Prinz Kardam (†) Heute wäre sein Geburtstag: Der tragische Tod des bulgarischen Royal

Die Tragödie der Sachsen-Coburg-Gothas: Vom Ende der Monarchie zum schmerzhaften Tod Prinz Kardams – Das Schicksal der bulgarischen Royals

Prinz Kardam von Bulgarien gestorben


Article: Ein Schicksal im Schatten des Exils: Die bulgarischen Royals und der tragische Tod Prinz Kardams

Der 2. Dezember ist für die bulgarische Exil-Monarchie ein Tag des schmerzhaften Gedenkens. Es wäre der Geburtstag von Prinz Kardam von Bulgarien gewesen, der an diesem Tag 63 Jahre alt geworden wäre. Doch das Leben des ältesten Sohnes von Zar Simeon II. fand nach einem verheerenden Unfall und einem jahrelangen Kampf ums Überleben ein jähes und viel zu frühes Ende. Kardams tragischer Tod im Jahr 2015 ist nur eine von vielen schicksalhaften Wendungen in der Geschichte der bulgarischen Royals, die seit der Abschaffung der Monarchie im Jahr 1946 zwischen Exil, Politik und dem Ringen um ihr historisches Erbe stehen.

GALA wirft einen Blick zurück auf das Leben des Prinzen, der den Thron nur noch dem Titel nach innehatte, und auf die faszinierende Familie, die trotz des Endes ihrer Herrschaft weiterhin die europäischen Königshäuser und die Öffentlichkeit beschäftigt.


Der Prinz, der zweimal ins Koma fiel: Das tragische Schicksal Kardams.

Prinzessin Miriam und Prinz Kardam (†)

Prinz Kardam erblickte am 2. Dezember 1962 in Madrid das Licht der Welt – seine Eltern, Zar Simeon II. und die spanische Aristokratin Margarita Gómez-Acebo y Cejuela, lebten zu diesem Zeitpunkt bereits im Exil. Kardam erhielt den Titel des Kronprinzen, wenn auch nur der Höflichkeit halber, da die Monarchie in Bulgarien bereits abgeschafft war.

Sein Leben, das er nach einem Agrarwirtschaftsstudium an der Penn State University in den USA und der Hochzeit mit der Schmuckdesignerin Miriam Ungría y López (Prinzessin Miriam) im Jahr 1996 führte, wurde jäh zerrissen. Am 15. August 2008 geriet das Ehepaar in einen schweren Autounfall. Ihr Fahrzeug prallte gegen einen Baum und überschlug sich. Während Prinzessin Miriam “nur” Frakturen an Ellenbogen und Rippen erlitt, zog sich Prinz Kardam schwere Kopfverletzungen zu und musste sofort in ein künstliches Koma versetzt werden.

Was folgte, war ein langer, qualvoller Kampf um Genesung. Kardam durfte erst 2009 das Krankenhaus verlassen, doch 2010 erlitt er einen “schweren gesundheitlichen Rückschlag” und musste erneut in ein künstliches Koma versetzt werden. Nach jahrelangem Leiden starb Prinz Kardam am 7. April 2015 an einer Lungeninfektion. Er wurde nur 52 Jahre alt. Bei seiner Beerdigung erwiesen ihm König Willem-Alexander, Königin Máxima, König Felipe VI. und Königin Letizia die letzte Ehre – ein Zeichen für die tiefen Bande des bulgarischen Exil-Adels zu den europäischen Königshäusern.

Ein Zar zwischen Exil und Politik: Das Erbe Simeons II.

Das Fundament der bulgarischen Monarchie wurde zwar 1878 mit dem Berliner Vertrag gelegt, doch ihr Ende kam abrupt nach dem Zweiten Weltkrieg: Eine Volksabstimmung am 8. September 1946 votierte mit 95,6 Prozent für die Abschaffung und die Gründung einer Republik. Der letzte Monarch, Simeon Sakskoburggotski, damals noch ein Kind, musste als Zar Simeon II. im Alter von nur neun Jahren ins Exil gehen.

Jahrzehnte später kehrte Simeon Sakskoburggotski in die politische Arena Bulgariens zurück und eroberte 2001 sogar das Amt des Ministerpräsidenten. Sein Versprechen, dass es den Wählern “in 800 Tagen spürbar besser gehen” werde, verhalf ihm zum Wahlsieg. Vier Jahre lang regierte er das Land, bevor ihm das Vertrauen entzogen wurde.

Bis heute sorgt der Zar für Schlagzeilen – jedoch nicht aufgrund seiner politischen Tätigkeit, sondern wegen eines erbitterten Eigentumsstreits mit dem bulgarischen Staat. Seit über zwei Jahrzehnten konnte keine Einigung darüber erzielt werden, wem die einst zaristischen Besitztümer wie Schlösser, Jagdhütten und Wälder gehören. Simeon Sakskoburggotski beklagte 2018, er frage sich, ob er es verdient habe, “mein Land ein zweites Mal zu verlassen”, nachdem ein Gericht das Schloss Vrana dem Staat zugesprochen hatte.

Ein Teilerfolg gelang der Zarenfamilie jedoch im Mai 2023 vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Dieser entschied, dass die Republik Bulgarien den ehemaligen Zaren Simeon und seine Schwester Prinzessin Marie Louise Borisova Sachsen-Coburg-Gotha zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro verpflichtet ist, da der Staat ihnen die kommerzielle Nutzung von Waldgrundstücken unmöglich gemacht hatte. Der Kampf um das historische Erbe hält damit an.

Die Geschwister Kardams: Glamour, Skalpell und Bodenständigkeit

Zar Simeon und seine Ehefrau Margarita Sachsen-Coburg-Gotha, die trotz der Umstände bis heute in Teilen als Zarin Margarita bezeichnet wird, bekamen fünf Kinder: Kardam (†), Kiril, Kubrat, Konstantin-Assen und Kalina. Die vier überlebenden Geschwister führen höchst unterschiedliche Leben, die von europäischem Adel bis zu bürgerlicher Bodenständigkeit reichen.

Prinz Kiril (*1964) studierte Physik in Princeton und arbeitete später als Investmentmanager. Mit seiner mittlerweile von ihm getrennten Frau Rosario Nadal bekam er drei Kinder. Ihre älteste Tochter, Prinzessin Mafalda-Cecilia, hat sich abseits des Adels einen Namen gemacht: Unter dem Künstlernamen Ona Mafalda ist sie erfolgreich als Sängerin tätig und trat bereits als Vor-Act für Coldplay auf.

Prinz Kubrat und Prinz Konstantin-Assen hingegen führen ein auffallend bodenständiges Leben. Kubrat (*1965) studierte Medizin und arbeitet heute als Chirurg. Sein Sohn Lukás tritt in seine Fußstapfen und strebt eine Karriere in der Psychiatrie an. Konstantin-Assen (*1967) schlug eine Karriere in der Wirtschaft ein und ist als Country Manager der Barclays Bank in Spanien tätig. Er pflegte die engen Verbindungen zum spanischen Königshaus: König Felipe VI. ist Patenonkel seiner Tochter Sofía, und er selbst ist Patenonkel von Felipes jüngerer Tochter, Prinzessin Sofía.

Prinzessin Kalina: Das Nesthäkchen der Familie, Kalina (*1972), sorgt regelmäßig für Aufsehen. Nach einem Unfall in ihrer Kindheit und späteren medizinischen Eingriffen zur Korrektur einer Infektion, die durch eine Zahnarztbehandlung verursacht wurde, sowie zwei Nasenoperationen, hat sich ihr Äußeres stark verändert. Neben diesen Schlagzeilen geriet sie im August 2023 in die Kritik, als sie unter Alkoholeinfluss einen Autounfall verursachte und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Erst im Juli 2024 betonte sie ihre große Lebensumstellung hin zu gesunder Ernährung und regelmäßigem Training, um einen schlechten Lebensstil hinter sich zu lassen.

Die Zukunft auf jungen Schultern: Prinz Boris als Erbe

Mit dem tragischen Tod Prinz Kardams lastet die Zukunft des inoffiziellen bulgarischen Adels auf den Schultern seines ältesten Sohnes, Prinz Boris (*1996). Er gilt als der “Erbe des untergegangenen bulgarischen Throns”. Boris konzentriert sich auf seine künstlerischen Talente: Er ist ein begabter Bildhauer und spielt Gitarre. Sein jüngerer Bruder Prinz Beltrán (*1999) folgt ihm in der inoffiziellen Thronfolge. Sie sind die junge Generation, die das Erbe einer Monarchie weitertragen muss, die nur noch in den Geschichtsbüchern und in den Herzen ihrer Anhänger existiert, während die Erinnerung an ihren tragisch verstorbenen Vater Kardam wachgehalten wird.

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