Ihr Konterpart, Ursula von der Leyen, die ultimative Insiderin, ist die Verkörperung der Brüsseler Elite. Doch die durchgesickerten Informationen aus dem Berlaymont enthüllen die nackte Panik in ihrem inneren Kreis: Melonis Drohung ist kein Bluff. Italien verfügt über 12 % der Stimmen im Rat, genug, um Budgets lahmzulegen, wenn sich Verbündete anschließen. Die Augenzeugenberichte von ihrem erbleichenden Gesicht und stockenden Worten zeigen die beispiellose Dimension dieser Konfrontation.
Timing und versteckte Motive

Der Zeitpunkt des Aufstands, der 28. Oktober 2025, ist kein Zufall. Er fällt in eine Zeit, in der Meloni durch Trumps mögliche Wiederwahl ermutigt wird und durch innenpolitische Herausforderungen (sinkende Zustimmung, Jugendarbeitslosigkeit) abgelenkt ist. Die Konfrontation mit Brüssel als dem „Bösewicht“ lenkt geschickt von Italiens eigentlicher 2,8-Billionen-Euro-Schuldenbombe ab. Hinter den Kulissen zielt Meloni auch auf EMRK-Reformen (Europäische Menschenrechtskonvention) ab, um Abschiebungen zu erleichtern.
Melonis Revolte dient als Troja-Pferd für eine umfassendere konservative Wende. Sie schmiedet eine „Patrioten-Gruppe“ im nächsten Parlament, paktiert mit Le Pen und Wilders, um „Green Deals“ und Migrationsquoten auszuhöhlen. Die Krise um die Migration ist lediglich der Blitzpunkt, der eigentliche Krieg jedoch dreht sich darum, wer die Kontrolle über die Erzählung und vor allem über die fiskalische Autonomie hat. Italien will seine „goldenen Mächte“ – den Schutz von Schlüsselindustrien wie Stellantis vor ausländischen Übernahmen – vor EU-Fusionen abschirmen. Meloni spielt ein Vier-Dimensionen-Schachspiel.
Die Konsequenzen des Haushalts-Stillstands
Die potenziellen Folgen dieses Konflikts sind weitreichend und verheerend. Beim EU-Haushalt, dieser 1,2 Billionen Euro schweren Lebensader, geht es um alles – von Agrarsubventionen über Kohäsionsfonds bis hin zur Ukraine-Hilfe. Ein italienischer Block legt Zahlungen lahm und löst Ausfälle aus. Südeuropäische Volkswirtschaften geraten ins Wanken, griechische Inseln laufen über, spanische Häfen ersticken.
Laut durchgesickerten EZB-Modellen könnte dies zu einer Finanzkrise führen, deren Ausmaß den Schaden des Brexit (100 Milliarden Pfund) verdoppeln könnte. Die Anleiherenditen würden steigen, der Euro gegenüber dem Dollar weiter abdriften. Die Konsequenz wäre ein politisches Domino, das populistische Flächenbrände in ganz Europa auslösen könnte. Brüssel, durch Melonis Forderung nach „Respekt oder Rebellion“ herausgefordert, ist zum Handeln gezwungen.
Insider berichten, dass Von der Leyens Team bereits Zugeständnisse entwirft, etwa eine lockerere Durchsetzung des Migrationspakts für Staaten mit hohen Ankunftszahlen. Doch Meloni verharrt in Signalstille, ihr kryptischer Post am Abend nach dem Dinner: „Italien steht aufrecht. Europa, wähle klug.“ Es ist eine Mahnung und eine Drohung zugleich. Die Krise könnte zu einer Zwei-Geschwindigkeiten-EU führen, in der der wohlhabende Norden integriert, während der Süden ein Opt-out erhält – ein Horrorszenario für alle Föderalisten. Der Showdown steht unmittelbar bevor. Die Welt wartet auf den Notgipfel des Rates am 15. November.