Die helle, künstliche Sonne Englands schien auf das makellose Reality-Set, wo die neueste Staffel von Big Brother in vollem Gange war. Im Haus herrschte die übliche, träge Langeweile: ein Sammelsurium von Persönlichkeiten, die ihr Nichts-Tun zelebrierten, abgeschottet von der Außenwelt durch die strengen Regeln der Produktion. Draußen, im Gewirr der Studiogänge, vibrierte die Luft vor hektischer Energie. Die Crew raste dem Höhepunkt des Abends entgegen – der „Eviction Night“. Niemand hatte Zeit für die leisen, beunruhigenden Berichte in den Hintergrundmonitoren, die von Unruhen in London sprachen, von einer eskalierenden Welle der Gewalt und mysteriösen Todesfällen. Es war der perfekte Sturm aus Ignoranz und Prioritätenverschiebung. Die Unterhaltung hatte die Realität verschluckt.
Der erste Riss in der Realität: Warnsignale, die überhört werden

Fernab der Studiohektik, auf einer gesperrten Straße vor der Stadt, spürte Reek, dass etwas fundamental falsch lief. Seine Freundin Kelly, eine ambitionierte Mitarbeiterin der Produktion, nahm seine Anrufe nicht entgegen – ein Zeichen, das er als Verrat interpretierte, nicht als Überlastung. In diesem Moment der persönlichen Krise hielt er für eine verzweifelte Familie an, die um eine Mitfahrgelegenheit bat, nur um Sekunden später festzustellen, dass Gutmütigkeit in dieser neuen Welt ein tödlicher Fehler war. Sein Auto wurde gestohlen; er stand nun allein, ohne Fahrzeug und ohne Verbindung, am Rande einer Katastrophe, deren Ausmaß er noch nicht verstand.
Zurück im Studio feierte die Meute der Ehemaligen und der Crew eine ausgelassene Pre-Show-Party. Die Nachrichten sprachen nun von Quarantäne, von einer Infektion, aber es war ein Rauschen im Hintergrund, unwichtig angesichts der bevorstehenden Show. Produzent Patrick, ein Mann, dessen Zynismus nur von seiner Arroganz übertroffen wurde, brüllte in sein Telefon, weil die geladenen Stargäste aufgrund geschlossener Straßen nicht erscheinen konnten. Er zwang sie, zu kommen, unfähig zu akzeptieren, dass die Welt sich nicht nach seinem Sendeplan richten würde.
Einer dieser Fahrer, der die Anweisung Patricks befolgte, hielt an einem verunfallten Wagen. Ein kurzer, schockierter Blick in die Dunkelheit reichte, um das Grauen zu erkennen: Das tote Unfallopfer erwachte und kam auf ihn zu. Es war die erste Berührung der Seuche mit dem Showbetrieb. Patrick selbst registrierte die Eskalation – Berichte über tote Polizisten, Aufstände in Newcastle und Liverpool – und seine einzige Sorge war, dass die Nachrichten seine Ausstrahlung überschatten könnten. Die Menschlichkeit war in diesem Kontrollraum schon vor der Ankunft der Untoten gestorben.
Kelly, die Angestellte, deren Karriere so viel wichtiger war als Reek, hastete durch die Gänge. Ihr Handy klingelte, als sie unbedacht hinter einem Spiegel des Big-Brother-Hauses vorbeiging. Die Kandidaten hörten es. Patricks wütender Schrei zwang Kelly, Reeks Anruf abzuwimmeln. Um endlich ungestört zu sein, floh sie aufs Dach, wo das Gespräch mit Reek in einem Hagel persönlicher Anschuldigungen zerfiel. Reek konfrontierte sie mit dem Betrug, ihrer kalten Ambition, und in diesem Augenblick des privaten Zusammenbruchs brach auch die letzte Verbindung zur Zivilisation ab. Das Signal starb. Das Zeitplanelement am Bahnhof war ebenso tot. Die Isolation war nun absolut, persönlich und global.
Die blutige Premiere: Das Grauen bricht ein
Die Gäste, die Patrick herbeizitiert hatte, rasten nun um ihr Leben. Der Fahrer war gebissen worden. Ohne GPS und in völliger Panik beschlossen sie, das Studio anzusteuern, da dort ein Arzt vermutet wurde. Es war ein verzweifelter, fehlerhafter Instinkt. Der Fahrer starb, als der Wagen vor der Studiotür zum Stehen kam, nur um Sekunden später mit schneeweißen Augen wieder zu erwachen.
Ein ahnungsloser Wachmann näherte sich. Ein Schrei. Ein Schatten. Der Produzent Dany, der Kelly in den Studios verwirrt hatte, als er sich ihr in einem Büro anzunähern versuchte, ging hinaus, um Besorgungen zu machen. Was er fand, war einer der zombifizierten Gäste, der sich am Wachmann labte. Die Zombie-Apokalypse hatte ihren Auftrittsort gefunden.
Im Studio empfing die elegante Moderatorin Deina den soeben rausgewählten Pipa zum Interview, während das Produktionsteam die Nachrichtensender verlor. Draußen brach das Chaos aus. Die Zombiehorde, die sich schnell aus den angreifenden Fans rekrutierte, überschwemmte den Vorplatz. Dany stürmte blutüberströmt in den Kontrollraum, gefolgt von dem Untoten, der ihn niederrang und tötete. Das Team brach auseinander. Patrick, das Epitom der Feigheit, rannte in den Korridor, schlug die Tür vor einem Kollegen zu, überließ ihn dem sicheren Tod. Er verschanzte sich in einer Toilette, nutzte einen Menschen im Rollstuhl als Köder und versteckte sich in einer Kabine. Die Schreie der Fans, die nun ins Studio drangen, hielten die ahnungslosen Kandidaten im Haus noch immer für Rufe der Begeisterung.
Die Untoten drangen durch die Gänge, durch die Tore, verschlangen Prominente und Crew. Deina, die noch Sekunden zuvor die Show geleitet hatte, wurde von einer Bestie niedergerungen und getötet. Einer nach dem anderen fielen die Stars, die Techniker, die ehemaligen Teilnehmer. Doch im Herzen des Komplexes, in ihrem unantastbaren Gefängnis, feierten die aktuellen Kandidaten weiter.
Kellys blutige Taufe und Patricks Niedergang
Kelly wachte im Morgengrauen auf. Sie hatte die Nacht in einem Büro verbracht, die Tür notdürftig mit einem Aktenschrank verbarrikadiert, nachdem der zombifizierte Dany ihre Rivalin in einem blutigen Akt des Verrats getötet hatte und dann zu ihr gekommen war. Sie hatte einen Nervenzusammenbruch erlitten, war aber am Leben. Die Telefone waren tot, der Fernseher zeigte nur ein kurzes, unverständliches Flimmern eines Angriffs, bevor auch er verstummte.
Mit einer Schere bewaffnet, trat sie in eine Welt voller Leichen. Sie fand Dany, noch immer bei seiner blutigen Mahlzeit. Er sah sie. Eine wilde Jagd begann, die in ihrem Büro endete. Nach einem verzweifelten Kampf, in dem Kelly mit der Schere auf ihn einstach, fand sie instinktiv den einzigen Weg, ihn zu stoppen: ein Stich in den Kopf. Es war Kellys Wiedergeburt, gezeichnet von Blut, aber nicht gebrochen.
Sie floh weiter, entkam einem Zombie am Treppenabsatz, tötete einen weiteren, der sich an ihren Knöchel klammerte. Sie stahl Autoschlüssel von einer Leiche, nur um draußen sofort von einer Horde gejagt zu werden. Sie entkam dem Studio, rannte durch einen Zaun und schloss ihn hinter sich – nur um sofort wieder in den Komplex zurückzukehren, in die Korridore, die zum Haus führten.
Sie fand die Ahnungslosen. Die Kandidaten stritten sich über die Ursache der Schreie draußen. Kelly, blutverschmiert, versuchte, sie zu warnen, aber sie hielten ihre Wunden für Make-up, ihre Verzweiflung für einen Teil der Show. Marky, übermütig, öffnete die Notausgangstür, um sie zu ärgern. Der Irrtum war tödlich. Ein Zombie stürzte herein, riss Marky nieder. Angel wurde in den Fuß gebissen. Mit einem Feuerlöscher rammte Kelly dem Untoten den Kopf ein. Das Grauen war nun unbestreitbar. Die Gruppe, nun wachgerüttelt, floh mit Kelly aufs Dach, wo ihnen das Ausmaß des infernalischen Schauspiels außerhalb des Zauns bewusst wurde.
Die Welt draußen: Reek, Alex und der Preis des Überlebens

Parallel dazu erwachte Reek am Bahnhof, akzeptierte die verlorene Sache des Zuges und begann seinen Marsch durch die Apokalypse. Er traf auf die gehärtete Überlebende Alex, die ihn vor einem Zombie rettete, indem sie ihm in den Kopf schoss. Alex, pragmatisch und hart, zwang Reek, Vorräte zu holen und nahm ihn mit. Ihr Wagen brach zusammen, und Reek, unfähig, ihn zu reparieren, schaffte es nicht, der Nacht und der heranrollenden Horde zu entkommen. Sie flohen zu Fuß, entkamen über einen Zaun in ein leeres Haus. Alex schlug Reek, weil er versagt hatte, und enthüllte ihre schreckliche Verwundbarkeit: keine Kugeln mehr.
Währenddessen fristeten Patrick und Pipa ein elendes Dasein in ihrem Büro. Patrick, der Produzent, der zum ekelhaften Höhlenmenschen mutierte, verzehrte die Partyreste, rülpste, urinierte und defäkierte in den Mülleimer – ein Symbol für den totalen Verfall der Zivilisation. Sein Überleben war der Niedergang seiner Menschlichkeit.
Die moralische Verwundung: Angels Schicksal
Zurück im Big-Brother-Haus versuchte Kelly, die Ordnung aufrechtzuerhalten, und entsorgte die Überreste des Eindringlings. Angel, gebissen, geriet in Schock. Kelly forderte ihre Tötung, bevor sie sich verwandelte, eine kalte Logik des Überlebens, die die anderen ablehnten. Man einigte sich, sie im Gewächshaus zu isolieren. Grayson, ein Krankenpfleger unter den Kandidaten, versuchte, ihr zu helfen, aber die Transformation war unvermeidlich. In einem Moment des Mitleids löste er ihre Fesseln, nur um Sekunden später von der wiedererwachten, untoten Angel in die Kehle gebissen zu werden. Die Verzweiflung führte zu brutalen Taten: Grayson wurde, selbst zum Zombie geworden, von Veronica und Joplain in den Pool gestoßen, wo er als Untoter im Wasser hilflos war. Später, aus Angst, dass er die Rückkehr der Gruppe verhindern würde, lockten Veronica und Joplain ihn zurück ins Haus, warfen eine Decke über ihn und erstachen seinen Kopf mit einem Küchenmesser – die Kandidaten waren zu gnadenlosen Mördern geworden.
Die Versorgung und die Polizei: Ein Moment der Brutalität
Mit knappen Vorräten und dem Drängen, Angel zu töten, beschloss Kelly, einen gefährlichen Ausflug zum nahegelegenen Supermarkt zu wagen. Ablenkung war der Schlüssel: Veronica und Joplain lockten die Horde mit Lärm auf dem Dach ab, während Kelly, Space und Marky im Schutz der Dunkelheit flohen. Marky, zu zögerlich beim Schließen des Tores, wurde fast erwischt und verletzte sich beim Sprung ins Auto am Arm.
Im Supermarkt trafen sie auf zwei Polizisten, Bob und Den. Ein kurzer Moment der Erleichterung, als sie Space, den Reality-Star, erkannten. Doch der Lärm durch Markys Unvorsichtigkeit rief zwei Zombies herbei. Die Polizisten eröffneten das Feuer. Bob wurde gebissen. Den zögerte nicht und erschoss seinen gebissenen Partner. Als Den Markys verletzten Arm sah, nahm er an, er sei gebissen und zielte auf ihn. Kelly reagierte blitzschnell, schnappte sich Bobs Waffe und schoss Den ins Bein. Sie flohen, während ein Zombie Den tötete. Die Rettung durch die Staatsgewalt entpuppte sich als ein noch brutalerer Akt des Überlebens, ausgeführt von Kelly.
Die Tragödie der Wiedervereinigung und der ultimative Verrat
Nach ihrer Rückkehr und der Tötung der im Pool gefangenen Angel mit einem Kopfschuss, wurden Kelly und ihre Gruppe im Haus auf Kamera gefangen. Reek, der im Haus von Alex Zuflucht gesucht hatte, sah seine Freundin auf dem Bildschirm. Die Hoffnung flammte auf. Alex, die Reeks Wunsch, zu Kelly zu gelangen, für Wahnsinn hielt, entdeckte einen kleinen Bootssteg, der über den Fluss zum Studio führte. Sie willigte ein, ihm zu helfen.
Ihre Fahrt wurde an einem Schleusentor gestoppt. Alex, die voranging, um es zu öffnen, wurde von einem Zombie überwältigt. Sie kämpfte, erschlug die Bestie mit einer Axt, aber nicht, bevor sie gebissen wurde. In einer letzten, stillen Geste der Liebe und des Opfers übergab sie Reek die Axt und bat ihn, sie zu töten. Reek tat es.
Er erreichte das Studio allein, den Fluss entlangrudernd. Marky, der auf dem Dach Wache hielt, hielt ihn für einen Zombie und schoss. Kelly stoppte ihn und eilte zu ihm. Die Wiedervereinigung war kurz und von einem Kuss besiegelt, doch Reek brachte die endgültige Wahrheit: Es gab nirgendwo Sicherheit, die Welt war verloren.
Dieser Schock reichte nicht aus, um Patrick zu bekehren. Nachdem Patrick und Pipa sich mit Gewalt aus ihrem Büro befreit hatten – Patrick erstach die zombifizierte Deina mit einer Stange – und die Überlebenden durch Erpressung über die Lautsprecher zur Rettung gezwungen hatten, forderte Patrick nun das Kommando. Sein Plan: die zerstückelten Leichen von Angel und Grayson als Köder für die Horde zu verwenden, um mit dem Boot zu entkommen.
Die Gruppe lehnte ab. Patrick, arrogant und besessen, begann allein mit der Zerlegung der Körper. Als er das Boot beanspruchte, feuerte Kelly einen Warnschuss ab. Space und Reek rangen ihn nieder. Patrick wurde im Bad gefesselt.
Der letzte Akt des Bösen

Joplain, der verletzliche Kandidat, der von Patrick mit beleidigenden Gollum-Witzen der anderen manipuliert wurde, ließ den Produzenten frei. Patrick nutzte Joplain sofort aus. Mit gestohlenen Waffen und den Autoschlüsseln nahmen sie Kelly als Geisel, während Joplain das Schlachtfleisch als Ablenkung mitnahm.
Die Gruppe verfolgte sie. Joplain, in seiner Panik, rutschte auf dem Fleisch aus, das er fallen gelassen hatte. Reek sah seine Chance, stürmte vor und wurde von Patrick erschossen. Kellys Liebe starb in ihren Armen.
Joplain fuhr zum Tor, um zu entkommen. Kelly, verzweifelt und wütend, leerte das Magazin auf Patrick. Joplain öffnete das Tor, und die Horde brach herein und tötete ihn sofort. Die Überlebenden flohen zurück ins Haus. Patrick, der versuchte, das zerstückelte Fleisch auf die Menge zu werfen, wurde mühelos überwältigt und getötet.
Das Schlagen der Untoten gegen die Türen kündigte das Ende an. Space bemerkte, dass Pipa fehlte und fand sie im Kontrollraum. Auf Kellys Befehl hin schloss er die Rollläden. Doch die Zombies fanden die Fenster. Space, nun selbst gebissen, kämpfte sich durch die Menge und öffnete die Tür zum Tagebuchzimmer, damit Kelly fliehen konnte. Es war sein letztes, heroisches Opfer.
Kelly, allein im Tagebuchzimmer, hörte Space über das Mikrofon. Er teilte ihr mit, dass die anderen tot waren. Sie war die Gewinnerin der Staffel. Als Kelly ihn aufforderte, die letzte Tür zu öffnen, damit sie entkommen konnte, weigerte sich Space, die Horde freizulassen. Kellys Versprechen, sich durchzukämpfen, überzeugte ihn. Space öffnete die Tür, und Kelly stürmte schreiend hinaus in das finale Chaos.
Am nächsten Morgen war die Gruppe vollständig ausgelöscht. Auf dem Big-Brother-Kanal, der landesweit als Geistersender lief, erschien das letzte Bild der Menschheit: Kellys gespenstischer, leuchtender, untoter Blick, direkt in die Linse der Kamer. Die Reality-Show war zu einem stillen, ewigen Mahnmal der Zombie-Apokalypse geworden.