey Joser, den Verfasser der Canterbry Tales. In Dienste Padoas gewann er die Schlacht von Castagaro, was als eine der größten militärischen Leistungen der Zeit gilt und Florenz inszenierte ihn im Rahmen einer Propagandakampagne als Helden.
Das ist die Geschichte der weißen Kompanie und ihres gerissenen Anführers John Hawkwood. Seines Zeichens scharfsinniger General, stolzer Engländer und vor allem habgieriger [Musik] Söldner. Im Jahr 1360 unterbrach der Frieden von Brettini den hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich. Dadurch waren plötzlich viele Soldaten arbeitslos.
Um sich über Wasser zu halten, verdinkten sich einige von ihnen als Söldner oder plünderten Frankreich. Eine der neuen Söldnerbanden belästigte sogar den Papst, der sich zu dieser Zeit in Avignon aufhielt. Weil der Papst nicht genug Truppen hatte, um sie zu bekämpfen, griff er zu einem anderen Mittel, um sie loszuwerden.
Er bezahlte sie dafür, nach Spanien und Italien zu ziehen. Bei den Männern, die nach Italien marschierten, handelte es sich vor allem um Engländer. Sie sollten Johann den II, den Markrafen von Montferrat, gegen einen Feind des Papstes unterstützen, Bernabo Visconti, den Herrn von Mailand. Diese Söldnergruppe war zuerst schlicht als große Kompanie bekannt.
Ein Name, den im Laufe des 14. Jahrhunderts viele Söldnertruppen verwendet haben. Bald wurde sie jedoch die große Kompanie der Engländer und Deutschen genannt. Dieser Name entspricht nicht ganz den Tatsachen, wie der Historiker William Cferrow erklärt. Laut ihm hatte die Kompanie kaum deutsche Mitglieder und in einem Vertrag von 1362 werden fast nur Offiziere mit englischen Namen aufgeführt.
Eine Ausnahme war der Hauptmann Albert Sterz, der Deutscher war, aber fließend Englisch sprach. Möglicherweise wurde das Deutsch im Namen der Kompanie zu seinen Ehren ergänzt. An dieser Stelle ist aber wichtig zu sagen, dass der Hauptmann einer solchen Kompanie in der Regel nur der erste untergleichen war und gewählt wurde.
Wir erklären das ausführlicher in unserem Video über die großen Sönnerkompanien des Mittelalters. In dem erwähnten Vertrag findet sich eine Klausel, die besagt, dass die Kompanie sich weigert gegen eine andere Kompanie von Engländern oder irgendwelche Untertanen des englischen Königs zu kämpfen. In ähnlichen Verträgen von deutschen und ungarischen Söldnern gibt es keine solchen Klauseln.
Sie scheint Ausdruck der besonderen Loyalität der Kompanie zu England zu sein, die später zu einem ihrer wichtigsten Merkmale wurde. Als die Söldner 1361 in Italien eintrafen, waren sie alles andere als eine disziplinierte Einheit. Sie plünderten Dörfer, steckten Städte in Brand, entführten Frauen und verstümmelten Zivilisten.
Also ganz wie andere marodierende Söldnerkompanien auch. Laut den Chronisten Filippo Vilani und Francesco Petrarka hob sich die Kompanie der Engländer und Deutschen höchstens durch ihre brutale Kreativität von den Zeitgenossen ab. Um Lösegeldzahlungen zu beschleunigen, steckten sie ihre Gefangenen oft in Kisten und drohten sie zu ertränken.
Aber die Kompanie machte sich auch sonst schnell Einnahmen. Zeitgenössische Berichte beschreiben, dass sie in der Lage war, unter extremen Bedingungen schneller große Entfernungen zurückzuleggen als jede italienische Einheit und vergleichen sie mit den besten Soldaten Roms und Katagos. Sie entsprachen genau der Vorstellung des idealen Kriegers, die eine toskanische Redewendung beschrieb.
Sie waren wild wie Löwen, aber auch schlau wie Füchse. Diese Metapher wurde später durch Maiavellis, der Fürst weltbekannt. Besonders beeindruckend war, dass die Kompanie immer wieder mit Leichtigkeit kleine Städte und Festungen einnahm. Die Söldner plünderten z.B. Rivarolo, Lanzo und Tortona, indem sie nachts über die Mauern kletterten, die Häuser ausräumten und vor Sonnenaufgang wieder verschwanden.
Sogar die Bevölkerung von Mailand überraschten sie in der Abenddämmerung. Philippo Vilani erwähnt, dass die Kompanie bei diesen Angriffen ein außergewöhnliches Hilfsmittel einsetzte. Die Männer benutzten zerlegbare Leitern, die sie je nach Bedarf verlängern konnten, um selbst die höchsten Mauern zu überwinden.
Manchmal schickten sie auch einzelne Männer in einer Verkleidung in eine Stadt, um ein paar Bürger zu bestechen, damit sie nachts die Tore öffneten. William Cferrow schreibt: “Tatsächlich waren es diese nächtlichen Aktivitäten, die die Kompanie in ihren ersten Tagen in Italien auszeichneten. Aber die Kompanie der Engländer und Deutschen schaute auch die offene Konfrontation nicht.
Die Sönner mieten Schlachten wegen des hohen Risikos zwar meistens, zeigt aber auch immer wieder, dass sie ernstzunehmende Gegner waren. Wenn sie kämpften, benutzten sie die Taktik, die den Engländern 1346 bei Cessie und 1356 bei Poattiier zum Sieg verholfen hatte. Sie stiegen von ihren Pferden, stellten schwer gepanzerte Männer mit langen Pieken an die Front und setzten Plänkl, um den Feind zu provozieren.
Wie diese Plenklämpft haben, ist unklar. In den Verträgen der Kompanie werden nur wenige Langbogenschützen erwähnt, was Historiker vermuten lässt, dass sie zusätzlich berittene Bogenschützen aus Ungarn als Plenkluerte. Zu dieser Zeit befanden sich nämlich auch viele ungarische Söldner in Italien, weil der ungarische und der französische Zweig des Hauses Anju um das Königreich Neapel stritten.
Schwer bewaewaffnete Ritter, die absaßen, um zu kämpfen, waren in Italien etwas völlig Neues. Bisher hatten sowohl Einheimische als auch Söldner hauptsächlich zu Pferd gekämpft. Der Chronist Pietro Asario beschreibt, dass die abgesessenen Waffenknechte sich in Rihen aufstellten und mit sehr großen Spießen mit sehr langen Eisenspitzen kämpften.
Diese Spieße waren so lang, dass sie zwei oder drei Mann gemeinsam festhalten mussten. Laut Filippo Vilani bildeten diese Infanteristen dann eine abgerundete Formation und marschierten in kleinen Schritten mit gesenkten Spießen auf den Feind zu. Die Engländer machten auch die sogenannte Lanze populär. In mittelalterlichen Armeen war die Lanze nicht nur eine Waffe, sondern auch eine Organisationseinheit, die aus einem Ritter, einem Knappen und einem Parchen bestand.
Wenn der Ritter und der Knappe kämpften, kümmerte sich der Page um die Pferde. In Italien hatte man Truppen bisher in Barbute unterteilt. Eine Einheit, die vermutlich aus einem Waffenknecht oder einem Waffenknecht mit einem Diener oder leichten Infantristen bestand. Was es mit der Barbutta genau auf sich hatte, erklären wir in unserem Video zu Werner von Urslingen, das ihr in der Infokarte findet.
Auf jeden Fall setzte sich diese sogenannte englische Form rasch durch, so dass ich laut William Cferrow in den 1370er Jahren praktisch alle Armeen in ganz Italien daran angepasst hatten. Wie diese Kampfweise in der Praxis umgesetzt wurde, zeigte sich in der Schlacht von Gaturino im Jahr 1363, in der die Kompanie der Engländer und Deutschen auf die große Kompanie unter Konrad von Landau traf.
Es ist zwar nicht klar, wie die Schlacht im Detail abgelaufen ist, aber Asario bestätigt, dass beide Kompanien zu Beginn der Konfrontation abgestiegen sind. Entschieden wurde die Schlacht dadurch, dass die ungarische Kavallerie der großen Kompanie desertierte. Von Landau wurde gefangen genommen und viele seiner Männer flohen und schlossen sich stär.
Mit dieser Schlacht endete der Krieg zwischen Montferrad und Mailand und die Kompanie der Engländer und Deutschen suchte nach einer neuen Anstellung. Nachdem Pisa sich in einem bieterkriegigen Florenz durchgesetzt hatte, marschierten die Männer in die Toscana, wo sie bald als weiße Kompanie bekannt wurden.
Die weiße Kompanie kämpfte in einer Welt der wechselnden Mächte, einer Welt, in der Aufstieg und Niedergang sehr nahe beieinander lagen. Was wäre, wenn unsere moderne Zivilisation zusammenbricht? Wie würden wir verlorenes Wissen wiedererlangen, Regierungen wieder aufbauen oder auch ganz einfach Seife herstellen? Genau da kommt unser Sponsor The Book ins Spiel.
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Nach ihrer Anstellung machten sich die englischen Söldner sofort auf den Weg nach Pisa, weil die Stadt von einer florentinischen Armee bedrängt wurde. Nun zeigte sich, dass schon der Ruf der Kompanie ausreichte, um eine Armee in die Flucht zu schlagen. Die Pisaner imitierten nämlich den typischen Nachtmarsch der englischen Söldner, um die Florentiner glauben zu machen, sie seien schon angekommen.
Die List funktionierte und die florentinische Armee zog sich zurück. Wenig später trafen die Engländer wirklich in Pisa ein. Von diesem Zeitpunkt an nannte man sie die weiße Kompanie. Warum ist nicht klar. Manche sagen, der Name leite sich von ihren glänzenden Harnischen ab. Aber laut Gfero bringt kein einziger zeitgenössischer Chronist den Namen weiße Kompanie mit polierten Brustpanzern in Verbindung.
Andere mögliche Erklärungen sind, daß sich der Name auf die weißen Waffenröcke der Engländer bezogra, um die Kompanie von anderen deutschen und italienischen großen Kompanien zu unterscheiden. Im Frühjahr 1363 wandte sich die weiße Kompanie Florenz zu. Sie eroberte die Städte Insika und Fil machte Letzteres zu ihrer Operationsbasis.

Bei Winterinbruch übernahm John Hawkwood das Kommando von Albert Sterz. Sterz blieb bei der Kompanie, übernahm aber eine andere Aufgabe. Auch hier wissen wir nicht genau warum. Bei seinen ersten Aktionen bekleckerte sich Hawood nicht gerade mit Ruhm. Er traf gleich ganz zu Beginn eine schlechte Entscheidung und ließ die Männer durch einen Wintersturm marschieren, was viele Leben kostete.
Nachdem es ihm gelungen war, seine Reihen mit deutschen Söldnern aufzufüllen, folgte gleich die zweite Fehlentscheidung. Dieses Mal ließ Hawkwood die Kompanie bei Sängender Hitze marschieren und verlor wieder zahlreiche Männer. Trotz dieser Verluste gelang es der weißen Kompanie, die Stadt Winchi einzunehmen und bis in die Region Mugello vorzudringen, bevor sie sich zurückziehen musste.
Hogwood überwand die Rückschläge rasch. Noch imselben Jahr gewann die weiße Kompanie im Kampf gegen Florenz die Oberhand, stieß zur Stadt vor und umstellte sie. In ihrer Verzweiflung versuchten die Florentina Hogwood und seine Soldaten mit Weinflaschen voller Goldmünzen zu bestechen. Die Deutschen Ster und die meisten Engländer nahmen das Geld an, aber Hogwood hielt Pisa die Treue und machte sich damit einen Ruf als loyaler Mann, der bis heute anhält.
So ganz gerechtfertigt ist dieser Ruf aber wahrscheinlich nicht. Hogwood war nicht immer loyal. Er wandte sich z.B. 1372 von seinem damaligen Arbeitgeber Mailand ab und er hatte gute Gründe, Pisa treu zu bleiben. Hoogwoods Loyalität versprach in diesem Fall nämlich mehr einzubringen als das Bestechungsgeld.
Dank seinen Beziehungen in Pisa wurde er reich dafür belohnt zu bleiben. Die anderen Söldner, die das Bestechungsgeld angenommen haben, hatten diesen Vorteil wohl nicht. Was Hogwood wirklich veranlasst hat zu bleiben, werden wir wohl nie wissen. Best steht aber, dass die weiße Kompanie sich aufspaltete. Interessanterweise behielten nicht Hogwoods Männer den Namen, sondern die andere Gruppe, die hauptsächlich aus Deutschen bestand.
Ein Jahr später,64 brachten sie ihrem ehemaligen Anführer und seinen pisanischen Truppen bei Gashina eine schwere Niederlage bei und beendeten damit den Krieg zwischen Pisa und Florenz. Aber nur wenig später eskalierte eine Fedde zwischen den Engländern und den Deutschen der weißen Kompanie und die ehemaligen Waffenbrüder kämpften in einer Schlacht bei San Mariano gegeneinander.
Die Deutschen besiegten die Engländer und legten sie in Eisen. Das war das Ende der weißen Kompanie. Hogwood dagegen setzte seine Karriere fort, wurde de facto zum Anführer aller Engländer in Italien und einte sie bald unter seinem Banner. Diese englische Truppe wird immer wieder als weiße Kompanie bezeichnet, was aber falsch ist.
Die Geschichte der weißen Kompanie endete bei San Mariano. Die Kompanie, die Hawkwood nun kommandierte, bezeichnet die Quellen als Kompania der Ley, die Truppe der [Musik] Engländer. Im Laufe der nächsten Jahre diente Hwood Pisa und dessen Verbündetem Mailand oder unternahm eigenständige Raubzüge. In dieser Zeit wurde seine Verbindung zur englischen Krone wichtiger für ihn.
1367, als Englands Beziehung zu Papst Urban dem V immer angespannter wurde, wies König Edward II Horgwood an Mailand den wichtigsten Feind des Papstes zu unterstützen. Dass Hogwood dem Ruf seines Königs gefolgt ist, beweist ein Brief des Mailänderfürsten Bernabo Visconti an Edward II. indem er sich für dessen Unterstützung bedankt.
Ein Jahr später trat Hogwood offiziell in die Dienste Mailands. Gleichzeitig schloss die englische Krone eine Heiratsvereinbarung mit den Visconti. Edwards Sohn Lionel sollte Bernabos nichttee Violante heiraten. Hier zeigt sich erstmals, wie die englische Außenpolitik Hawkwoods Karriere und seine Loyalitäten in Italien beeinflusste.
Hogwood wollte immer nach England zurückkehren. Wie ernst es ihm damit war, zeigt sich daran, dass er in seiner Heimatstadt Sibil Headingham und den benachbarten Dörfern Topsfield, Yeldham, Weatherfield, Gosfield und Headingham große Landstücke kaufte. Hogwood fühlte sich England stark verbunden, knüpfte aber auch in Italien feste Bande.
Bis in die 1360er und 1370er Jahre häufte er umfangreiche Ländereien an, vor allem in der Lombardei. Das, was Hogwood wirklich mit Italien verband, war aber der große Überfall auf die Toscana im Jahr 1375. Während diesem über drei Monate langen Konflikt erpresste er von Florenz insgesamt 130.000 Gulden und eine steuerfreie lebenslange Rente von 1200 Gulden jährlich.
Und das war kein Einzelfall. Hogwood erhielt bereits eine ähnliche Rente von Königin Johanna von Neapel und sollte sich später 1383 eine weitere von der Stadt Lukas sichern. Bei diesen Zahlungen handelte sich im Grunde genommen um nichts anderes als Tributzahlungen an einen Mann, der die Macht hatte, Ländereien zu plündern, Städte zu belagern und sogar Festungen zu erobern.
Aber selbst auf dem Höhepunkt seines finanziellen Erfolgs spielte Hawkwood noch mit dem Gedanken in seine Heimat zurückzukehren. Das zeigt eine Petition, in der seine Vertreter die englische Krone um Straff verlas, für seine Verbrechen während dem hundertjährigen Krieg baten. Tatsächlich wurde Horbur 1377 begnadigt, was ihm die Möglichkeit gab heimzukehren.
Vorerst hielt die Aussicht auf schier unermessliche Reichtümer in jedoch in Italien. Der Papst Hbur und seinen Männern 30.000 Gulden pro Monat. Eine Summe, die so hoch war, dass die Zeitgenossen dachten, er könne sie niemals aufbringen. Als 1375 der Krieg der acht Heiligen begann, kämpfte Hol noch für den Kirchenstaat.
Aber bereits 2 Jahre später, 1377, logte ihn ein noch lukrativeres Angebot vom Papst weg. Um ihn abzuwerben hatten sich ganze 16 Staaten zusammengeschlossen. Sie boten ihm 3200 Gulden pro Monat für ihn persönlich und 42 Gulden pro Monat und Lanze für seine Männer. Das war der finanzielle Höhepunkt von Horcot Söldnerkarriere. Der tatsächliche Seitenwechsel des Söldnerführers folgte kurz nach dem berüchtigten Massaker von Tesena im Jahr77, das als einer der schlimmsten Gewaltakte des Mittelalters gilt.
Die Truppen des Papstes plünderten, vergewaltigten und mordeten drei Tage und Nächte lang. Ältere Historiker haben oft versucht Hawoods Namen von diesen Greuultaten reinzuwaschen, indem sie ihn als passiven Zuschauer dargestellt haben. William Cferrow weist jedoch darauf hin, dass Hawkwood, wenn er das Vorgehend der Truppen missbilligt hätte, einfach hätte gehen können.
In den Berichten über die Tragödie von Chesena geht oftmals unter, dass die Söldner des Papstes keinen Sold erhalten hatten. Die Plünderung der Stadt sollte ein Teil der ausstehenden Summe wettmachen. Nach Gesena richtete sich HW neu aus und begann für Florenz und Mailand zu arbeiten. Zusätzlich zu seiner Pension boten die Herren von Mailand, die Viscontiwood die Hand von Donina an, einer unehellichen Tochter von Bernabo Visconti.
Dazu kam eine großzügige Mitgift, die aus Bargeld und Ländereien bestand. Hogwoods enge Verbindung zu Mailand erweckte bald das Interesse des neuen englischen Königs Richard des II. II. Richard nannte den Söldnerführer zu seinem Repräsentanten in Mailand und beauftragte ihn damit eine Hochzeit zwischen ihm und Bernabos legitimer Tochter Katharina in die Wege zu leiten.
In dieser Funktion empfing Hood den offiziellen englischen Gesandten Joffrey Joser in Italien, der als Begründer der modernen englischen Literatur gilt und für seine Canterbry Tales bekannt ist. Jos sollte Hogwood beim Arrangieren der Hochzeit helfen. Hogwoods Loyalität in Italien stand einmal mehr im Einklang mit der englischen Außenpolitik.
Aber trotz der Bemühungen Hawkwoods und Josers scheiterten die Verhandlungen zwischen Richard dem I und den Wisconti und die Heiratspläne wurden aufgegeben. Bernabo Visconti war frustriert, dass Hogwood sich lieber um die Angelegenheiten des englischen Königs kümmerte, als ihn bei seinem Konflikt gegen Verona zu unterstützen und entließ den Söldnerführer. Mehr noch.
Er widerrief die Landschenkungen, die Teil von Doninas Mitgift gewesen waren und setzte eine Belohnung von 30 Gulden, tot oder lebendig auf Hwood und seine Söldner aus. Das setzte Zusammenarbeiter Visconti mit Hogwood ein jehes Ende. Er sollte nie wieder unter Mailändischem Banner dienen. Wieder einmal war Hawkwood herrnlos.
Er marschierte in die Toscana und zwang Florenz ihn einzustellen, wobei er angeblich sagte, ich werde euch nicht erpressen, aber ihr werdet mich einstellen, ob ihr wollt oder nicht. Die Bezahlung, die er erhielt, finanzierte Horwood seinen Ruhestand. Er ließ sich in der Romania nieder, wo er Ländereien besaß und arbeitete in den folgenden Jahren immer wieder für Florenz.
Die Florentiner begegneten ihm mit gemischten Gefühlen. Er hatte zwar bewiesen, dass er sehr nützlich sein konnte, aber viele hielten ihn für zu teuer und zu gefährlich. So oder so konnten sie ihn nicht davon abhalten, in Florenz und dessen Umland Ländereien zu kaufen. Im November 1981 wurde ihm ein Herrnhaus und ein Kloster in Peru überlassen und etwa gleichzeitig bemühte er sich darum in Luca einen dauerhaften Wohnsitz einzurichten.
Bis Anfang 1384 sicherte sich Hogwood auch die Kontrolle über die Festungen von Mari und Monteio südlich von Arezzo und die Abtai Delpino. Durch seinen wachsenden Landbesitz kam Hogwood auch zu politischem Einfluss. Bald war er einer der mächtigsten Männer der Region, befehligte eine Privatarmee und wurde mehr als adliger als als Söldnerkapitän gesehen.
Damit war er nicht mehr der erste untergleichen, wie es die Anführer der freien Kompanien gewesen waren, sondern wurde langsam, aber sicher zu einem echten Militärunternehmer, zum Vorläufer der Gondotier, die Italien im nächsten Jahrhundert beherrschen sollten. Hogwood begab sich 1384 in den Ruhestand, kehrte aber drei Jahre später noch einmal zurück und bewies mit zwei Meisterstücken, dass sein Ruf, der beste Söldner Italiens zu sein, gerechtfertigt war.
Hogwood übernahm das Kommando über die Truppen von Pardoa, das Krieg gegen Verona führte. Warum er sich dazu entschied, zurückzukehren, ist unklar. Jedenfalls machte er sich mit 500 Waffenknechten und etwa gleich vielen Langbogenschützen auf den Weg nach Badua und führte wenig später im Januar7 eine paduanische Streitmacht nach Verona.
Dabei überstreckte er jedoch seine Versorgungslinie und sah sich gezwungen in Richtung seines logistischen Zentrums Gastelbaldo zurückzuweichen, wobei sich eine große weronesische Armee unter der Führung von Giovanni Delfi an seine Fersen heftete. Als die patuuanischen Truppen das Dorf Gastaro an der Edge erreichten, beschlossen sie sich ihren Verfolgern entgegenzustellen.
Sie bezogen eine starke Verteidigungsstellung auf eine Ebene zwischen der Edge und einer sumpfigen Fläche und verschanzten sich hinter einem etwa 2 m breiten Graben. Um die Bewegungsfreiheit für einen alligen Gegenschlag zu schaffen, ließ Hawkwood ein Teil des Grabens vor dem rechten Flügel auffüllen.
Als Ordeli das Schlachtfeld erreichte, war er überzeugt, dass seine Gegner sich ins Abseits manövriert hatten und in keine andere Wahl bleiben würde, als zu kapitulieren, wenn sie nicht aufgerieben werden wollten. Ihn anzugreifen wäre Wahnsinn, denn er war zahlenmäßig überlegen und hatte eine neue verheerende Waffe dabei. Drei Wagen mit kleinen Geschützen.
Diese Geschütze würden in den feindlichen Reihen für Panik, Chaos und Verwüstung sorgen. Es schien als hätte Ordel die Puana Schachmatt gesetzt, aber Ordelaffi hatte seine Rechnung ohne Hood gemacht. Am 11. März, kurz vor Sonnenuntergang befall der Söldnerführer seinen Bogenschützen vorzurücken und Ordelfis Männer aus sicherer Distanz mit einem Pfeilhagel zu belegen.
Dadurch provozierte er Orelfiffi zu einem allgemeinen Vorstoß, wobei seine Männer die eigene Artillerie blockierten. Die Veroneser rückten vor und schafften es in einem heftigen Kampf über den Graben. Als die angeschlagene paduanische Infanterie dann begann nachzugeben, schlug Hawood zu. Durch seinen Vorstoß hatte Ordelafi seine Verteidigung überdehnt, was Hawkwards Reitern die Gelegenheit gab, über den vorher aufgefüllten Graben zu stürmen.
Sie überrannten die hinteren Reihen der feindlichen Truppen und stürzten sich dann auf ihr Zentrum. Die weresischen Soldaten zogen sich völlig überrumpelt Richtung Sumpf zurück, wo sie fast alle in die Enge getrieben und niedergemacht wurden. Nach seinem Triumph bei Gastaro verließ Hwood Padua wieder. Offenbar lohnte sich die Anstellung finanziell nicht.
Zumindest beklagte er sich beim Stadtrat von Florenz darüber, daß er hohe Schulden hatte und einen Teil seiner Ländereien verkaufen musste. Dieser finanzielle Engpass zwang ihn dazu, auf unbestimmte Zeit in den Dienst zurückzukehren. 1387 und88 kämpfte er in Neapel und kehrte dann im April90 nach Florenz zurück, wo gerade der lang erwartete Krieg zwischen Florenz und Mailand begonnen hatte, der ihm die Gelegenheit zu seinem zweiten Meisterstück bieten sollte.
1391 schickten die Florentina Hogwood nach Bologna, wo er sich den vereinigten Truppen anschließen sollte. Aber bevor er sie erreichte, wurden seine Verbündeten besiegt und abgeschlachtet, so dass sich Hogwood völlig isoliert tief im Feindesland wiederfand. Die Lage war katastrophal. Die Vorräte gingen zur Neige und die Mailänder hatten Hogwoods Truppen fast umstellt.
Die einzige Option, die ihm blieb, war ein geschickter Rückzug. Was er ablieferte, war aber nicht nur geschickt, sondern wahrlich meisterhaft. Er forderte die Mailänder mit einer schillernden Machtdemonstration zum Kampf heraus und ließ seine Männer dann ihre Banner gut sichtbar an Bäumen aufhängen und Lagerfeuer entfachen.
Als dann alles bereit war, blißen die Trompeter zum Angriff. Aber Hogwood und seine Männer griffen nicht an, sondern zogen sich heimlich Richtung Florenz zurück. Sie überquerten drei Flüsse, die vom Frühlingsregen angeschwollen waren und entgingen so der unvermeidlichen Niederlage. Um die Leistungen des alten Söldnerführers zu ehren, wurde in Florenz 1393 eine Marmorstatue errichtet.
Als er nur ein Jahr später starb, wurden seine Taten schnell in die Folklore integriert, insbesondere seine Leistungen im Krieg zwischen Florenz und Mailand. Nach dem Ende des Konfliktes erweiterte Mailand sein Territorium und schloß ein Bündnis mit Siena, so dass Florenz von Feinden umgeben war. Daraufhin begann die Stadt Hawkwood als Helden zu inszenieren, der sich auf ihre Seite gestellt und gegen seinen ehemaligen Verbündeten Mailand gewandt hatte.
In diesem Zusammenhang entstand 1436 Paolo Uellos berühmtes Reiterdenkmal für Sir John Hawkwood. Diese Propagandakampagne verlie Hogwood ein Heldenstatus, wie ihn zuvor kein anderer Söldnerführer erreicht hatte und beeinflusste Autoren und Historiker für Jahrhunderte. Das führte dazu, dass seine Geschichte und er selbst nachträglich extrem romantisiert wurden.
Aber nicht alles davon ist er. Hockwood wurde schon zu Lebzeiten bewundert und war ein brillanter Feld her, der beispiellosen Einfluss auf die Politik und Kriegsführung Italiens hatte. Viele Historiker betrachten ihn als den ersten Gondotiere. Die Gondotiier waren anders als die Anführer der freien Kompanien zunehmend an Staaten gebunden und griffen vermehrt in die italienische Politik ein.
Das Ende von Hawkwoods Karriere gilt als der Anfang des Zeitalters der Gondotieri. [Musik]